Verstärkung bundesweiter Kooperation

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Andreas Henschel / Foto: A. Platzek

STUTTGART. (hpd/dhubw) Die Humanisten Baden-Württemberg sind Mitglied des Bundesverbandes des Humanistischen Verband Deutschlands (HVD) geworden. Insofern ist der HVD jetzt auch in einem weiteren, bevölkerungsreichen Bundesland mit einem dort gut verankerten Landesverband präsent.

Andreas Henschel, Geschäftsführer der Humanisten Baden-Württemberg, kommentierte: „Mit unserer Entscheidung zu einer Stärkung des Humanistischen Verbandes Deutschlands haben wir den naheliegenden Schluss aus einer über viele Jahre gewachsenen Zusammenarbeit gezogen, in der wir zahlreiche wichtige Gemeinsamkeiten festgestellt haben. Wir freuen uns, dass wir das nun auch dadurch ausdrücken können, offiziell ein Teil des Bundesverbandes zu sein.“

Die Delegierten aus den im Bundesverband vertretenen Landesverbänden stimmten während ihrer jährlichen Versammlung, dem Bundeshauptausschuss, am 22. Juni 2013, einstimmig für die Aufnahme von Die Humanisten Baden-Württemberg (DHUBW), Körperschaft des öffentlichen Rechts.

Zuvor hatte im April die 42. Landesversammlung der Humanisten Württemberg eine mit dem Kultusministerium Baden-Württemberg abgestimmte Änderung des Namens in Die Humanisten Baden-Württemberg und der Verfassung des Verbandes beschlossen, um als Weltanschauungsgemeinschaft die Interessen von konfessionsfreien Menschen im gesamten Bundesland zu vertreten. „Wir wünschen uns eine starke und vielfältige Zivilgesellschaft und schätzen den Beitrag, den die Humanistinnen und Humanisten dazu leisten“, würdigte damals Silke Krebs, Ministerin im Staatsministerium, die Ereignisse in einer Festrede.

Der traditionsreiche Landesverband blickt auf eine über 160-jährige Geschichte zurück und ist seit 1953 Körperschaft des öffentlichen Rechts. Er ist Träger von humanistischer Hospizarbeit, führt Jugendfeiern durch und fördert ein breites Spektrum an kulturellen und gemeinschaftlichen Aktivitäten. Er bietet außerdem Namens-, Hochzeits- und die Begleitung in Trauerfeiern auf weltlicher, humanistischer Grundlage an. Im September 2013 wird eine erste Kindertagesstätte mit musikpädagogischem Schwerpunkt eröffnet.

Frieder Otto Wolf, Präsident des Bundesverbandes, beurteilte den Beitritt als bedeutendes Zeichen der Anerkennung und sagte. „Das ist nicht nur ein historischer Schritt, sondern stellt auch ein klares Bekenntnis zu einer deutschlandweiten Verbundenheit von Humanistinnen und Humanisten dar.“

Andreas Henschel betonte außerdem: „Immer mehr Menschen sind konfessionsfrei und haben keinen Bezug mehr zur Religion. Nicht nur in der Arbeit vor Ort, auch auf bundesweiter Ebene gewinnt deshalb für uns das Anliegen an Bedeutung, den nichtreligiösen Menschen eine Interessenvertretung und ein gemeinsames Forum für den Austausch und das Engagement auf Basis humanistischer Überzeugungen zu bieten.“

Er begrüße daher die weitere Stärkung der Kooperation auf Bundesebene, denn hier gebe es immer noch sehr viele Herausforderungen. „Wir wollen für die Menschen da sein, hier im Land und bundesweit – ob es nun um das Recht auf ein wertebildendes Schulfach ohne religiöse Prägung wie Ethik und Lebenskunde oder die Selbstbestimmung Sterbender und ihre Würde am Lebensende geht.“

Der wichtigste Ausgangspunkt für das Ziel, als eine Gemeinschaft für konfessionsfreie Menschen dazu sein, bilde aber immer noch die Aktivität und Arbeit vor Ort. Andreas Henschel unterstrich daher schließlich: „Diese kennenzulernen und sich daran zu beteiligen, dazu laden wir die Menschen in Baden-Württemberg herzlich ein.“

DHUBW