Eindrucksvolle Nachahmer unter Wasser

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Zwergkrakenpaarung / Alle Fotos © Archiv IKAN

OZEANE. (hpd) Tintenfische stellen eine ideale Mahlzeit dar: Sie bestehen fast nur aus Fleisch, tragen keine Stacheln oder andere verletzende Waffen und die wenigsten sind giftig. Somit ist es in ihrem Interesse, sich jederzeit vor Räubern gut verstecken zu können. Deshalb wurden viele dieser Cephalopoden (Kopffüßer) zu Meistern von Tarnung und Mimikry. Andere nutzen dramatische Farbwechsel, um auf ihre tödliche Natur hinzuweisen.

Die besten Tarnkünstler unter den Kalmaren, Sepien und Kraken sind die Bewohner der flachen Küstengewässer. Was diese Tiere alles drauf haben, um Farbe und Gestalt zu wechseln, ist einfach unglaublich. Sie sind in der Lage, sich jeder Form von Hintergrund wie Korallen, Felsen, Meeresalgen, Geröll und Sand perfekt anzupassen. Ihre Verkleidung ist oft mit passenden Verfärbungen kombiniert und sie können sogar Hautanhänge entwickeln, um zum Beispiel Seetang zu imitieren.

Diese Farbmuster zeigen oft große Flecken von schwarz und weiß, die für den Jäger die eigentliche Gestalt des Opfers auflösen sollen. Es gibt noch Tintenfische, die ihre Verkleidung eine Stufe weitertreiben als nur den Hintergrund zu imitieren. Sie stellen dann ganz andere Objekte dar, seien es Pflanzen oder Tiere. Erwischt man sie im ungeschützten Raum, erstarren manche Kraken plötzlich zu Felsen. Einige Kalmare ahmen Stücke von treibendem Seetang im freien Wasser nach, während Oktopusse mit aufgeringelten Armen über dem Kopf mit der Strömung wie ein Stück Tang über den Meeresboden driften.

Die ersten Fotos von Thaumoctopus mimicus aus dem Roten Meer vor Nuweiba/Sinai