Arbeitskreis Homöopathie des Bundes katholischer Ärzte will Homosexualität heilen

Katholischer Ärzte-Hokus-Pokus

BERLIN. (hpd) Manche Meldungen kann kein Online-Journalist schreiben, ohne in den Ruf zu kommen, es nur auf Klickzahlen abzusehen. Das hier ist eine davon.

Innerhalb des Bundes katholischer Ärzte (BKÄ) gibt es einen "Arbeitskreis Homöopathie". Das allein verwundert schon, ist doch der Glaube an Samuel Hahnemann nicht der an den verordneten Messias. Obwohl Hahnemann ähnliche Ansprüche stellte. Das scheint sogar den katholisch-homöopathischen Ärzten selbst klar zu sein, wenn sie betonen: "daß die Homöopathie keinerlei Zusammenhang mit dem katholischen Glauben hat!"

Dieser Arbeitskreis nun wiederum weist "auf homöopathische Therapiemöglichkeiten bei homosexueller Neigung hin."

Nun sollte jedem halbwegs gebildetem Menschen inzwischen klar sein, dass Homosexualität keine Krankheit ist. Allein; die katholisch-homöopathischen Ärzte haben davon noch nichts gehört. Weshalb jemand, der grundlegende wissenschaftliche Erkenntnisse ignoriert, überhaupt als Arzt praktizieren darf und sich nicht besser "Wunderheiler" nennen sollte… doch das ist ein anderes Thema.

"Im Repertorium gibt es spezielle Rubriken, die auf charakteristische Zeichen von homosexuellem Verhalten hinweisen. Auch sexuelle Besonderheiten (z.B. Analverkehr) werden hier benannt." heißt es weiter auf der Webseite der katholischen Homöopathen.

"Der Einsatz der klassischen Homöopathie kann eine hilfreiche, seriöse Therapie sein." Ja, mit etwa ähnlichem Erfolg wie die Teufelsaustreibung. Immerhin hat die katholische Kirche noch immer Exorzisten in ihren Reihen, deren Gewerbe boomt.

Doch zurück zu den Homosexualität homöopathierenden Ärzten: Diese empfehlen unter anderem das "Entgiften von alten … Miasmen mittels Nosoden".
Die Miasmentheorien "wurde ab dem 19. Jahrhundert durch naturwissenschaftliche Erkenntnissen wie die Infektiologie widerlegt… Der Begriff stammt vom griechischen Wort Miasma (μίασμα), was mit übler Dunst, Verunreinigung, Befleckung oder sich angesteckt haben mit übersetzt werden kann." (wikipedia)
Nosoden sind "homöopathisch aufbereitete Mittel, die aus 'krankem' oder pathologischem Material wie Blut, Eiter, Krankheitserregern oder Krebszellen hergestellt werden." (wikipedia) Klingt eklig, ist aber - da "hochpotent" verabreicht, eher lächerlich.

Und so warnen die Homöopathen vor einer Selbstbehandlung "mit homöopathischen Medikamenten!" (Medikamenten?) "Schon gar nicht mit Mitteln in Hochpotenz." Wer es nicht weiß: Hochpotenz bedeutet, dass keine Wirkstoffe “aus Nosoden” mehr nachweisbar sind.

Fazit
Katholisch-homöopathische Ärzte wollen eine Krankheit, die es nicht gibt, mit Mitteln bekämpfen, die nichts bewirken.