Wichtigste Auszeichnung im Bereich der deutsch-polnischen Beziehungen vergeben

Władysław Bartoszewski erhält posthum den Deutsch-Polnischen Preis

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Władysław Bartoszewski (1922-2015) bei einer Buchpräsentation
Władysław Bartoszewski (1922-2015)

BERLIN. (hpd) Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier sowie sein polnischer Amtskollege Grzegorz Schetyna gaben gestern die Entscheidung des Preiskomitees zur Verleihung des Deutsch-Polnischen Preises bekannt.

Preisträger des Deutsch-Polnischen Preises ist der im April diesen Jahres verstorbene ehemalige polnische Außenminister Władysław Bartoszewski. Bartoszewski gilt als Wegbereiter der deutsch-polnischen Aussöhnung und als einer der Hauptarchitekten der deutsch-polnischen Annäherung nach dem Zweiten Weltkrieg.

Władysław Bartoszewski hat als Häftling im nationalsozialistischen Konzentrationslager Auschwitz großes Leid erfahren und wurde später vom kommunistischen Regime in Polen mehrfach inhaftiert.

"Die Minister werden den Preis an die Erben des Preisträgers 2016 im Kontext der Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag der Unterzeichnung des deutsch-polnischen Vertrags über gutnachbarschaftliche Beziehungen und freundschaftliche Zusammenarbeit übergeben, der für die heutigen deutsch-polnischen Beziehungen von grundlegender Bedeutung ist" schreibt das Auswärtige Amt in einer Pressemitteilung. "Die beiden Minister sind der Auffassung, dass dieses Jubiläum eine gute Gelegenheit für die Ehrung des Andenkens an Władysław Bartoszewski ist."

Der Deutsch-Polnische Preis, der von den Regierungen beider Länder verliehen wird, ist die wichtigste Auszeichnung im Bereich der deutsch-polnischen Beziehungen. Er wird jährlich für "besondere Verdienste um die Entwicklung der deutsch-polnischen Beziehungen" vergeben.

Gemäß Artikel 35 des Deutsch-Polnischen Vertrages über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit von 1991 verleihen die Außenminister jedes Jahr den Deutsch-Polnischen Preis. Das Preisgeld beträgt 20.000 Euro. Im vergangenen Jahr erhielten den Preis die Internationale Jugendbegegnungsstätte Auschwitz (IJBS) und die Bildungs- und Begegnungsstätte Schloss Trebnitz.