Aggressiver Humanismus

Das "Zentrum für politische Schönheit" schreibt über die Unfähigkeit der Demokratie, große Menschenrechtler hervorzubringen.

Ein sicherlich sehr streitbarer Text und oft auch provozierend, aber mit einigen nachdenkenswerten Gedanken. "Der Kampf um Menschenrechte war zu allen Zeiten nur eines: lebensgefährlich. Die Geschwister Scholl wurden vom NS-Regime hingerichtet, weil sie sechs Flugblätter gegen Hitler verteilten. Mandelstam kostete ein Gedicht gegen Stalin zunächst die Freiheit, später das Leben. Russische Dissidenten werden heute in Fahrstühlen exekutiert. Chinesische Oppositionelle vegetieren in Gefängniszellen dahin. Im Kongo verschleppt der Geheimdienst Menschenrechtler, die dann 'versehentlich' sterben. Dennoch hat sich historisch gesehen eine Sensation ereignet: in Deutschland ist es schwierig geworden, für sechs Flugblätter, Bücher oder Gedichte verfolgt, verhaftet oder ermordet zu werden. Eine Million Flugblätter bringen eher den Literaturnobelpreis als den Tod ein. Erstmals in der deutschen Geschichte ist es möglich, den Kampf um Menschenrechte vor und in aller Öffentlichkeit zu organisieren."

Deshalb - und um die Menschen wieder "wach" zu machen, hat das "Zentrum für Politische Schönheit" seine Vision eines besseren Kampfes für die Menschenrechte in einem Begriff geprägt, den es seit vergangenem Jahr aktionskünstlerisch umsetzt: aggressiver Humanismus.