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dtv

25. 10.

Hamed Abdel-Samad - Schlacht der Identitäten

Veranstaltung mit dem Islamexperten und Autor in Hamm

Hamed Abdel-Samad hat Rassismus erlebt: In Ägypten wurde er als hellhäutiger Kreuzritterbastard denunziert, in Deutschland ist seine Haut manchen zu dunkel, sein Name anderen zu muslimisch. Sein neues Buch ist kein Bericht der Betroffenheit. Es ist die Analyse eines durch Globalisierung, Migration und Vorfälle in den USA auch hierzulande angeheizten Themas.

Die Radikalität der Debatte, die in Deutschland weit über das Thema Rassismus hinaus Fragen von Identität, Zugehörigkeit, Rederecht und Redeverbot behandelt, droht die Gesellschaft tief zu spalten. Abdel-Samad sucht die Auseinandersetzung zu rationalisieren und zeigt im Individualismus einen Ausweg aus der zwanghaft identitätsfixierten Zugehörigkeitsdebatte.

In seinem im letzten Jahr veröffentlichten Buch "Aus Liebe zu Deutschland" hatte Hamed Abdel-Samad aufgezeigt, welches hohe Gut die in Deutschland gelebte Liberalität ist. Er beobachtet aber seit Jahren eine toxische Tendenz des öffentlichen Klimas, die freie, streitbare Diskursethik, Grundlage jeder demokratischen Auseinandersetzung, gegen eine engstirnige und antiaufklärerische Gesinnungsethik einzutauschen. Auch dieser Warnruf zur Verteidigung grundlegender Freiheitsrechte wird Gegenstand des Vortrags sein.

Der ägyptische Politikwissenschaftler, Buchautor und Historiker Hamed Abdel-Samad gehört in Deutschland zu den gefragtesten Islamexperten in Presse, Funk und Fernsehen. Er arbeitete für die UNESCO, am Lehrstuhl für Islamwissenschaft der Universität Erfurt und am Institut für Jüdische Geschichte und Kultur der Universität München. Zu seinen weiteren Veröffentlichungen zählen u.a. die Bücher: "Abschied vom Himmel" (2009), "Der islamische Faschismus" (2014) und "Mohamed. Eine Abrechnung." (2015). Hamed Abdel-Samad ist Mitglied im Beirat der Giordano-Bruno-Stiftung.