Bund für Geistesfreiheit München schlägt vor, den "Marienhof" in "Platz der Menschenrechte" umzubenennen

Platz der Menschenrechte in München-Riem: Blamage für die ganze Stadt!

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Zwischen Shopping-Tempel und Kirchen-Zentrum: Der trostlose "Platz der Menschenrechte" in München-Riem.

Morgen wird weltweit der "Tag der Menschenrechte" begangen. Jedes Jahr wird an diesem Tag die "Allgemeine Erklärung der Menschenrechte" gefeiert und gewürdigt, die am 10. Dezember 1948 durch die Vereinten Nationen verabschiedet wurde. Auch in München finden einige Veranstaltungen statt. Doch ob sich an diesem Tag auch jemand auf den "Platz der Menschenrechte" in München-Riem verirrt? Wolfram Kastner, Vorstandsmitglied des Bundes für Geistesfreiheit München, glaubt das nicht. "Der Platz ist eine fürchterliche Blamage für die ganze Stadt," sagt er.

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Platz der Menschenrechte in München-Riem.
(Foto: © Wolfram Kastner)

Zunächst muss man den Platz erst mal finden. Dazu überquert man von der U-Bahn-Station Messestadt-West kommend einen öden Grauplatz, dem bedauerlicherweise der Name "Willy-Brandt-Platz" verliehen wurde – das hat Willy Brandt nicht verdient –, dann folgt ein breiter Kommerzriegel (Riem Arcaden) und dann der ebenso öde – nachts so gut wie unbeleuchtete – "Platz der Menschenrechte".

"Dieser unattraktive und fantasielose Platz ist nicht gerade ein Zeichen von Sensibilität, politischer Klugheit und historischem Bewusstsein. Die 'Allgemeine Erklärung der Menschenrechte' ist ein Meilenstein der Menschheitsgeschichte und die Grundlage jeglicher Demokratie. Es gibt zahlreiche Städte, denen das bewusst ist und die das angemessen thematisieren. In Nürnberg (Straße der Menschenrechte) und in Wien (Platz der Menschenrechte) gibt es dafür zentrale Orte, nicht aber in der Landeshauptstadt München – der ehemaligen Nazi-'Hauptstadt der Bewegung'", so Kastner.

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Rätselhaftes Kunstobjekt auf dem Münchner Platz der Menschenrechte.
(Foto: © Wolfram Kastner)
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Kaum leserlich: Die 30 Artikel der "Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte".
(Foto: © Wolfram Kastner)

Unverständlich bleibt auch das verrottete Kunstobjekt auf dem Platz. Was es mit dem blauen Plastikgebilde in Form einer Tafel mit Tellern, auf denen die 30 Artikel der "Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte" kaum leserlich geschrieben sind, eingerahmt von Messer, Gabel und Löffel, auf sich hat, erschließt sich einem nicht.

Der Bund für Geistesfreiheit München schlägt deswegen an einem zentraleren Ort einen Neuanfang vor. "Es würde der Stadt gut zu Gesicht stehen, den Marienhof gleich hinter dem Rathaus in 'Platz der Menschenrechte' umzubenennen und dort die 'Allgemeine Erklärung der Menschenrechte' entsprechend ihrer Bedeutung zu würdigen," stellt Kastner fest.

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