Indien: Gesetz gegen Aberglauben verabschiedet

Der indische Bundesstaat Maharashtra, in dem auch Mumbai liegt, hat [...] ein Gesetz erlassen, das Aberglauben und schwarze Magie verbietet.

Einen Tag vorher war der Skeptiker Narendra Dabholkar, ein Aktivist gegen Aberglauben, von Unbekannten ermordet worden. Der 69-Jährige war Gründer des ,,Maharashtra Blind Faith Eradication Committee" (etwa: Komitee zur Ausrottung des Aberglaubens). Diese Organisation hat es sich u. a. zur Aufgabe gemacht hat, wissenschaftliches Denken, Skeptizismus und Humanismus unter den Menschen zu etablieren und gegen schädlichen Aberglauben vorzugehen, mit dem Menschen ausgenutzt werden. Dabholkar hatte bereits vor Jahren hierzu ein Gesetz vorgeschlagen, 2003 wurde es im Parlament von Maharashtra erstmals erörtert. Auf der Website der Rationalisten wird eine Reihe von in Indien offenbar üblichen abergläubischen Praktiken aufgezählt, die mit dem Gesetz zurückgedrängt werden sollen. Dazu zählen unter anderem der Verkauf von ,,magischen" Steinen und Schmuckstücken, mit der Behauptung zu werben, über übernatürliche Kräfte zu verfügen sowie die Verabreichung  von Wundermitteln gegen Tollwut und Schlangenbisse.

Religiöse Gruppen hatten die Verabschiedung einem Bericht der ,,Times of India" zufolge zu verhindern versucht. Wie sich nun zeigt, erfolglos. Künftig sind kommerzielle abergläubische Praktiken, schwarze Magie und eben die von Dabholkars Vereinigung geforderte Ausbeutung von Menschen aufgrund schädlichen Aberglaubens verboten.