NSS kritisiert Finanzierung von Militärpastoren

Die derzeit 280 Militärseelsorger bei den britischen Streitkräften kosten pro Jahr 22 Millionen Pfund, umgerechnet also etwa 25 Millionen Euro. Das meldete die britische National Secular Society (NSS) am Freitag, nachdem sie eine entsprechende Anfrage an das Verteidigungsministerium gestellt hatte. Dabei stellte sich auch heraus, dass nur ein Bruchteil der sogenannten Kaplane überhaupt aktiv ist. Nur 20 von den 150 Militärseelsorgern in der Armee seien im aktiven Dienst, hieß es. Ein Viertel wäre wegen Krankheit nicht einsatzbereit. Regelmäßig sollen jeweils nur Drittel der Kaplane tatsächlich im Einsatz sein.

Kritisiert wurde in einem Schreiben an Andrew Robathan, Parlamentarischer Staatssekretär im Verteidigungsministerium, unter anderem, dass das Verteidigungsministerium diese zwar bezahlt, die Seelsorger dagegen ihre Autorität durch die Kirche und nicht die Armee-Administration erhalten.

Auch das christliche Monopol in diesem Bereich müsse in Frage gestellt werden, so ein Sprecher der NSS. Falls das Verteidigungsministerium seelsorgerische Unterstützung im Militär als notwendig erachtet, die über allgemeine Beratung und Psychotherapie hinausgeht, sollten diese Positionen für alle Bewerber mit einer entsprechenden Qualifikation und ohne Unterscheidung nach Religion oder Glaube geöffnet werden. Ansonsten sollten die Kirchen ihre Kaplane selbst bezahlen, anstatt sie aus dem staatlichen Budget für die Streitkräfte zu finanzieren.