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Foto: Stefan Loipfinger

20. 01.

Evolution der Weltbilder: Von Illusionen zur Wirklichkeit?

Lesung und Diskussion mit Dr. Dr. Susanna Berndt in Nürnberg

Neurobiologische, wissenschaftsphilosophische und sozialwissenschaftliche Forschungsarbeiten deuten darauf hin, dass nicht nur wissenschaftsbasierte Interpretationen der Welt zur rationalen Erschließung und Bewältigung der Erlebenswelt dienen. Als alternative Form zur Gewinnung und Legitimation von Erkenntnissen bieten mythische Daseinsdeutungen zahlreichen Menschen bis in die heutige Zeit Orientierungs- und Lebenshilfe. Verwoben mit religiösen und politischen Ideologien, Verschwörungstheorien oder pseudowissenschaftlichen Lehren bergen sie jedoch ein großes Gefahrenpotential.

Ein Blick auf die soziale und politische Situation moderner Demokratien zu Beginn des 21. Jahrhunderts zeigt, dass sich über die Berufung auf Traditionen und das Bekräftigen von Vorurteilen nicht nur Meinungen manipulieren lassen. Mancherorts scheint eine Spaltung der Gesellschaft bis hin zu eingeschränkten bürgerlichen Rechten und Freiheiten nur noch eine Frage der Zeit zu sein.

Um die mit ideologischen Dogmatisierungen und Instrumentalisierungen verbundenen Gefahren zu verringern, bedarf es im Umgang mit mythischen Interpretationen der Lebenswelt vernünftiger Lösungsansätze. Die rationale philosophische Auseinandersetzung mit den substantiellen Unterschieden und Zusammenhängen, aber auch differenzierten Wechselwirkungen zwischen mythischer und wissenschaftsbasierter Weltdeutung anhand ausgewählter zentraler Charakteristika, Hypothesen und Konzeptionen leistet dazu einen wichtigen Beitrag.

Susanna Berndt promovierte an der Karl-Franzens-Universität Graz 1998 in Kunstgeschichte und 2016 in Philosophie. Die Fachbuchautorin arbeitete als Chefredakteurin, Textchefin und freie Wirtschaftsjournalistin für verschiedene Online- und Printmedien. Der Fokus ihrer philosophischen und wissenschaftlichen Arbeit liegt neben der Erforschung alt- und außereuropäischer Kulturen vor allem im Bereich sozial-, wirtschafts- und wissenschaftsphilosophischer Themen sowie der Praktischen und Interkulturellen Philosophie.

Der Vortrag findet im Rahmen der vierten Veranstaltungsreihe des "Humanistischen Salons" in Nürnberg (28.10. 2018 bis 17.03.2019) statt. Ähnlich wie in den Salons der Aufklärung werden hier die Fortschritte der Wissenschaften und die Argumente der Philosophie präsentiert und diskutiert. Jede/r kann teilnehmen. Lebendige Livemusik am Klavier umrahmt das Programm. Geprägt von den Idealen des weltlichen Humanismus, entsteht so ein neues Sonntagsangebot mitten in Nürnberg, ein Netzwerk Interessierter und ein Freiraum für Bildung.