Im Deutschlandfunk hält Lale Akgün das jüngste Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Kopftuch für "leider kein weises Urteil".
"Ich fürchte, die Richter haben ein Urteil gefällt, weil sie meinen, sie müssten nun auch auf den Zug aufspringen, dass der Islam zu Deutschland gehöre", sagt sie in dem Interview. Für sie ist es klar, dass das Kopftuch einst vom politischen Islam bewusst als Zeichen des Islam konstruiert worden sei. Die ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete, die selbst dem muslimischen Glauben angehört, kritisiert: "Eine mit Kopftuch unterrichtende Lehrerin ist nicht mehr religionsneutral."
Das komplette Interview ist auf der Webseite des Deutschlandfunks nachzulesen und zu hören.
Auch im Magazin Stern weist Autor Andreas Hoidn-Borchers darauf hin, dass Glaube und Staat getrennt gehören und das Urteil des Bundesverfassungsgerichts dieser Trennung widerspricht.
3 Kommentare
Kommentare
Klarsicht am Permanenter Link
Siehe auch: „Vielleicht hat Houellebecq doch recht. Die Fiktion ,Unterwerfung' steht seit Wochen auf der Bestsellerliste. Deutsche Gerichte machen sie etwas wahrer.“
Hans Trutnau am Permanenter Link
Dräuende Themen sollten nicht aufgehalten, sondern befördert und diskutiert werden; und die Themen religiöse Symbole, ob Kopftuch, Kippa oder Kreuz etc., scheinen dazu prädestiniert zu sein.
Mutter am Permanenter Link
Vermutlich wird man dieses Urteil auch im Zusammenhang mit der aktuellen Rechtsprechung zum Arbeitssonderrecht der Kirchen sehen müssen.