OBERWESEL. (hpd/gbs) Der junge Konzertpianist Adel Ferenc Mohsin ist neues Beiratsmitglied der Giordano-Bruno-Stiftung. Dies gab der Vorstand der Giordano-Bruno-Stiftung am vergangenen Freitag in Oberwesel bekannt. Die Stiftung will in Zukunft vermehrt auch künstlerische Akzente setzen.
Mohsins Berufung in den Stiftungsbeirat sei ein Zeichen dafür, dass die gbs in Zukunft vermehrt auch künstlerische Akzente setzen wolle, erklärte Stiftungssprecher Michael Schmidt-Salomon, wobei er gleich auf einen der künstlerischen Höhepunkte des laufenden Jahres hinwies: die Uraufführung der „Passion Giordano Bruno“ von Gerhard Wimberger (Mitglied des gbs-Beirats) im Rahmen der Salzburger Festspiele.
„Wer Wissenschaft, Philosophie und Kunst besitzt, braucht keine Religion!“ Dieser Leitsatz aus Schmidt-Salomons Grundlagenschrift „Manifest des evolutionären Humanismus“ hat die Arbeit der Giordano-Bruno-Stiftung von Anfang an begleitet. Und so engagieren sich im gbs-Beirat nicht nur Wissenschaftler und Philosophen, sondern auch Künstler verschiedenster Gattungen. „Wir haben das Glück, mit großartigen Schriftstellern, bildenden Künstlern und Schauspielern zusammenarbeiten zu können, nur die Musik kam bislang zu kurz“, sagte Schmidt-Salomon. „Dabei hat schon Nietzsche erkannt: ‚Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum‘. Deshalb freuen wir uns sehr, dass mit Adel Mohsin nun ein zweiter Ausnahmemusiker neben dem Komponisten und Dirigenten Gerhard Wimberger dem Beirat der Stiftung angehört.“
Adel Ferenc Mohsin, 1994 geboren, wurde bereits mit 40 nationalen und internationalen Preisen und Auszeichnungen geehrt. Er ist mehrfacher 1. Preisträger bei "Jugend musiziert" sowie Träger des Steinway-, Yamaha-, Tschaikowsky- und des Yehudi-Menuhin-Preises. Mit seinen Neujahrskonzerten 2012 und 2013 im Forum der Giordano-Bruno-Stiftung begeisterte er das Publikum. Einen Eindruck seiner Virtuosität vermittelt das Video, das Ricarda Hinz (Dokumentarfilmerin, Mitglied des gbs-Beirats) im Januar 2013 am Stiftungssitz in Oberwesel aufnahm (siehe unten).
Die Berufung Mohsins in den Beirat könne man als Zeichen einer gewissen Neuorientierung der Stiftung verstehen, meint Schmidt-Salomon: „Die gbs will künftig neben philosophischen, wissenschaftlichen und politischen Schwerpunkten vermehrt auch künstlerische Akzente setzen. “ Ein Höhepunkt in diesem Jahr sei die Uraufführung der „Passion Giordano Bruno“ von Gerhard Wimberger im Rahmen der Salzburger Festspiele. „Eigentlich wollte Gerhard Wimberger, der als Mitglied des Direktoriums der Salzburger Festspiele viele Jahre mit Herbert von Karajan zusammenarbeitete, keine große Komposition mehr schreiben, aber dann kam ihm doch die wunderbare Idee zu einer ‚Passion Giordano Bruno‘. Dass die diesjährigen Salzburger Festspiele mit der Uraufführung dieses Werks enden, ist eine Ehre, die uns besonders freut.“
Er selbst, so Schmidt-Salomon, wolle künftig ebenfalls häufiger mit Musikern kooperieren. So wird er im April mit dem „Streichtrio Berlin“ einen „Literarisch-musikalischen Abend“ in der Berliner Staatsoper bestreiten: „Experimente dieser Art wollen wir öfter wagen. Vielleicht gelingt es uns dadurch besser zu zeigen, dass die Wissenschaften die Welt nicht nur entzaubert, sondern ihr auch neuen Zauber verliehen haben. Diese 'Poesie der Wirklichkeit' lässt sich nämlich weder empirisch feststellen noch philosophisch auf den Begriff bringen, aber sie lässt sich mit den Mitteln der Kunst, insbesondere der Musik, einfangen. Wir sollten dieses Feld keinesfalls den Religionen überlassen.“
Dass die gbs in diesem Jahr vor allem mit „klassischen Musikern“ kooperiert, bedeutet nicht, dass sich die Stiftung gegenüber anderen Musikgattungen abgrenzen wolle: „Ich persönlich halte die Aufteilung in E- und U-Musik für unsinnig. Tatsächlich gibt es hervorragende Künstlerinnen und Künstler in nahezu allen Musikgattungen und viele von ihnen sind den Anliegen der gbs gegenüber sehr aufgeschlossen. Ich denke da zum Beispiel an den großartigen Jazz-und Fusion-Gitarristen Torsten de Winkel, mit dem wir 2011 beim Bimbache openART- & C2C-Festival zusammenarbeiteten. Da schlummert noch ein großes Potential, das wir ausschöpfen sollten…“