Ein Zeichen für Liebe und Leben ohne Bevormundung

Sexuelle Selbstbestimmung ist ein Menschenrecht!

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Auf der Kundgebung "Leben und Lieben ohne Bevormundung" am 19. September 2020 in Berlin
Auf der Kundgebung "Leben und Lieben ohne Bevormundung" am 19. September 2020 in Berlin

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Auf der Kundgebung "Leben und Lieben ohne Bevormundung" am 19. September 2020 in Berlin
Auf der Kundgebung "Leben und Lieben ohne Bevormundung" am 19. September 2020 in Berlin

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Auf der Kundgebung "Leben und Lieben ohne Bevormundung" am 19. September 2020 in Berlin
Auf der Kundgebung "Leben und Lieben ohne Bevormundung" am 19. September 2020 in Berlin

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Auf der Kundgebung "Leben und Lieben ohne Bevormundung" am 19. September 2020 in Berlin
Auf der Kundgebung "Leben und Lieben ohne Bevormundung" am 19. September 2020 in Berlin

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Auf der Kundgebung "Leben und Lieben ohne Bevormundung" am 19. September 2020 in Berlin
Auf der Kundgebung "Leben und Lieben ohne Bevormundung" am 19. September 2020 in Berlin

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Auf der Kundgebung "Leben und Lieben ohne Bevormundung" am 19. September 2020 in Berlin
Auf der Kundgebung "Leben und Lieben ohne Bevormundung" am 19. September 2020 in Berlin

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Auf der Kundgebung "Leben und Lieben ohne Bevormundung" am 19. September 2020 in Berlin
Auf der Kundgebung "Leben und Lieben ohne Bevormundung" am 19. September 2020 in Berlin

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Auf der Kundgebung "Leben und Lieben ohne Bevormundung" am 19. September 2020 in Berlin
Auf der Kundgebung "Leben und Lieben ohne Bevormundung" am 19. September 2020 in Berlin

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Auf der Kundgebung "Leben und Lieben ohne Bevormundung" am 19. September 2020 in Berlin
Auf der Kundgebung "Leben und Lieben ohne Bevormundung" am 19. September 2020 in Berlin

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Auf der Kundgebung "Leben und Lieben ohne Bevormundung" am 19. September 2020 in Berlin
Auf der Kundgebung "Leben und Lieben ohne Bevormundung" am 19. September 2020 in Berlin

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Auf der Kundgebung "Leben und Lieben ohne Bevormundung" am 19. September 2020 in Berlin
Auf der Kundgebung "Leben und Lieben ohne Bevormundung" am 19. September 2020 in Berlin

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Auf der Kundgebung "Leben und Lieben ohne Bevormundung" am 19. September 2020 in Berlin
Auf der Kundgebung "Leben und Lieben ohne Bevormundung" am 19. September 2020 in Berlin

Am vergangenen Samstag (19. September 2020) gingen einige hundert Menschen unter dem Motto "Leben und Lieben ohne Bevormundung" in Berlin auf die Straße. Das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung setzte auch in diesem Jahr mit ihren Mitgliedsorganisationen und Einzelaktivist*innen damit zum achten Mal ein deutliches Zeichen.

"Dieses Jahr hat uns natürlich auch die Coronakrise vor besondere Herausforderungen gestellt. Wir haben uns gegen einen Demonstrationszug und für eine bunte Kundgebung entschieden, um die Sicherheit und Gesundheit aller Teilnehmenden zu gewähren. Dennoch haben die Geschehnisse der vergangenen Monate gezeigt, wie wichtig unser Kampf gegen konservative, fundamentalistische und rechtsextreme Kräfte ist, die europaweit und weltweit auf dem Vormarsch scheinen," so Ines Scheibe, Mitgründerin des Bündnisses und selbst in der Schwangerschaftskonfliktberatung tätig. "Hier und weltweit hat die anhaltende Pandemie die Situation für ungewollt Schwangere weiter verschärft und gezeigt, dass nur die Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen zu einer flächendeckenden, gesicherten Gesundheitsversorgung führen kann."

Über die Verschärfung entstandener Versorgungsprobleme bei ungewollten Schwangerschaften in Deutschland sprach deswegen auch Christiane von Rauch von Doctors for Choice Germany und Urszula Bertin von Ciocia Basia informierte über den Versorgungsnotstand für ungewollte Schwangere aus Polen.

Auf der Kundgebung "Leben und Lieben ohne Bevormundung" am 19. September 2020 in Berlin, Foto: © Frank Nicolai
Auf der Kundgebung "Leben und Lieben ohne Bevormundung" am 19. September 2020 in Berlin, Foto: © Frank Nicolai

Der Aktionstag kündigt auch ein bitteres Jubiläum an: Im nächsten Jahr wird es den Paragraphen 218, der Schwangerschaftsabbrüche und Ärzt*innen kriminalisiert, 150 Jahren geben. Ebenso lange währt der Kampf für seine Streichung. Mit einer großangelegten Fotoaktion startete das Bündnis daher ebenfalls seine Kampagne "150 Jahre Widerstand gegen §218".

Einblicke in die Geschichte des Widerstands gab Gisela Notz, Historikerin und Mitglied im Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung, in ihrem Redebeitrag. Warum sich Gewerkschaften für die Streichung von §218 einsetzen sollten, erklärte Brigitte Schero, Mitglied im Präsidium des Verdi-Gewerkschaftsrates.

Über die Stigmatisierung und Diskriminierung von queeren Menschen in Deutschland sprach Jamie Kerner von der Rechtshilfe für trans*, inter* und nicht-binäre Menschen und eine Vertreterin der Freien Ungarischen Botschaft schilderte die Situation der LGBTQ*Community in Ungarn.

Den Zugang zu reproduktiven Rechten von Geflüchteten thematisierten Binta von Space2Grow und der Redebeitrag von Women in Exile.

Für bunte Abwechslung sorgte ein vielfältiges Unterhaltungsprogramm: Mit dabei waren das senegalesische Trommlerduo um Yoro, polnische Rapper*innen der Gruppe Do3xsuka und SKET vom Theater X. Außerdem begeisterten die Seifenblasenkünsterlin Pippifax und Luftartistin Xilian besonders die jungen Zuschauenden.

Auch das queerfeministische Bündnis What the Fuck rief zeitgleich zu einer Ralley in Berlin Mitte auf. Unter dem Motto "Feminism is not a Crime" schlossen sich mehrere Tausend Menschen an. Dem standen beim sogenannten "Marsch für das Leben" 2500 Demonstrant*innen gegenüber, der zeitgleich in Berlin-Mitte stattfand.

"Sie nennen sich Lebensschützer, doch das ist reine Heuchelei. Mit ihren Positionen riskieren sie weltweit das Leben von ungewollt Schwangeren, die keinen sicheren Zugang zu Schwangerschaftsabbruch haben. Oder sorgen mit LGBTIQ freie Zonen für lebensbedrohliche Bedingungen von queeren Personen – wie wir in anderen Ländern leider schon beobachten können", so Silke Stöckle, Sprecherin des Bündnisses für sexuelle Selbstbestimmung. "Dem diskriminierenden Schweigemarsch konnten wir ein lautes, kinderfreundliches und buntes Programm entgegensetzen."

Auf der Kundgebung "Leben und Lieben ohne Bevormundung" am 19. September 2020 in Berlin, Foto: © Frank Nicolai
Auf der Kundgebung "Leben und Lieben ohne Bevormundung" am 19. September 2020 in Berlin, Foto: © Frank Nicolai

Der Aktionstag in Berlin ist auch der Startschuss für eine bundesweite Aktionswoche, die am 28. September, dem internationalen Safe Abortion Day ihren Höhepunkt findet. Über hundert Organisationen rufen  in fast fünfzig Städten bundesweit unter dem Motto Schwangerschaftsabbruch ist Grundversorgung: Egal wo. Egal wer. Egal warum. zu an die hundert Aktionen auf. Alle Infos hierzu: https://safeabortionday.noblogs.org 

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