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Alibri Verlag

30. 10.

Von Golgatha nach Auschwitz: Die Mitverantwortung des Christentums für den Holocaust

Vortrag, Ausstellung und Diskussion von Autor Reinhold Schlotz in Heidelberg

"Der Holocaust ist nur vor dem Hintergrund des Atheismus denkbar…" ist eine Behauptung, die von hochrangigen Theologen gerne verbreitet und von manchen christlichen Politikern leichtgläubig übernommen wird. Beispiele liefern hier u. a. Joseph Ratzinger – alias Papst Benedikt XVI., Bischof Walter Mixa, Kardinal Joachim Meisner und die katholischen Politiker Wolfgang Thierse (SPD) und Christian Wulff (CDU, Altbundespräsident). Dem gegenüber stehen Aussagen von kritischen Theologen und Historikern, die den christlichen Kirchen eine Mitverantwortung am Zustandekommen der Judenvernichtung im Holocaust zuweisen.

Martin Luther, auf den sich viele Nationalsozialisten berufen haben, war ein besonders einflussreicher Propagandist des Judenhasses, jedoch beileibe kein Einzelfall in der Geschichte des Christentums. Dies zeigt die große Wanderausstellung „Von Golgatha nach Auschwitz“, die ebenfalls von der gbs-Regionalgruppe Rhein-Neckar konzipiert wurde und am 28. August erstmals öffentlich am gbs-Stiftungssitz zu sehen sein wird.
Die 18 Plakate der Ausstellung belegen in unmissverständlicher Weise, dass Auschwitz ohne die zweitausendjährige christliche Judenfeindschaft gar nicht möglich gewesen wäre. Begleitend zur Ausstellung ist im Alibri Verlag eine von Reinhold Schlotz verfasste kompakte Zusammenfassung dieser unheilvollen Geschichte erschienen. Zusammen mit Heinz Büchner, Bernd P. Kammermeier und Robert Zwilling wird Reinhold Schlotz im „Haus Weitblick“ sowohl das neuaufgelegte Luther-Buch als auch die Wanderausstellung vorstellen und mit dem Publikum diskutieren.

Es lässt sich zeigen, dass der Judenhass schon im Neuen Testament angelegt ist und durch die ersten heiligen Kirchenväter in den christlichen Gesellschaften so gefestigt wird, dass er sich in den folgenden Jahrhunderten bis in die Zeit des Nationalsozialismus und darüber hinaus immer wieder Bahn bricht.

Thematisiert wird auch die Verstrickung beider Großkirchen mit dem nationalsozialistischen Regime, einschließlich der Rechtfertigungsgrundlage Martin Luthers für die Judenverfolgung im Dritten Reich. Die Quintessenz des Buches ist die Erkenntnis, dass die christliche Judenfeindschaft zwar keine hinreichende, aber sehr wohl eine notwendige Voraussetzung für die Katastrophe des Holocaust war.

Im Anschluss steht der Referent für Diskussion mit dem Publikum bereit.

Kostenlose Karten- und Platzreservierung unter: info@gbs-rhein-neckar.de (Die Platzreservierung wird bis 5 Minuten vor Vortragsbeginn aufrechterhalten.)