Aufgrund eines Gerichtsbeschlusses wurde aus dem Palast des Regionalparlaments der Vendée eine Weihnachtskrippe entfernt. Die Richter verwiesen dabei auf Frankreichs strikt laizistisches Staatsverständnis und das Gesetz zur Trennung von Staat und Kirche aus dem Jahr 1905.
Deshalb - so die Richter - habe eine Weihnachtskrippe im öffentlichen Raum nichts zu suchen. Denn in Frankreich ist "jedes religiöse Zeichen oder Symbol in öffentlichen Räumen mit Ausnahme von Kirchen, Friedhöfen oder Museen" verboten.
Auch wenn das bei Gläubigen einigen Unmut erregt; Frankreich ist um seine strikte Trennung von Staat und Kirche zu beneiden. In Deutschland ist es eher umgekehrt - und es kommt Unmut auf, wenn Beamte sich gegen den Besuch der Sternsinger verwehren.
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Kommentare
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Auf vielfachen Wunsch hier mein Kommentar, den ich bei der FR eingestellt habe: "Die Krippe ist doch nur ein Symptom, wie auch das Kopftuch oder andere religiöse Symbole.
Würde damit nicht in missionarischer Absicht ein Wust aus bronzezeitlichem Aberglauben an Weltraumgeister transportiert werden, der nun wirklich in unserer Zeit nicht mehr - Achtung wichtig! - staatstragend sein sollte, hätten viele Bürger weniger Probleme damit.
Wirklich vermisst würde doch sowieso nur noch die hübsche Folklore, die wir mit den Märchen aus Kindertagen verbinden. Ich wusste nicht, dass das "Christkind" Jesus sein sollte. Ich dachte immer, es sei ein Mädchen. Aber hübsch heimelig war die Atmosphäre schon.
Das kann sie ja auch bleiben. Aber bitte keine Verbindung mehr zu der gruseligen Leidensphilosophie des Christentums, das glücklicherweise kaum noch unser "Abendland" prägt. Unser Rechtssystem, unsere Ethik und unser Wissen über die Welt stehen qualitativ deutlich über den verstaubten Buchreligionen. Selbst in Kirchen sollten die Gruselzombies von den Kreuzen verschwinden. Die machen Kindern Angst. Die gesamte "Erlösungsrhetorik" mit dem ganzen Sündenquatsch hat ausgedient.
Erst wenn Kirchen ihren eigenen Laden entrümpeln, könnte man auch als Humanist die Folklore genießen, die - wie Weihnachten - sowieso oft genug auf heidnische Feste zurückgeht. Im Privaten darf jeder Bürger alles feiern, was er glaubt feiern zu müssen, solange er Dritte damit nicht zwangsbeglückt. Aber die Öffentlichkeit und der Staat müssen sich Aberglauben gegenüber neutral präsentieren."