Neue Gesellschaft zur Erforschung der Geschichte von Säkularismus, Atheismus und Humanismus gegründet

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Screenshot der ISHASH-Webseite
Screenshot der ISHASH-Webseite

LONDON. (hpd) Die britische International Society for Intellectual History (ISIH) gab am 27. März den Start der International Society for Historians of Atheism, Secularism and Humanism bekannt.

Im angelsächsischen Sprachraum – aber selbstverständlich nicht nur dort – erfreut sich in der Wissenschaftsgeschichte die intellectual history großer Beliebtheit. Grob gesagt hat sie die historische Analyse von (bedeutenden) Ideen und deren Produzenten zum Inhalt.

Die ISIH ist eine wichtige Institution dieses interdisziplinären Forschungsfeldes. Neben der Durchführung von internationalen Konferenzen und der Herausgabe des Newsletters gibt es seit 2007 die Intellectual History Review als offiziellem Organ der Gesellschaft. Neu hinzugekommen sind nun ein Forum zum disziplin- und länderübergreifenden Austausch der Forscher und eben die besagte International Society for Historians of Atheism, Secularism and Humanism (ISHASH).

Das Ziel von ISHASH ist es, ein Forum für Forscher bereitzustellen, die sich mit historischen Aspekten von Atheismus, Säkularismus oder Humanismus im weitesten Sinne beschäftigen. Die Gründung einer solchen Gesellschaft sei deshalb notwendig gewesen, weil die wachsende Anzahl von Forschungen auf diesem Gebiet es notwendig mache, eine derartige Vernetzung herzustellen. Denn bislang hätten sich nur wenige Akademiker mit der Geschichte des Unglaubens beschäftigt. In den letzten Jahren allerdings begann sich dies zu ändern. Zur Erinnerung: hier wird von einem internationalen Trend gesprochen! "The society will therefore encourage and facilitate the growth of this vibrant new field", heißt es zur Begründung.

Im Augenblick sind 34 Forscher der ISHASH angeschlossen. Sie stammen vornehmlich aus den USA, England, Kanada, Finnland, Spanien und Schweden auch ein estnischer Forscher ist mit dabei. Zu erwarten ist, dass diese Zahl in der nächsten Zeit ansteigen wird. Vielleicht werden sich auch Forscher aus Deutschland der Gesellschaft anschließen. Schließlich gibt es ja auch hierzulande zahlreiche Historiker, Soziologen, Kulturwissenschaftler oder auch Ethnologen und Anthropologen, die sich mit diesem Thema beschäftigen.

Insbesondere in der historischen Forschung hat dieser Themenkreis in den letzten Jahren verstärkt Aufmerksamkeit gefunden. Und Epochen, wie bspw. das Mittelalter, das bei vielen als "Zeitalter des Glaubens" rangiert, erfuhren in dieser Hinsicht neue Bewertungen. Eine mit der ISHASH vergleichbare Forschungseinrichtung existierte tatsächlich bislang noch nicht. Internationale Gesellschaften zur Erforschung und Aufarbeitung von Religions- und Glaubensgemeinschaften gibt es hingegen zahlreiche.