Cradle to Cradle Kongress in Lüneburg

Fachkenntnis und Aufbruchsstimmung

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LÜNEBURG. (hpd/c2c) Er war ein gutes Beispiel für ehrenamtliches Engagement, ein gutes Beispiel dafür, dass Jugendliche sich trotz aller Anzeichen für Politikverdrossenheit interessieren und sich einsetzen für die Welt, in der sie leben: Der erste Cradle to Cradle Kongress an der Leuphana Universität in Lüneburg hatte rund 600 Teilnehmer. 34 Akteure waren als Referenten, Moderatoren oder mit anderen Funktionen daran beteiligt und 80 überwiegend jugendliche Helfer aus allen Teilen Deutschlands sorgten dafür, dass die Organisation gut lief.

Der Kongress mit dem Titel “Verstehen. Umdenken. Gestalten.” war für den Veranstalter, den Cradle to Cradle e.V., der erste große Schritt, mit seiner Denkschule in die Öffentlichkeit zu gehen. Die Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und der Präsident der Leuphana Universität in Lüneburg Sascha Spoun haben die Schirmherrschaft übernommen. “Wir treten ein für eine Welt, in der alles als Nährstoff begriffen werden kann, wo jeder Fußabdruck, jedes Handeln des Menschen etwas Positives bewirkt”, erklärt Geschäftsführer Tim Janßen den Hintergrund des Vereins, der sich im Jahr 2012 gegründet hat. Konsequenz dieses Denkens sei letztlich eine Welt ohne Abfall, in der sich der Mensch als nützlich begreife, nicht als Schädling.

Das Konzept hat so unterschiedliche Menschen wie den Bildungsexperten Reinhard Kahl, Wirtschaftsvertreter wie Stef Kranendijk von Desso oder Jürgen Schmidt von Memo, Künstler wie Pablo Wendel oder Philosophen wie Michael Schmidt-Salomon inspiriert. Auch Niedersachsens Umweltminister Stephan Wenzel hat engagiert mitdiskutiert. Sie alle trugen dazu bei, dass der Kongress die vielen verschiedenen Aspekte des Cradle to Cradle Konzepts beleuchtete, dass ein breiter Querschnitt gesellschaftlicher Akteure zugegen war und sich austauschte, dass es bis zum Abend spannend blieb und Aufbruchsstimmung zu spüren war in den Gängen und Hörsälen der Leuphana Universität.

C2C-Kongress 2014

Neben verschiedenen Impulsreferaten gab es auch Foren und Workshops, in denen sich Teilnehmer mit bestimmten Fachinteressen zusammenfanden und diskutierten. So saßen im Fachforum Textil beispielsweise Designer, Boutiquenbesitzer und Garnhersteller zusammen, im Fachforum Bau waren es Architekten, Baudienstleister und Quartiersplaner. Die Zuhörer beeinflussten die Diskussion maßgeblich mit Fragen, die per SMS, E-Mail über sogenannte Anwälte des Publikums eingebracht wurden.

Auch mit der Organisation des Kongresses insgesamt wollte der Cradle to Cradle e.V. sich an seinen eigenen Maßstäben messen lassen – so waren zum Beispiel die Namensschilder aus Pappe und wurden mit einem Band um den Hals getragen. Die Verpflegung war vegetarisch und es kamen auch regionale und biologische Lebensmittel zum Einsatz, die aufgrund ihrer Formen nicht in den Handel gelangt waren. Das Programm und andere Druckerzeugnisse stellte ein österreichisches Unternehmen her, das nach den Cradle to Cradle Prinzipien arbeitete, und über Strom aus Kunstobjekten wurde die Energieversorgung ergänzt.

Die Veranstalter waren am Abend erschöpft, freuten sich aber über viele positive Rückmeldungen. “Unser Fazit ist positiv: Wir wollten Akteure verschiedener Fachrichtungen zusammenbringen und sie für ein Denken nach Cradle to Cradle begeistern. Das scheint uns gelungen zu sein”, meinte Nora Sophie Griefahn, ebenfalls Geschäftsführerin. In der Tat: Von 9 bis 22 Uhr lief das Programm, und als ganz zum Schluss alle Helfer auf die Bühne geholt wurden, war der Hörsaal 1 noch genauso gut gefüllt wie am Morgen. Die Teilnehmer verabschiedeten die Organisatoren mit Standing Ovation - mit diesem Schwung kann sich der Cradle to Cradle e.V. nun an die Organisation des nächsten Kongresses wagen.

 


Pressemitteilung vom 17. November 2014