Mehr als 230 Bewerbungen waren bei der Ausschreibung des "Suttner-Stipendiums 2023" eingegangen – keine leichte Aufgabe für die Auswahlkommission des Bertha von Suttner-Studienwerks (BvS), die aus der großen Menge qualifizierter Nachwuchstalente die besten 16 Kandidat*innen bestimmen musste.
Gegenüber 2022, als sich rund 170 Studierende für das Suttner-Stipendium bewarben, hat sich die Anzahl der Einreichungen in diesem Jahr um gut ein Drittel erhöht. "Dies bestätigt, wie begehrt ein dezidiert humanistisches Stipendium ist", heißt es dazu aus dem Vorstand des Bertha von Suttner-Studienwerks, dem Mitglieder des Humanistischen Verband Deutschlands (HVD), der Giordano-Bruno-Stiftung (gbs), der Humanistischen Akademie Deutschland (HAD) und der Bundesarbeitsgemeinschaft Humanistischer Studierender (BAG) angehören. "Wie in den vorangegangenen Jahrgängen waren wir sehr beeindruckt von der Qualität der Bewerbungen. Die Entscheidung zwischen den über 40 Top-Kandidatinnen und -Kandidaten, mit denen wir und unsere Beiräte in den letzten Wochen Gespräche geführt haben, ist uns nicht leicht gefallen. Tatsächlich hätten deutlich mehr Bewerberinnen und Bewerber ein Stipendium verdient, doch das ist mit den begrenzten Mitteln des humanistischen Studienwerks, das im Unterschied zu den religiösen Förderwerken noch keine staatlichen Gelder erhält, leider nicht möglich."
Die 16 neuen Suttner-Stipendiat*innen decken eine große Bandbreite an wissenschaftlichen Disziplinen ab. Einige Stipendiat*innen beginnen gerade erst mit ihrem Studium, andere arbeiten bereits an ihrer Promotion. "Es ist eine wunderbar bunte Gruppe!", meint der BvS-Vorstand. "Die Interessen der Stipendiat*innen sind breit gefächert, doch allesamt zeichnen sie sich durch besonderes wissenschaftliches Interesse und aktives humanistisches Engagement aus. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit diesen herausragenden jungen Talenten!"
Abschied von der ersten Stipendiat*innen-Generation
Seit Oktober fördert das Bertha von Suttner-Studienwerk insgesamt 31 Stipendiatinnen und Stipendiaten, nämlich 15 aus der zweiten und 16 aus der dritten Generation. Mit etwas Wehmut musste sich der BvS-Vorstand allerdings von der ersten Generation der Suttner-Stipendiat*innen verabschieden, die nun nach zweijähriger Unterstützung aus dem Förderprogramm ausscheidet: "Es war faszinierend, die Weiterentwicklung dieser jungen Menschen zu verfolgen. Wir hatten viele spannende Diskussionen und intensive Begegnungen, die wir vermissen werden." Diese positive Einschätzung beruht offensichtlich auf Gegenseitigkeit. So gaben die zehn Stipendiatinnen und -Stipendiaten der ersten Generation beim Sommertreffen 2023 an, dass sie den Kontakt zum Studienwerk als Alumni gerne aufrechterhalten möchten.
Das erste Zusammentreffen der zweiten und dritten Generation der Stipendiat*innen wird in zwei Monaten vom 17. bis 19. November im "Haus des Humanismus", einer Einrichtung des HVD Berlin-Brandenburg KdöR, erfolgen. Im Mai 2024 wird es wieder eine Zusammenkunft am gbs-Sitz oberhalb des Rheins geben. Zwischen den beiden jährlichen Präsenztreffen in Berlin und Oberwesel bietet das Studienwerk Veranstaltungen und Diskussionsrunden an und ermöglicht es seinen Stipendiat*innen, an interessanten Kongressen teilzunehmen. Die nächsten Gelegenheiten hierzu sind das Symposium "Naturgewalt und Geisteskraft: Menschwerdung in der Evolution" (6.–8.10.2023, Germanisches Nationalmuseum Nürnberg) sowie die Tagung "Waffen nieder oder Waffen liefern? – Pazifismus gestern und heute", die zum 180. Geburtstag von BvS-Namenspatronin Bertha von Suttner am 13. Oktober 2023 in Berlin stattfinden wird.
Das Bertha von Suttner-Studienwerk (BvS) unterstützt gezielt humanistische Studierende, die in einem weltanschaulich neutralen Staat die gleiche Förderung erhalten sollten wie ihre religiösen Kommilitoninnen und Kommilitonen. Die nächste Ausschreibungsrunde zum "Suttner-Stipendium" beginnt am 1. Mai 2024. Weitere Informationen zum humanistischen Studienwerk, das von vielen Personen des öffentlichen Lebens unterstützt wird, findet man auf der Website des BvS.
Erstveröffentlichung auf der Website des BvS.