Liberale Muslime schreiben Offenen Brief an Alexander Van der Bellen

Kopftuchstreit in Österreich

Die Initiative Liberaler Muslime Österreich – ILMÖ – veröffentlichte gestern einen Offenen Brief an den Bundespräsident Österreichs, Alexander Van der Bellen. Hintergrund ist dessen Bemerkung zum Tragen von Kopftüchern.

Mit allem Respekt vor Ihrer Person und Ihrem Amt, Herr Bundespräsident Dr. Van der Bellen verlangen wir eine Klärung Ihrer Aussagen: "Es ist das Recht der Frau - tragen Männer auch Kopftücher? - sich zu kleiden, wie auch immer sie möchte. Das ist meine Meinung dazu. Im Übrigen nicht nur muslimische Frauen. Jede Frau kann ein Kopftuch tragen. Und wenn das so weitergeht bei der tatsächlich um sich greifenden Islamophobie wird noch der Tag kommen, wo wir alle Frauen bitten müssen, ein Kopftuch zu tragen. Alle, als Solidarität gegenüber jenen, die es aus religiösen Gründen tun".

Die Kopftuch-Heuchelei muss endlich aufhören

Im Koran gibt's weder Kopftuch Hijab, Niqab, Burka, Tschador oder eine Ganzkörperverschleierung, das sind Symbole radikaler Islamisten, um Frauen zu unterdrücken und zu versklaven. Es ist verwunderlich, dass bestimmte Politiker und manche Journalisten das unterstützen.

ILMÖ fordert striktes Kopftuchverbot für Kinder in allen Bereichen

Die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs in Luxemburg zum Kopftuchverbot ist zu respektieren. Es gab dazu zwei Urteile, das erste Urteil wurde am 15.02.2001 gefällt (42393/98), weil in der Schweiz einer Lehrerin das Tragen eines Kopftuches im Unterricht verboten worden, das Urteil lautete, dass das Verbot weder gegen die Religionsfreiheit noch gegen das Diskriminierungsverbot verstößt.

Am 14. März 2017 urteilte der EuGH, dass ein Kopftuchverbot durch private Arbeitgeber zulässig sei, wenn weltanschauliche Zeichen generell in dem Unternehmen verboten seien und es gute Gründe gebe. Das Tragen sichtbarer Zeichen politischer, philosophischer oder religiöser Überzeugungen am Arbeitsplatz kann durch betriebliche Regelungen untersagt werden.