BERLIN. (hvd-berlin) Mit 51.871 angemeldeten Schülerinnen und Schülern in Berlin kann das Fach Humanistische Lebenskunde auch in diesem Schuljahr seine Teilnehmerzahl deutlich erhöhen. Zum ersten Mal in der 27-jährigen Geschichte des Schulfachs wird die Grenze von 50.000 überschritten.
Beklagte die evangelische Kirche zuletzt einen Rückgang ihrer Schülerzahlen, so verzeichnen die Schätzungen des Humanistischen Verbandes Berlin-Brandenburg einen Zuwachs gegenüber dem Schuljahr 2010/11 (49.813) von ca. vier Prozent oder mehr als 2.000 Schülerinnen und Schülern. 51.871, das sind 16,1 Prozent aller Berliner Schülerinnen und Schüler. 53 Prozent der Lebenskundeschüler gehen im Osten, 47 Prozent im Berliner Westen zur Schule. Die oft zitierte Mauer in den Köpfen – bei der Humanistischen Lebenskunde spielt sie keine Rolle.
Die Modernität des Faches überzeugt zu Recht immer mehr Berliner Familien, wie Werner Schultz, Abteilungsleiter des Bereichs Bildung beim Humanistischen Verband Berlin-Brandenburg, deutlich macht: „Die Quantität hat auch etwas mit der besonderen Qualität des Faches Humanistische Lebenskunde zu tun. Es ist das humanistische Werte bildende Berliner Schulfach in der Grundschule, das eine Antwort auf die zunehmende Pluralität der Weltanschauungen im multi-ethnischen Berlin hat. Dabei stehen die Fähigkeit zur Selbstbestimmung, zu sozialer Verantwortung und Toleranz im Mittelpunkt des Unterrichts. Wir sehen im humanistischen Lebenskundeunterricht die zunehmende Diversität der Lebensstile und Weltanschauungen als Chance und nicht als gesellschaftliches Problem an.“