BERLIN. (hpd) Weltweit wurde am Wochenende in verschiedenen Ländern und Städten gegen das religiöse Regime im Iran protestiert. In Berlin hatten sich neben anderen Demonstrationen die Säkularen IranerInnen für Freiheit und Demokratie zu einem Hungerstreik versammelt.
Freitagabend. Ostseite des Pariser Platzes am Brandenburger Tor. Morgens hatte der Hungerstreik begonnen. Der Tag war gemischt. Zwischen Sonnenschein und Regen, zwischen politischen Gesängen zu Live-Musik und nachdenklichen Diskussionen. Unter hoch gehaltenen Plastikplanen versuchen sich die Hungerstreikenden vor dem Regen zu schützen, die Schlafdecken und Matten werden abgedeckt, um sie trocken zu halten. Das Knurren des Magens irritiert kaum jemanden, schwieriger ist die Nässe des Regens, dessen empfundene Intensität durch die Windböen noch verstärkt wird, die über die breite Straßenachse von „Unter den Linden“ über den freien Pariser Platz hinweg streichen.
Die Polizei hatte den Veranstaltern das Aufstellen von mobilen Toiletten untersagt, da rechts und links neben dem Brandenburger Tor öffentliche Bezahltoiletten seien. Die Akademie der Künste tolerierte freundlich die Benutzung ihrer Toiletten. Trotz, oder wegen des Regens, werden unverdrossen politische Lieder gesungen. Sie bestärken den Protest in der Erinnerung an die Künstler und Komponisten, die ihretwegen im „Gottesstaat“ getötet worden sind.
In der Nacht werden die Jüngeren auf dem Platz bleiben und sich auf Isomatten und Teppichen in ihren Schlafsäcken und Decken verhüllen. Den Älteren hat man den Saal im Haus der Demokratie und Menschenrechte als Nachtquartier angeboten, damit sie sich vor dem nasskalten Regen schützen können. Einige werden das Angebot annehmen.