Der Papst im Stadion

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Olympiastadion / Foto: Amanda Ribas (flickr.com)

BERLIN. (hpd) Es gibt Ängste, dass das Stadion fast leer sein könnte, wenn B16 dort seinen Sermon von sich geben wird. “Viele Menschen haben sich für die Papstmesse bislang nicht angemeldet, weil sie Angst vor mehrstündigem Stehen bei schlechter Sicht hatten” meint dazu der Diözesanratsvorsitzende Wolfgang Klose.

Wie war das mit dem Teufel seiner Großmutter und den Ausreden?

In Erfurt plante man im Übrigen mit 100.000 Besuchern. Da die nachweislich nicht kommen wollten, griff man zu dem Trick, kundzugeben, dass laut “Genehmigungsbehörden der Stadt Erfurt [...] nur 27.900 Besucher auf dem Domplatz am Gottesdienst teilnehmen” dürfen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Zum Beispiel darüber nach, ob die Veranstalter nicht vorher mit der Stadtverwaltung Erfurt sprachen.

Weshalb nun mehr Menschen sich die menschenverachtenden Reden des Herrn Ratzinger anhören sollen wollen würden, wenn dieser im Berliner Olympiastadion sprechen würde, erschließt sich aus dem Gesagten nicht unbedingt. 40.000 sollten es laut Erzbistum Berlin sein, die sich das antun wollen (darunter, wie ich weiß, auch einige, die nicht an den Stellen jubeln werden, wie die meisten der dort Anwesenden…). Die extra eingerichtete Webseite zum Kartenvorverkauf spricht gar von 50.000 verkauften Tickets – vielleicht könnte sich mal auf eine Zahl geeinigt werden.

Und das, obwohl beim Onlinebuchen der Karten Datenschutz – nennen wir es – sehr klein geschrieben wird. Die dort gestellten Fragen sind datenschutzrechtlich geschützt und dürften für eine Buchung eigentlich keine Rolle spielen. Zumal die Tickets kostenlos sind.

Ich frage mich ernsthaft, weshalb man bei der Buchung zum Beispiel Geburtsdatum und -ort sowie die vollständige Adresse angeben muss. Kommt B16 einen dann etwa noch privat besuchen?

F.N.