Notizen aus den Niederlanden und Belgien

Niederlande.

Bombendrohender Prediger bestraft.

Der Emeritus-Prediger Groenenboom (63), der im vorigem Jahr das „Kreuzigungskonzert" von

Madonna mit einer Bombenmeldung störte, soll mit einer Arbeitsstrafe von 150 Stunden und 4 Monaten Gefängnis auf Bewährung bestraft sowie unter psychiatrische Behandlung gestellt werden. Dies auch, weil er außerdem in Besitz illegaler Waffen war. Nach einem 5 monatigen Predigtverbot meint er aber jetzt wieder seine Funktion als Prediger aufnehmen zu dürfen: man kann nur einmal für eine Untat bestraft werden. (Niederländisch)

Kommerzielles Fernsehen flucht zu viel

Der "Fluchmonitor" von TNS NIPO hat im Auftrag des „Bundes gegen das Fluchen" die TV-Stationen auf die Verwendung von Flüchen untersucht. Resultat: 2006 konnte man 112.000 Flüche hören, das sind 13 % mehr als im vorherigen Jahr. Der öffentliche Sender BNN steht dabei an erster Stelle, aber die kommerziellen Sender fluchen insgesamt mehr als die Öffentlichen. (Niederländisch)

Reformierte Jugend gegen Ausländer

Die Jugendzeitung Ref!lits untersuchte die Einstellung der Schüler reformatorischer Schulen gegenüber Ausländern und stellte fest, dass 75 % von ihnen der Meinung sind, dass es zu viel Ausländer in den Niederlanden gibt. 11 % würden sich sogar aktiv gegen ausländische Nachbarn widersetzen. (Niederländisch)

Angst vor der Zahl 666

Die evangelische Stiftung "Opwekking" hat die Zahl 666 aus ihrem Liederband gestrichen, weil noch zu viele Menschen die satanische Wirkung dieser Zahl fürchten. Die satirische Website goedgelovig.nl behauptet jedoch, dass die Stiftung schon immer satanische Botschaften verbreitete und die Zahl 666 diese Zielsetzung zu offen erscheinen ließ. Als Beweis wird auf ihrer Webseite das Erweckungslied 508 umgekehrt abgespielt, so dass dann ein Aufruf zur Verwendung der Atombombe gesungen wird. (Niederländisch)

Prediger sehen die Entwicklung des Glaubens düster

Eine Untersuchung der christlichen Hochschule Ede im Auftrage des Evangelischen Rundfunks (EO) ergab große Glaubensunterschiede zwischen Predigern die EO-Mitglied sind und den Nichtmitgliedern. Die EO-Mitglieder glauben alle an die Allmacht Gottes, bei den Nichtmitgliedern sind es nur 25 %. EO-Mitglieder betrachten den Islam als die größte Bedrohung des Christentums und 36 % meinen sogar, dass die Zukunft des Christentums bedroht sei. Nicht EO-Mitglieder sind dagegen optimistischer: sie glauben an eine gemeinschaftliche Zukunft der beiden Religionen. (Niederländisch)

Krach um das Abortusschiff

Nachdem die Staatssekretärin für Volksgesundheit, Jet Bussemaker, auf dem Schiff der Stiftung „Women on Waves", ohne Entfernungsbegrenzung Schwangerschaftsunterbrechungen gestattet hat, will die christliche SGP dies verhindern und das Schiff anketten. Rebecca Gomperts von der Stiftung wiederum beklagt die Begrenzung der Unterbrechungsmöglichkeit auf 7 Wochen und will den Zeitraum auf 12 Wochen ausdehnen. (Niederländisch)

Parlament fordert Milli Görüs- Untersuchung

Nachdem sich die Beweise über betrügerische Investitionsfonds der türkisch-islamischen Organisation Milli Görüs erneut verdichtet haben, fordern die Fraktionen der großen Parteien im Parlament eine Untersuchung. Durch diese Manipulationen wurden Tausende Türken um Millionen Euro betrogen. Nach Meinung der öffentlichen Institution für Finanzkontrolle (AFM) ist der Betrug jedoch nicht nachzuweisen. Milli Görüs will jetzt selbst untersuchen, ob (ehemalige) Vorstandsmitglieder an den Geschäften beteiligt sind. So soll die Unterschrift von Oruc Ulucay, dem heutigen Sekretär des Vorstandes, auf den Papieren zu finden sein. (Niederländisch)

Aufruhr wegen Westermoschee

Türken aus ganz Europa wollen in Amsterdam demonstrieren, falls Amsterdam den Bau der Westermoschee weiterhin verhindert. Das Bauvorhaben war Februar in die Hände der umstrittenen Milli Görüs Vereinigung aus Köln gekommen (hpd berichtete). Der Vorsitzende der Vereinigung befürchtet, dass der Sender Al Jazeera den Konflikt ausschlachten will und dadurch Zusammenstösse provozieren wird. Im Parlament läuft eine Untersuchung gegen Milli Görüs wegen finanzieller Manipulationen (siehe vorherige Notizen). (Niederländisch)

Auch Muslimische Mädchen unterliegen der so genannten Bimbokultur

Bimbo ist die US-amerikanische Bezeichnung für „nuttige Frauen mit Playboy-Aussehen". In einer Untersuchung behauptet die Autorin Sunny Bergman, dass in den Niederlanden auch muslimische Frauen dieses Modell kopieren. Schamhaare werden rasiert und Schamlippen werden sogar operativ korrigiert. Neu sei das nicht, sondern es werde dabei an alte arabische Traditionen angeknüpft. (Niederländisch)

Pastorale Gespräche sind meistens gratis, nur nicht im Internet

Wer im Internet geistlichen Beistand bekommen will, muss dem Pastor pro Email 12,50 Euro und für ein halbstündiges Gespräch 20 Euro überweisen. Paketlösungen sind auch möglich: Vier Stunden Beistand gibt es für 100 Euro. (innerhalb eines Monates zu verbrauchen!). Der Website-Inhaber, Pedro Kuit (42), verweigert jede Begründung der hohen Beiträge. (Niederländisch)

Ende der Pim Fortuyn Partei

Fünf Jahre nachdem der Leiter der Partei "Lijst Pim Fortuyn" ermordet wurde, schließen sich nun auch die Türen des Parteibüros. Nach Verlust aller Parlamentsmandate fehlte die finanzielle Staatssubvention. Man kann nicht Skifahren ohne Schnee, sagte der Parteisekretär Jens van der Vorm-de Rijke. (Niederländisch)

Leichenüberschuss in den Krankenhäusern

Im vorigen Jahr spendeten etwa tausend Bürger ihren toten Körper der medizinischen Wissenschaft. In diesem Jahr wuchs diese Zahl noch beträchtlich. Ursachen dieser Entwicklung sind sowohl Mentalitätsveränderungen als auch finanziellen Erwägungen. Da die Lagerkapazitäten erschöpft sind, wird nun wieder zu Bestattungen übergegangen. (Niederländisch)

Hells Angels sollen Waffen an Hisbollah geliefert haben

Zwei niederländische Kronzeugen behaupten, dass Mitglieder der Hells Angels aus Ijmuiden Waffen und Sprengstoffe an Terrororganisationen geliefert haben. Der Deal kam zustande mit zwei marokkanischen Vertretern der Hisbollah. (Niederländisch)

Gericht verbietet Verkauf von Halal-Versicherungen

Die islamische Stiftung Niederland (ISN) wird beschuldigt, über einen Bestattungsfonds illegale Versicherungen an niederländische Türken zu verkaufen. Die Stiftung hat dafür nicht die notwendige Erlaubnis sagt ein Verwaltungsgericht in Rotterdam. Die ISN betrachtet den Bestattungsfonds nicht als Versicherungsgesellschaft, weil nach islamischen Recht Versicherungen verboten sind. (Niederländisch)

 

Belgien

Ruandaprozess in Brüssel: Pläne, um Tausende Tutsi's in 20 Minuten zu töten

Fran Claeys, Offizier des belgischen militärischen Geheimdienstes, erklärte in Besitz von Plänen zu sein, nach welchen in Kingala Tausende Menschen im Laufe von etwa 20 Minuten getötet werden sollten. (Niederländisch)

Holebi-Monument in Brüssel enthüllt

Freddy Thielemans, der sozialistische Bürgermeister von Brüssel, hat im Zentrum Brüssels (Ecke Plattesteenstrasse - Kolenmarkt), anlässlich des Welttages gegen Homophobie, das Monument „Meine Mythologie Gay, ein Monument für die ganze Welt" enthüllt. Im Monument sind die Namen von hunderten Homos und Heteros graviert. Auch in Verviers wurde eine Platte eingeweiht zur Erinnerung an die Tausende Homosexueller, die durch die Nazis in Konzentrationslager deportiert wurden. (Niederländisch)

Großer Muslimetreff in Brüssel

Mehr als 3.000 Muslime sind in Brüssel zusammengekommen, um über das Thema „Muslimspiritualität und universelle Werte: für eine konstruktive Konvergenz" zu diskutieren. Verschiedene Muslimorganisationen aus Europa hatten zu einem zweitäglichen Treffen aufgerufen. Beiträge kamen von Felice Dassetto (UCL), Frank Peter und Tariq Ramadan d'Ahmed Rahmani. (Niederländisch) und (Französisch)

Der Dalai Lama erneut unerwünscht in Belgien

Zum zweiten Mal in zwei Jahren rät das Ministerium für ausländische Angelegenheiten dem Dalai Lama, Belgien nicht zu besuchen. Erneut steht diese Absage in Verbindung mit dem Besuch einer belgischen Handelsdelegation in China - diese wird durch den Prinzen Philipp geleitet. Der Dalai Lama sollte an einer - bereits in 2006 wegen des Besuches des Königs an China abgesagten - Tibet-Konferenz in Brüssel teilnehmen. (Französisch)

Rudy Mondelaers