Notizen aus Benelux

Luxemburg:

Springprozession keine Folklore.

ECHTERNACH, 8. Mai. Zu den Klängen einer einfachen Polkamusik tanzend, nach links und rechts

springend, pilgern jedes Jahr Tausende von Menschen zum Grab des heiligen Wilibord in Echternach. Der irische Mönch missionierte im 7. Jahrhundert in Luxemburg und in den Niederlanden, dort besonders unter den Friesen. Für die Kirche ist dies keine Folklore, sondern eine religiöse Prozession. Da das nach Théophile Walin, Dekan von Echternach, so bleiben soll, kritisiert er ausdrücklich die Bestrebungen des Luxemburgischen Fremdenverkehrsamts, die Prozession weltweit als Touristenattraktion zu vermarkten. (Niederländisch)

Katholikenrat: Sonntag soll Ruhetag bleiben

LUXEMBURG, 30. April. Der Sonntag soll ein arbeitsfreier Tag sein, denn er dient der Erholung, der Freizeit und der Gemeinsamkeit mit der Familie: So lautet die Meinung des Katholikenrats und des „Centre de pastorale en monde du travail“, die sich nun mit einer umfangreichen Initiative für einen Schutz des Sonntags stark machen. Die Initiative, die neben Plakataktionen, auch eine neu eingerichtete Internetseite und eine Unterschriftensammlung umfasst, soll nun bei den Menschen und auch den politischen Entscheidungsträgern die Bedeutsamkeit des Sonntags für das Gemeinwohl vermitteln.

„Es geht uns nicht unbedingt darum, die Menschen in die Messe zu locken, sondern eher um den Erhalt von gemeinsamer Zeit für gemeinsame Aktionen“, so Paul Estgen, Sekretär des Katholikenrats. (Deutsch)

Belgien:

Wilders erneut medial präsent

AMSTERDAM/FLANDERN, 13. Mai. Nach Auffassung des niederländischen Politikers Geert Wilders, bekannt durch seinen umstrittenen Film „Fitna“ (hpd berichtete), beweist die in Belgien herrschende politische Krise, dass dieses Land „besser aufhören sollte zu bestehen“. Da die Flamen laut Wilders mehr Gemeinsamkeiten mit den Niederländern als mit den Wallonen haben, sollte Flandern mit den Niederlanden fusionieren. Dies wäre besonders in wirtschaftlicher Hinsicht für die Niederlande eine guter Schritt.

Die Reaktion der Flamen auf den Vorschlag ist jedoch eher ablehnend: Man spreche zwar dieselbe Sprache, kulturell sei man aber weit voneinander entfernt. Und die Sächsisch-Coburgsche Königsdynastie durch das niederländischen Königshaus von Oranien-Nassau zu ersetzen, bringe die Demokratie auch nicht weiter. Allein die rechtsnationalistische Partei „Vlaams Belang“ (Flämische Interessen) unterstützt die großniederländische Idee von einem Nachfolger des früheren völkischen „Dietsland“. Und ihre Parteifraktion „Voorpost“ (Vorposten) will sogar das französische Flandern in dieses neue Gebilde mit einbeziehen. (Niederländisch) (Niederländisch)

Kirchenschlussverkauf

ANTWERPEN/BRÜSSEL, im Mai 2008. Nach Meinung des christdemokratischen Stadtrats Philip Heylen hat Antwerpen zu viele Kirchen. In manchen von ihnen gebe es nur noch eine Messe pro Woche für etwa 20 Gläubige. Die Stadt könne daher den Unterhalt dieser Kirchen nicht mehr finanzieren. Anstatt aber einige der mehr als 80 überflüssig gewordenen, aber architektonisch wertvollen Kirchengebäude abzureißen, schlägt Heylen vor, diese den Muslimen zur Verfügung zu stellen. Die katholische Kirche ist nicht prinzipiell gegen den Vorschlag, sorgt sich aber wegen der möglichen religiösen Tendenzen in diesen neuen Moscheen. Ähnliche Probleme kennt Brüssel, wo zum Beispiel eine Kirche aus dem 19. Jahrhundert zum Kauf angeboten wird. Die rumänisch-orthodoxe Kirche hat bereits ein Angebot von 450.000 Euro gemacht. (Niederländisch) (Niederländisch)

Türkischer Protest gegen belgische Kanzel

DENDERMONDE, 13. Mai. Die 300 Jahre alte Kanzel der Unserer-Lieben-Frauenkirche in Dendermonde wurde von der türkischen Zeitung „Yeniçag“ (Neue Morgenröte) der antiislamischen Blasphemie bezichtigt. Auf einer Skulptur der Kanzel zertritt ein Engel einen orientalisch gekleideten Mann, der als Mohammed gedeutet werde. Nach Aussage des Konservators Aimé Stroobandts symbolisiere der alte Mann jedoch nur den Unglauben im Allgemeinen. Stroobandts dementierte einen angeblich antiislamischen Charakter des Bildes: „Es geht nicht um Mohammed. Es könnte genau so gut ein Jude sein.“ Für alle Fälle wird die Kanzel nun von der Polizei bewacht. (Niederländisch) (Niederländisch)

Sechs Monate Gefängnis für Imam

GENT, 8. Mai. Wegen unterlassener Hilfeleistung verurteilte ein Strafgericht den früheren Imam Muhsin Paksoy von der Genter Hauptmoschee in Abwesenheit zu 6 Monaten Gefängnis auf Bewährung. Paksoy war im November 2004 von dem Gemeindemitglied Osman Calli angerufen und um Rat zum angeblichen Ehebruch von dessen Ehefrau befragt worden. Einen Tag später ermordete Calli vier Frauen – seine Ehefrau, die Schwägerin, eine frühere Freundin und deren Mutter. Kurz davor hatte die Ehefrau noch bei Paksoy angerufen und bestätigt, dass sie zwar einen fremden Mann ins Haus gelassen, aber keinen Ehebruch begangen hätte. Sie sagte, sie werde nun von Osman gefoltert und er habe ankündigt, sie zu ermorden. Das Einzge, was der Imam daraufhin unternahm, war, den Ratschlag zu erteilen, dass sich beide gegenseitig verfluchen und scheiden lassen sollten. (Niederländisch)

Gesetzentwurf gegen „mentale Manipulanten“

ANTWERPEN, 8. und 13. Mai. Anlässlich eines Auftritts des amerikanischen Fernsehpredigers Benny Hinn in Antwerpen hatte die Abgeordnete Maya Detiège von den belgischen Sozialisten (SP.A) versucht, sein Spektakel gerichtlich verbieten zu lassen. Juristisch ist es in Belgien aber schwierig, Darbietungen von Sekten zu unterbinden. Deshalb hat Frau Detiège nun einen Gesetzentwurf unterbereitet, der das Auftreten von „mentalen Manipulanten“ unter Strafe stellen soll. Benny Hill hatte am 13. Mai im Sportpalast von Antwerpen Tausende Anhänger zu Eintrittspreisen ab 50 Euro versammelt und soll mit der Bibel Hunderte von Kranken geheilt haben. (Niederländisch) (Niederländisch)

Kinderkatechese via Internet

FLANDEREN, 8. Mai. Die flämischen Bischöfe haben die Internetpräsenz www.nabbi.be eingerichtet, die Kinder von 8 bis 12 Jahren in ihrer Lebenswelt erreichen und sie missionieren soll. Der Name Nabbi kommt aus dem Hebräischen und bedeutet „der Erleuchtete“ oder „der Prophet“. Die Website enthält Erzählungen, Spiele, Wunschkarten und anderes mehr. Kardinal Danneels betrachtet die Website als Appetitmacher und Vorstufe nach „mehr“. (Niederländisch)

Höhepunkt der Entkirchlichung

BRÜSSEL, 6. Mai. Nach Meinung des Soziologen Jaak Billiet aus Löwen hat die Entkirchlichung in Belgien ihren Höhenpunkt erreicht. In den letzten Jahren bleibe die Zahl der Kirchenbesuche stabil; Flandern und Wallonien glichen sich diesbezüglich an. Bemerkenswert sei die Lage in Brüssel: Einst als ungläubigste Stadt des Landes bekannt, habe sich die Hauptstadt mit 15 Prozent praktizierenden Gläubigen mittlerweile zur gläubigsten Region des Landes entwickelt. Die Stabilisierung der Entkirchlichung führt Billiet darauf zurück, dass viele Vertreter der jungen Generation bereits bei ungläubigen Eltern aufwachsen und der Religion nicht mehr feindlich gegenüberüberstehen, sondern lediglich keine Ahnung mehr von ihr haben. (Niederländisch)

Progressive Juden diskriminiert

BRÜSSEL, 2. Mai. Bei der Jahresfeier des Zentralen Israelitischen Konsistoriums im vorigen Jahr wurde die liberale Synagoge von Brüssel ausgeladen, weil sonst die bedeutende und konservative jüdische Gemeinde von Antwerpen mit einem Boykott gedroht hätte. Ähnlich ergeht es jetzt der „Union der progressiven Juden Belgiens“ (UPJB). Obwohl sie zur Vorbereitung des 65. Jahrestages des Aufstands des Warschauer Ghettos eingeladen worden war, wurde sie nicht ins Vorbereitungskomitee und in das offizielle Programm zu den Gedenkfeierlichkeiten aufgenommen. In diesem Fall hätten die Mitglieder der Judäaschen Stiftung Belgiens mit einem Boykott der Veranstaltung gedroht. Hintergrund sind offenbar unterschiedliche Interessen bei der Verwaltung von Einkünften aus anonymem jüdischem Vermögen aus der Nazizeit und die kritische Haltung der Union gegenüber der Politik Israels. (Französisch)

Niederlande:

Jami löst Komitee der Ex-Muslime auf

AMSTERDAM, im April. Ehsan Jami hat das Komitee der niederländischen Ex-Muslime aufgelöst, weil die Teilnahme an den Aktivitäten des Komitees stagniere. Viele seiner Mitstreiter haben Angst vor Bedrohungen und wollen nur noch anonym mitarbeiten. Jami will jedoch weiterkämpfen und überlegt, bei dem kommenden Wahlen für eine Partei zu kandidieren. (Niederländisch)

Jüdische Gemeinde fürchtet Wilders und Verdonck

DELFT, 29. April. Nach Aussage des Rabbiners Issachàr Tal von der offenen jüdischen Gemeinde „Klal Israel“ in Delft haben viele der Mitglieder seiner Gemeinde Angst vor der wachsenden Anzahl Niederländer, die zur „vergangenen Niederlande“ zurückwollen, in der jeder weiß und blond sein soll. Politiker wie Geert Wilders und Rita Verdonck würden einen neuen gemeinsamen Feind schaffen: „Heute sind es die Muslime, aber bald könnten Juden und Zigeuner erneut an der Reihe sein.“ Tal sieht deutliche Parallelen zu den Zeiten kurz vor der Machtergreifung der Nazis in Deutschland. Auch hier gab es Mächtige hinter der Bühne, wie es heute Wilders und vor allem Verdonck sein könnten. Der Rabbiner hat darüber das Buch „Nieuwe laarzen voor de leeu“ (Neue Stiefel für den Löwen) geschrieben, in dem er für die Niederlande analoge Entwicklungen zum damaligen Deutschland vorhersagt. (Niederländisch)

Hitlers Überfall – „eine Strafe Gottes“

NIEDERLANDE, 7. Mai. Der Kirchenhistoriker Van Klinken hat die Reaktion der reformierten Kirche auf den Überfall der Nazis von 1940 auf die Niederlande untersucht und ist zu bemerkenswerten Ergebnissen gekommen. Die meisten Pastoren interpretierten den Überfall als Strafe Gottes und forderten die Gläubigen zu Schuldbewusstsein und Demut auf, ihr sündiges Verhalten selbst hätte den Überfall ausgelöst. Nur wenige Geistliche riefen zum Widerstand auf und mussten sich in ihrer alleingelassenen Wut gegen die Kirche entscheiden, was die Härte des Kirchenstreits von 1944 erklärt. (Niederländisch)

„Schöpfungslehre ist wahr“

ASSEN, 2. Mai. Auf dem Jugendtag des Bundes der reformierten Jugendvereine erklärten Pastor Rob Visser und der Wirtschaftsdozent Dr. Hans Hoogerduijn, dass Gott die Erde in sechs Tagen geschaffen habe und die Evolutionstheorie nur eine begrenzte Sicht des Menschen auf die Entstehung der Welt sei.

Visser kritisierte auch die Auffassung, dass das 1. Buch Mose der Bibel zwar sage, dass Gott Himmel und Erde geschaffen habe, aber nichts darüber aussage, wie er das getan habe. Dies sei eine „menschliche“ Theorie, die nicht durch die Bibel gestützt werde. Wenn Gott sagt, dass er die Erde in sechs Tage geschaffen habe, so dürfe man dies nicht anzweifeln, denn Gott sei allmächtig. Für Hoogerduijn sei die Evolutionstheorie eine billige Lüge, die mehr Glaube verlange als der Glaube an die Schöpfung Gottes. (Niederländisch)

Sterbehilfe nimmt zu

NIEDERLANDE, 29. April. Die „Regionalen Überprüfungskommisionen für Euthanasie“ haben im vorigen Jahr 2.120 Fälle von Sterbehilfe registriert. Das ist eine Zunahme von 10 Prozent gegenüber 2006 mit 1.923 Fällen. Die meisten Eingriffe fanden zu Hause und bei Patienten statt, die größtenteils an Krebs litten. Nach Angaben des Humanistisch Verbond (Humanistischer Verband, HV) werde hingegen Menschen mit chronischen psychatrischen Erkrankungen nur selten ärtzliche Sterbehilfe zuteil. Jährlich würden etwa 300 Fälle von beantragter Sterbehilfe abgelehnt. Für den HV ist dies eine menschenunwürdige Situation. Die Fernsehsendung HUMAN strahlt hierzu am 4. Juni den Film „Mag ik dood“ (Darf ich sterben) aus. (Niederländisch)

„Atheistischer Pastor“ erhitzt weiter die Gemüter

DOOM, 14. Mai. Das Buch „Glauben an einen Gott, der nicht besteht“ von Pastor Klaas Hendrikse (hpd berichtete) bewegt weiter die Gemüter unter den Protestanten. Während eines Predigerstudientages in Doorn erhielt sein Buch viel Kritik, aber auch Beifall. Die anwesenden Pastoren berichteten, dass Gemeindeabende über das Buch ungewöhnlich viele Interessenten anlockten. Nach Auffassung von Pastor Dr. Veldhuis handelt es sich um ein rundum schlechtes Buch, das nicht einmal verdiene, erwähnt zu werden, denn es sei „eine hochmütige Karikatur der christlichen Theologiegeschichte“.

Für Hochschullehrerin Prof. Palmyre Oomen stellt es hingegen einen wertvollen Beitrag dar, der die Widerspiegelung des gekloonten Ichs im Bild Gottes zeige. Das Hendriksche Glaubenverständnis als atheistisch zu bezeichnen, hält sie für leichtsinnig, da dies die atheistische Kritik zu stark vereinfache. Hendricks solle trotz allem in der Kirche bleiben, da er eine Brücke zu den nichtkirchlichen Gläubigen bilden kann. (Niederländisch)

Muslimische Familien kleiner als protestantische

VOORBURG, 15. Mai. Nach Angaben des Zentralen Büros für Statistik (CBS) nimmt die Anzahl der Kinder in Migrantenfamilien stark ab, während die Protestanten den harten Kern kinderreicher Familien in den Niederlanden bilden. Noch vor 10 Jahren war die Zahl kinderreicher Einwandererfamilien fünf Mal größer als die der einheimischen Niederländer. Heutzutage ist dieser Unterschied fast völlig verschwunden. Gerade in den Regionen mit klassisch protestantischer Bevölkerung und in kleineren Städten mit vorwiegend einheimischen Bewohnern gibt es mittlerweile die meisten Großfamilien. Während vor 10 Jahren acht oder mehr Kinder in 1,6 Prozent der marokkanischen Einwandererfamilien lebten, betrifft dies heute weniger als 0,2 Prozent. (Niederländisch)

Muslime besuchen Auschwitz

AMSTERDAM, 12. Mai. Die Kommune Amsterdam hat für 30 ältere Marokkaner einen Besuch des ehemaligen KZ Auschwitz-Birkenau mit 15.000 Euro subventioniert. Unter ihne befanden sich streng gläubige Muslime und einige Imame. Ziel war es, die Erfahrungen der Reisenden an die Jugendlichen im Amsterdamer Problemviertel Slotervaart weiterzugeben. (Niederländisch)

Ministerielle Privatsache zur Gotteslästerung

DEN HAAG, 10. Mai. In einem Schreiben auf der Internetpräsenz des Justizministeriums hatte Minister Hirsch Ballin angekündigt, dass er die Bestrafung der Verleumdung einer Religion oder Weltanschauung vereinfachen will. Nach diesem Vorhaben wäre nicht nur die Verleumdung eines bestimmten Gottesbildes strafbar gewesen, sondern bereits diffamierende Äußerungen über eine bestimmte Religion oder Weltanschauung. Seine Ansicht steht jedoch im Widerspruch zur Mehrheit des Parlaments, das das Verbot der Gotteslästerung vollkommen abschaffen will. Die Regierung erklärte daher, das es sich um eine persönliche Konzeption des Ministers handele, die nicht die offizielle Meinung des Kabinetts gewesen sei. (Niederländisch)

Religion – zentrales CSD-Thema

AMSTERDAM, 3. Mai. Die Organisatoren von Gay Business Amsterdam (GBA) haben bekanntgegeben, zum jährlich stattfindenden Amsterdamer „Gay Pride“ – in Deutschland eher als Christopher Street Day (CSD) bekannt – die Religion als Hauptthema gewählt zu haben. Die Festwoche werde dieses Jahr vom 28.7. bis 3.8. unter dem Motto „Glauben, Hoffnung und Liebe“ durchgeführt. Laut Siep de Haan, Sprecher von GBA, will die Organisation damit Homosexualität zu einem Gesprächstthema in religiösen Kreisen machen, weil Christen und Muslime hierzu ein gespanntes Verhältnis hätten. Denn die meisten strenggläubigen Schulen, christliche wie islamische, klärten zu dem Thema nicht auf, jugendliche Muslime würden immer öfter Homosexuelle angreifen und fundamentalistische Christen verwehrten Schwulen und Lesben die Teilnahme am Abendmahl. Die GBA habe daher die Kirchen zu einer Teilnahme am CSD aufgerufen, jedoch bisher keinerlei Reaktion erhalten. (Niederländisch)

Es war einmal ... ein Adam

ALMEN, 3. Mai. Pastor J. Koppelaar ist der Meinung, dass Adam in der Lage gewesen sei, im Paradies mit den Tieren zu kommunizieren. Er habe ihnen Befehle erteilen können, Vogelschwärme gesteuert und mit Fischen gesprochen. Es handelte sich mehr als nur um reines Wissen über die Tiere, Adam habe eine besondere Beziehung zu ihnen besessen. Doch nach der Vertreibung aus dem Paradies habe sich alles geändert: Der fröhliche Bund mit Gott sei durchschnitten worden und daher auch die Beziehung zur Natur. Adam und Eva hätten sich verwaist angeschaut und wären beim Ansehen der Tiere erschrocken. Damit sei der Kontakt zu den Tieren abgebrochen. (Niederländisch)

Klage gegen „Gott existiert nicht“

AMSTERDAM, 28. April. Der „Bund gegen das Fluchen“ hat beim Gericht in Amsterdam erneut Klage gegen die Redaktion der Fernsehsendung „Gott existiert nicht“ eingereicht. Diese hatte einen kurzen Film gezeigt, in dem Jesus als angeleinter Hund dargestellt wird. Bereits eine frühere Klage war aber vom Gericht mit der Begründung abgewiesen worden, dass die Christusfigur nur ein Symbol des christlichen Glaubens sei und daher auch nicht von Gotteslästerung gesprochen werden könne. Der Bund akzeptiert diese Begründung jedoch nicht, weil der Film im Kontext mit dem Tenor der gesamten Sendung zu interpretieren sei. In der Einführung zur Sendung habe Redakteur Rob Muntz beispielsweise die Meinung geäußert, dass es Gläubigen gestattet sei, durch ihre Mentalität und Erziehung ihre Kinder zu vergiften. Der angeleinte und daher machtlose Hunde-Jesus zum einen sowie der Spruch über die Religion als Gift andererseits stellten eine verletzende Schmähung der Religion dar. (Niederländisch)

Übersetzung. Rudy Mondelaers
Bearbeitung: Tibor Vogelsang