Bischof will "Exit" in Altersheimen verbieten

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Bewohner eines Altenheims, Foto: Andreas Bohnenstengel (CC-BY-SA-3.0)

(hpd) Im Kanton Wallis ist eine hitzige Diskussion um die Sterbehilfe in Alters- und Pflegeheimen entbrannt. Die Walliser Alters- und Pflegeheime sind für die Sterbehilfe-Organisationen "Exit" und "Dignitas" eine verbotene Zone.

von Kurt Marti

Das hat vor allem mit dem Einfluss der katholischen Kirche zu tun. Wie der "Walliser Boten" (WB) berichtet, gibt es aber auch im Wallis PatientInnen, die "einen Suizid ins Auge fassen". Weil es im Wallis noch keine gesetzliche Regelung für die Sterbehilfe gibt, soll diese nun geschaffen werden, um die Sterbehilfe-Organisationen "Exit" und "Dignitas" definitiv aus den Alters- und Pflegeheimen auszusperren und um alle Heimbewohner gesetzlich zur Unterordnung unter die katholische Doktrin zu zwingen.

Gegenüber dem WB gab Domherr Stefan Margelist als Sprecher des Bischofs von Sitten den Tarif durch: "Für uns kommt die Sterbehilfe in Pflegeheimen nicht infrage. Das Bistum Sitten lehnt diese entschieden ab." In seinen Chorgesang stimmt auch Albert Bass, der Präsident der Walliser Alters- und Pflegeheime, ein: "Ich bin dagegen, dass die Altersheime die Sterbehilfeorganisationen unterstützen. 'Exit' und 'Dignitas' haben in den Walliser Altersheimen nichts zu suchen."

Die Alters- und Pflegeheime werden von der öffentlichen Hand subventioniert, also auch von Menschen, die mit der katholischen Ideologie gar nichts am Hut haben. Trotzdem sollen sie sich wie eh und je dem moralischen Diktat der Kirche beugen. Das bringt die SP Oberwallis auf die Palme, welche in einem Leserbrief an die Medien mit dem Titel "Schluss den schwarzen und gelben Fundamentalisten" fordert: "Weder Albert Bass noch der Bischof dürfen aus den öffentlichen Altersheimen strebehilfefreie Häuser machen." Die SP Oberwallis werde "alles unternehmen, um diesem Spuk ein Ende zu bereiten."

Erstveröffentlichung auf infosperber.ch