Film als einzige europäische Produktion in der Kategorie "Dokumentarfilm" in der Endauswahl

Doku über Kindesmissbrauch für Filmfestival nominiert

Ein österreichischer Film zu einem bedrückenden Thema wurde zu einem wichtigen US-Filmfestival eingeladen. Das Slamdance Filmfestival zeichnet als Alternative zum Sundance Festival seit 1995 Independant-Filme aus, und "Die Kinder lassen grüßen" (engl. Titel: "The Children Send Their Regards") ist nun im Rennen für die wichtige Filmauszeichnung.

Erstmals in Österreich sprechen Menschen, die von Priestern und Nonnen misshandelt wurden, in diesem Film offen über das, was ihnen angetan wurde. Begleitet von der Kamera suchen die Betroffenen die Tatorte von damals auf.

Nach zweijähriger Produktionszeit liegt ein Sittenbild der Gewalt, Vertuschung und Heuchelei vor, von dem allein in Österreich rd. 16.000 Menschen betroffen sein dürften. Die Österreich-Premiere war am 10.November diesen Jahres in Wien. Die Weltpremiere ist nun in Park City.

Starkes Zeichen für die Anliegen der Betroffenen

"Das ist ein wichtiges Zeichen für die Anliegen der Betroffenen kirchlicher Gewalt. Kirchlicher Missbrauch wird nicht mehr so leicht in den Geheimarchiven verschwinden können, sondern bleibt auf der Agenda", sagt die Filmemacherin Patricia Marchart.

19 Filme sind dieses Jahr fürs Slamdance-Festival nominiert, 12 davon sind Weltpremieren. Im Festival werden ausschließlich Erstlingswerke von RegisseurInnen mit Budgets von weniger als einer Million Euro ausgezeichnet. Im Januar 2017 werden die Preisträger bekannt gegeben.