Die Arbeitnehmerrechte in von kirchlichen Trägern geführten Krankenhäusern werden weiter geschwächt. Davor warnt der Marburger Bund, die Vertretung von Ärztinnen und Ärzten.
Am 20. November 1989 wurde die UN-Kinderrechtskonvention verabschiedet. In diesen 35 Jahren ist viel erreicht worden – aber die zentrale Forderung, Kinderrechte endlich auch im Grundgesetz zu verankern, bleibt unerfüllt. Die kommende Bundesregierung muss sie dringend umsetzen.
Im Zeitalter der Informationsflut, in dem der Zwang herrscht, sich ständig zu allem äußern und pointiert positionieren zu müssen, geraten das Philosophieren sowie der Mensch als Vernunftwesen immer mehr in Vergessenheit. Die Folge ist, dass ein täglicher anti-aufklärerischer Entmündigungsprozess stattfindet. Damit müssen wir uns aber nicht abfinden, wenn wir nur wieder Mut zum Philosophieren zeigen.
Den Niedergang des Westens haben schon viele vorausgesagt. Allerdings hat Emmanuel Todd in seinem Buch "La chute finale" (deutsch: "Vor dem Sturz: Das Ende der Sowjetherrschaft") bereits 1976 den Niedergang der Sowjetunion richtig vorausgesagt. Unter anderem anhand der steigenden Kindersterblichkeit. Daher sollte man sich vielleicht mal genauer anschauen, was dieser französische Historiker in seinem neuen Buch "Der Westen im Niedergang – Ökonomie, Kultur und Religion im freien Fall" zu sagen hat. Zumal er auch die Niederlage der Ukraine voraussagt.
Mustafa Suleyman, weltweit anerkannter Experte für Chancen und Risiken von KI, Mitbegründer bedeutender KI-Unternehmen (DeepMind, Inflection AI) und zeitweise Manager des Google-Mutterkonzerns, vermittelt, zum Teil autobiografisch, das "Einläuten" eines neuen Zeitalters für die Menschheit durch KI und synthetische Biologie: "Unsere Zukunft hängt von diesen Technologien ab, ist gleichzeitig aber durch sie gefährdet".
Freiheit und ihr Gegenteil, "Gefangen sein" – das sind die großen Themen des neuen Buches von Hamed Abdel-Samad. Nach "Mein Abschied vom Himmel" (2009) kann es als weitere, durch neue Gedanken, Erfahrungen, Erkenntnisse, Fragen und Antworten, Mahnungen und Warnungen ergänzte Autobiografie des Autors verstanden werden. Im Nachwort beschreibt er es so: "In diesem Buch habe ich meine eigenen Fragen zum Thema Freiheit formuliert. Als Antwort auf meine Fragen habe ich mein eigenes Narrativ der Freiheit geschaffen, das Produkt meiner Erfahrungen in Ägypten, Deutschland, Japan und anderswo auf der Welt".
Es gibt einen direkten kausalen Zusammenhang zwischen dem Niveau der Kompetitivität eines Marktsegments und dem Niveau unpersönlichen Vertrauens, das die Menschen in dieser Branche haben. Diese empirische Tatsache ermöglicht, ein Gefühl zu kontextualisieren, das viele von uns seit Jahren mit sich herumtragen: Irgendwas stimmt mit unserer Demokratie nicht – und das hat was mit dem Internet zu tun.
Hamed Abdel-Samad sieht in seinem neuen Buch die Freiheit in Gefahr und erinnert an den "Preis der Freiheit". So angemessen viele Ausführungen zu Gefahrenpotentialen sind, so wirkt das mit leichter Hand geschriebene Werk doch eher unverbindlich, tragen die einzelnen Kapitel doch gute Wünsche vor, welche mehr Reflexionen und Systematik vertragen hätten.
Samira Akbarian plädiert in ihrem Buch "Recht brechen" für eine "radikaldemokratische Deutung" und gegen eine konstitutionelle Interpretation von zivilem Ungehorsam. Dabei soll letztendlich ein aktueller Gesetzesbruch in eine Verfassung integriert werden, was zu bedenklichen Folgen in der Praxis für das rechtsstaatliche Verständnis führen würde.
In seinem gleichnamigen Buch "Lob der Identitätspolitik" wirbt der Philosoph Karsten Schubert für einschlägige Vorstellungen, welche eine Demokratisierung der Demokratie vorantreiben sollten. Viele Argumente tragen dabei zur Differenzierung und Erhellung bei, gleichwohl blenden die Ausführungen auch Gefahrenpotentiale und Kritik aus.
Nach "Sapiens – Eine kurze Geschichte der Menschheit" und "Homo Deus" legt der israelische Historiker Yuval Noah Harari mit "NEXUS" ein weiteres großvolumiges Buch vor, das, wie die vorgenannten, Potential für einen Weltbestseller besitzt.
Der Verlust von Zukunftsglauben ist ein Problem für die Demokratie. Sie lebt auch von der Hoffnung, dass Dinge besser werden. Daran aber glauben immer weniger. Kein guter Zustand, denn wo Vertrauen in die Politik schwindet, grassiert Demokratie-Verachtung. Ein Gespräch mit Helmut Ortner.
Noch gibt es rund 42.000 Kirchengebäude in Deutschland. Doch angesichts des anhaltenden Mitgliederschwunds der Kirchen ist dieses kulturelle Erbe bedroht. Eine Initiative will diese Entwick-lung stoppen - auch im Interesse derjenigen, die mit Kirche nichts am Hut haben.
Der Humangeograph Daniel Mullis fragt in seinem "Der Aufstieg der Rechten in Krisenzeiten" betitelten Buch nach den Gründen dafür und ermittelt sie in der "Regression der Mitte" als Untertitel. Der Blick fällt stärker auf gesellschaftliche Umbrüche, genannt werden viele relevanten Aspekte, gleichwohl neigt die Deutung darauf bezogen zu einer etwas eindimensionalen Erklärung.
Demokratie ist nicht unbedingt Gemeinschaft, sondern vor allem Gesellschaft – das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Interessen, Sichtweisen und Meinungen. Es braucht den Kompromiss und den Konsens. Zuvor aber produktiven Streit, Gegenrede und öffentliche Debatte – das ist der Sauerstoff für die Demokratie. Plädoyer für eine vitale Streitkultur von Helmut Ortner.