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26. 05.

Aufbruch und Abbruch: Gisela Notz über die Revolutionärin Alexandra Kollontai und die Frauengesetzgebung

Vortrag der Historikerin im Rahmen der Tagung "100 Jahre russische Revolution" in St. Andreasberg

Wir befinden uns im hundertsten Jahr der Oktoberrevolution von 1917. Ein guter Anlass für die Veranstalter, die russische Revolutionärin Alexandra Kollontai vorzustellen. Sie war Internationalistin, Antikriegsaktivistin und vor allem eine leidenschaftliche Kämpferin für die Befreiung der Frauen. Ihr ist es maßgeblich zu verdanken, dass bereits wenige Monate nach der Oktoberrevolution die Liberalisierung des Scheidungsrechts beschlossen und der Schwangerschaftsabbruch legalisiert wurde.

In keinem anderen europäischen Land gab es zu dieser Zeit derartig fortschrittliche Gesetze. In den 1930er Jahren kam es jedoch unter Stalin zu einem Roll-Back. Ehe und Familie wurden zum integralen Bestandteil der sozialistischen Gesellschaft erklärt. Diese Entwicklung widersprach Kollontais Verständnis, dass die Befreiung der Arbeiter*innen nur durch die Revolutionierung der Geschlechterverhältnisse und der herrschenden Sexualmoral möglich werden kann. Sie stand in einem kritischen, aber solidarischen Verhältnis zur Politik der Bolschewiki und Lenin. Die Historikerin Gisela Notz wird einen Einblick in das vielfältige Leben der russischen Revolutionärin geben.

Gisela Notz ist Sozialwissenschaftlerin und Historikerin und hat Lehraufträge an verschiedenen Universitäten. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen neben der alternativen Ökologie in der Arbeitsmarkt-, Familien- und Sozialpolitik und in der historischen Frauenforschung. Sie ist Mitglied im Beirat der Giordano-Bruno-Stiftung.

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