Der Bischof von Antwerpen, Johan Bonny, begehrt gegen die päpstlichen Weisungen in Sachen Ehe und Familie auf.

"Das hat es noch nie gegeben" schreibt die FAZ, "Ein amtierender Bischof stellt sich schonungslos gegen das kirchliche Lehramt und die päpstlichen Weisungen in Sachen Ehe und Familie."

Bischof Johan Bonny wirft der kath. Kirche und insbesondere den Päpsten Paul VI. und Johannes Paul II. vor, in Fragen von Ehe, Sexualität, Familie und Beziehung, mit der auf dem II. Vatikanischen Konzil (1962–1965) praktizierten Kollegialität von Papst und Bischofskollegium gebrochen zu haben.

Dadurch kam es zu einem Bruch zwischen den Lehrmeinungen der Kirche und "der moralischen Einsicht der Gläubigen." Deshalb stoßen alle Verlautbarungen der Kirche über Themen, die Sexualität, Familie oder die Bioethik betreffen, "auf wachsendes Unverständnis und weitreichende Gleichgültigkeit."