Innovatives TV-Projekt hofft auf Medienpreis

WIEN. (hpd) Im vergangenen September ging die erste Talkshow auf Sendung, die sich Themen ausdrücklich aus einer säkularen und humanistischen Perspektive nähern will: „Es werde Licht“ lautet der Name des ambitionierten TV-Projekts, das eine Gruppe junger Österreicher angestoßen hat.

Rund vier Sendungen sind mit Hilfe des kleinen Teams um die beiden Medienmacher Jorit Posset und Cahit Kaya bisher entstanden. Nun hoffen sie, mit dem gemeinsamen Projekt auch einen ersten Award einheimsen zu können.

 

„Wer braucht die katholische Kirche?“, fragte gleich die erste Sendung von Es werde Licht, welche am 7. September 2011 ausgestrahlt wurde. Die nächsten Episoden behandelten die Angst vor dem Islam oder Schuld und Schweigen um sexuellen Missbrauch. „Astrologie – Wahn oder Wahrheit?“, heißt das Thema der aktuellsten Produktion, in der unter anderem der Astrophysiker Günther Wuchterl, der Astrologe Peter Fraiss sowie Ivo Ponocny von der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften diskutierten und aufklärten. Jetzt zählen Posset, Kaya und ein Dutzend Mitstreiter auf die Unterstützung der Fans, um ihre erste Auszeichnung zu gewinnen.

Die vom Team produzierten Sendungen werden im Monatstakt zuerst über den Community-Sender, auch Bürgerfernsehen genannt, ausgestrahlt. Okto kann von bis zu einer Million Menschen in Wien und rund 130.000 Zuschauern in der Umgebung der Stadt empfangen werden. Die Sendungen werden nach der ersten Ausstrahlung wiederholt und außerdem im Internet als Stream angeboten.

Der A1 Open Society Award wurde vor kurzem vom Kommunikationsdienstleister A1 Telekom Austria ins Leben gerufen. Damit will das Unternehmen zum ersten Mal eine Auszeichnung für Projekte in Österreich vergeben, die das Internet für politische Diskussion und Partizipation nutzen und damit die Zivilgesellschaft stärken. „Das Internet bietet die besten Voraussetzungen für die Entwicklung einer offenen Gesellschaft“, so der Träger des Awards über die Hintergründe.

Zwei Kategorien zur Vorstellung von Projekten gibt es. Eine Kategorie für offizielle Stellen und Institutionen und eine für private Projekte. Die Sieger des Wettbewerbs kürt eine hochrangig besetzte Jury, wobei Jury-Bewertung und das Uservoting gleich gewichtet werden.

Neben der Auszeichnung lockt der A1 Open Society Award für private Projekte mit 5.000 Euro Geldprämie für den Erstplatzierten sowie Sachpreise für die Zweit- und Drittplatzierten. Es werde Licht, das von der wachsenden Zahl seiner Fans oft einfach nur kurz EWL genannt wird, hat sich als privates Projekt beworben.

Die Sendungen, die mit Hilfe von Okto als nichtkommerziellem Fernsehsender entstehen, bekommen bisher keine finanzielle Unterstützung. Bei einem Erfolg im Wettbewerb könnte sich das ändern.

An der Abstimmung zum A1 Award teilzunehmen ist kinderleicht. Man braucht nicht mehr zu tun, als auf den berühmten „Gefällt mir“-Button von Facebook am Fuße der Vorstellungsseite zu klicken. Es werde Licht zählt bisher erst wenige Dutzend Stimmen und braucht daher noch einen kräftigen Schub an Unterstützung, um sich im Wettbewerb behaupten zu können. Die Konkurrenz hat jedenfalls nicht geschlafen: Einige Mitbewerber konnten schon über 1.000 Stimmen auf sich vereinigen.

Wer sich da jetzt an der Abstimmung beteiligen möchte, um das ambitionierte TV-Projekt zu unterstützen, muss lediglich auf die Seite zur Abstimmung gehen und einen „Klick“ spenden.

Arik Platzek