Ob Anschlagsdrohungen, ISIS-Finger, rassistische Parolen oder nationalislamistische Wolfsgrüße: Die Europameisterschaft wurde zur Bühne faschistischer Ereignisse. Das Diversity-Marketing der UEFA interessiert türkische Reaktionäre nur in selbstgerechter Weise. Denn: Die Botschaft der Türkei wirft den Kritikern des Wolfsgrußes "Fremdenfeindlichkeit" vor und sie bagatellisiert die Geste zu einem bloßen "kulturellen Symbol". Islamisten und (ausländische) Rechtsextreme beherrschen längst die Nomenklatur des Scheuklappen-Antirassismus.
Der Supreme Court Israels urteilte kürzlich, dass die Befreiung streng orthodoxer Studierender vom allgemeinen Wehrdienst unzulässig sei. Das Gericht führte in seiner Entscheidung nicht nur den aktuellen Krieg, sondern auch die Tatsache, dass Studierende an sogenannten "yeshivot" nicht selten staatliche Finanzierung erhalten, als ausschlaggebende Gründe an. Teile der Haredi-Community reagierten mit einer groß angelegten Demonstration unter dem Banner "Wir werden uns nicht einziehen lassen".
Die Antwort lautet: Überhaupt nicht. Man behauptet einfach, es wäre keine. Die christlich nationalistischen Kräfte hinter "Projekt 2025" machen sich keine Mühe, klandestin zu operieren, sondern treten offen als Sponsoren auf. Sie sind überzeugt davon, weder extremistisch noch radikal zu sein. In ihren Augen sind es die Vereinigten Staaten selbst, die sich in den vergangenen einhundert Jahren radikalisiert haben – weil sich die Nation zu weit von ihrem vermeintlich christlich-konservativen Fundament entfernt habe.
Eine Tafel mit den Zehn Geboten in jedem Klassenzimmer, das verlangt ein neues Gesetz im US-Bundesstaat Louisiana. Ab 2025 soll der Aushang des biblischen Moralkodex' an allen öffentlichen Bildungseinrichtungen des US-Bundesstaates Pflicht werden. Eine Gruppe von Eltern, unterstützt von Bürgerrechtlern, zieht dagegen vor Gericht. Sie sehen in dem Gesetz einen Verstoß gegen die verfassungsmäßig festgeschriebene Religionsfreiheit.
Der Bundesstaat Oklahoma schaffte es vor einigen Monaten mit einem schulpolitischen Novum in die Schlagzeilen: Dort sollte die US-weit erste religiöse Charterschule entstehen. Diesem Vorhaben hat der Supreme Court des Bundesstaats nun einen Riegel vorgeschoben – wegen ernster verfassungsrechtlicher Bedenken.
"Lorenzo Gay Club" sollte er heißen und "Annehmlichkeiten" für alle Menschen bieten, ob schwul oder nicht. Ein 70-jähriger Pakistani stellte bei den Regierungsbehörden einen Antrag für Pakistans ersten Schwulenclub. Problem: Schwuler Sex ist illegal in Pakistan. "Ich spreche über Menschenrechte", sagt der Mann vor seiner Einweisung in die psychiatrische Klinik.
Zum Achtelfinal-Spiel der Fußball-Europameisterschaft heute Abend zwischen der Türkei und Österreich in der Leipziger Red-Bull-Arena fordert die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) den Europäischen Fußballverband (UEFA) auf, das Zeigen des rechtsextremen Wolfsgrußes während EM-Spielen nicht zu tolerieren.
Die polnische Bildungsministerin Barbara Nowacka hat angekündigt, den Religionsunterricht an öffentlichen Schulen des Landes auf eine Stunde pro Woche zu kürzen. Derzeit haben Schülerinnen und Schüler in Polen wöchentlich noch zwei Stunden konfessionellen Religionsunterricht. Zudem soll die Note im Fach Religion nicht in den Notendurchschnitt einfließen. Die Änderung gilt ab 1. September 2025.
Julian Assange, der Gründer von WikiLeaks, wurde nach fünf Jahren aus der Haft im britischen Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh entlassen, nachdem ein langjähriger Rechtsstreit endlich beigelegt wurde. Die Freilassung erfolgte im Rahmen eines Deals mit der US-Justiz, der weitreichende Implikationen für die Pressefreiheit hat. Die Humanistische Union begrüßt die lange überfällige Freilassung von Assange nach Jahren der Haft und Isolation.
In weniger als einem halben Jahr ist es wieder einmal soweit: Das mächtigste demokratisch gewählte Amt der Welt wird vakant. Wie schon 2020 kandidieren Joe Biden und Donald Trump, doch von den Kandidaten abgesehen könnten die Umstände dieser Wahl kaum unterschiedlicher sein. Grund dafür ist "Projekt 2025", ein überaus ambitionierter autoritärer und christlich-nationalistischer Aktionsplan für die ersten 180 Tage der nächsten republikanischen Präsidentschaft.
Premierminister Benjamin Netanyahu verkündete am Montag die Auflösung des israelischen Kriegskabinetts. Das ursprünglich sechsköpfige Team aus Abgeordneten der Regierungsparteien Likud und Shas sowie der Oppositionsfraktion National Unity war nur wenige Tage nach dem 7. Oktober angetreten und operierte großteils unabhängig von der eigentlichen Regierungskoalition.
Der russische Oppositionelle Wladimir Kara-Mursa, zu 25 Jahren Lagerhaft verurteilt, ist in eine sibirische Strafkolonie verbracht worden. Es ist zu befürchten: Hier soll ein weiterer Regimegegner vernichtet werden.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) verurteilt die Messerattacke von Mannheim auf das Schärfste. Diese und andere abscheuliche Taten radikaler Islamisten dürfen jedoch nicht dazu benutzt werden, Muslime pauschal unter Generalverdacht zu stellen.
Der aktuelle Report von Amnesty International zur weltweiten Anwendung der Todesstrafe der weltweiten Hinrichtungen dokumentiert für 2023 mindestens 1.153 Hinrichtungen – die höchste Anzahl seit 2015.
Erstmals seit Beginn der Aufzeichnungen bekundet mit 51,1 Prozent eine knappe Mehrheit der schottischen Bevölkerung, keiner Religion anzugehören. Dies geht aus den kürzlich veröffentlichten Zensusdaten des schottischen Statistikbüros hervor. Damit hat sich der Anteil der Konfessionsfreien an der Bevölkerung in den letzten 21 Jahren beinahe verdoppelt.