In Berlin trafen wie jeden September "Lebensschützer" und Selbstbestimmungsaktivisten aufeinander. Der "Marsch für das Leben" kam diesmal jedoch nicht weit: Eine Sitzblockade des "What the Fuck"-Bündnisses zwang die Teilnehmer, ihre Route massiv zu verkürzen. Am gleichen Tag fanden außerdem zwei Demonstrationen statt, die eine Legalisierung von Abtreibungen forderten.
Vergangenen Samstag zogen die selbsternannten "Lebensschützer" wieder mit weißen Kreuzen durch Berlin: Der Bundesverband Lebensrecht hatte zum alljährlichen "Marsch für das Leben" aufgerufen, der sich gegen Schwangerschaftsabbrüche, Sterbehilfe und einige Formen der Pränataldiagnostik richtet, und an dem sich nach Veranstalterangaben über 8.000 Menschen beteiligten. Unter ihnen waren mehrere Kirchenvertreter, neben ein paar Bischöfen auch der Vorsitzende der evangelikalen Deutschen Evangelischen Allianz, deren Ableger in Gießen derzeit auf drei Stadtbussen Werbung für eine umstrittene Schwangerenkonfliktberatungsstelle geschaltet hat. Doch was personelle Präsenz angeht, bleibt man in kirchlichen Kreisen insgesamt eher auf Distanz zu der jährlich stattfindenden Kundgebung. Grußworte kamen in diesem Jahr unter anderem von Papst Franziskus und einigen Abgeordneten der Unionsfraktion, unter ihnen Philipp Amthor. Auch der Bundesvorsitzende der, WerteUnion, einer konservativen Gruppierung innerhalb der CDU/CSU, unterstützte die Demonstration genauso wie die konservative Publizistin Birgit Kelle. Erstmals gab es einen "Pro-Life-Poetry Slam", bei dem Katharina Otto unter dem Titel "Aller guten Dinge sind drei" über Kinder mit Trisomie 21 sprach. Was im eigenen Bericht nicht erwähnt wird: Auch die AfD beteiligte sich am "Marsch für das Leben", Beatrix von Storch veröffentlichte bei Twitter ein Video, das sie bei der Kundgebung auf der Reichstagswiese zeigt. Die Christen in der AfD wurden auch nicht bei den Grußworten aufgelistet.
Früher am Tag hatten bereits zwei Demonstrationen für die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen und geschlechtliche Vielfalt stattgefunden: Das queer-feministische Bündnis What the Fuck protestierte unter dem Motto "Antifeminismus sabotieren, Abtreibung legalisieren". Anschließend folgte die Demonstration des Bündnisses für sexuelle Selbstbestimmung "Leben und Lieben ohne Bevormundung". Letztere wurde unter anderem von den Jugendorganisationen von SPD, Grünen und Linken sowie vom Humanistischen Verband Deutschlands (HVD) Berlin-Brandenburg und der Partei der Humanisten (PdH) Berlin unterstützt. Beide Veranstalter gaben an, dass an diesem Tag etwa 5.000 Menschen für ihre Anliegen auf die Straße gegangen seien. Die Teilnehmerzahl des "Marsches für das Leben" schätzten sie hingegen nur auf 4.000. Die Polizei Berlin geht für beide Seiten von einer Teilnehmerzahl "im unteren vierstelligen Bereich" aus.
What the Fuck hatte außerdem dazu aufgerufen, den Schweigemarsch der "Lebensschützer", mit dem sie der abgetriebenen Embryonen gedenken wollen, lautstark zu stören und die Strecke zu blockieren. Gegendemonstranten stürmten die Bühne vor dem Reichstag und die Abtreibungsgegner konnten aufgrund von Sitzblockaden nur etwa zwei von fünf Kilometern ihrer Route zurücklegen, obwohl die Polizei den Streckenverlauf massiv abgeriegelt hatte und sich alle Mühe gab, ein Aufeinandertreffen der beiden Lager zu verhindern. An den Stellen, wo man sich – getrennt durch die Einsatzkräfte und ein Absperrgitter – dann doch gegenüberstand, war die Stimmung der Gegendemonstranten gegenüber "Lebensschützern" und Polizisten aggressiv aufgeladen, wie das Video am Ende dieses Artikels veranschaulicht. Doch auch die Einsatzkräfte fassten die Selbstbestimmungsaktivisten nicht mit Samthandschuhen an. Die Marschierenden winkten betont freundlich zurück oder lächelten entrückt. Nach Angaben der Pressemitteilung des queer-feministischen Bündnisses sei der "Marsch für das Leben" eine Stunde lang nicht vorangekommen, "dabei standen sie der parallel stattfindenden Gegendemonstration des Bündnisses für sexuelle Selbstbestimmung mit 1.500 Teilnehmer*innen an der Spree gegenüber".
"Wir freuen uns, dass die Protestaktionen heute so erfolgreich waren und der 'Marsch für das Leben' seine reaktionären und antifeministischen Inhalte nicht ungestört verbreiten konnte", zeigte sich Lili Kramer, Pressesprecherin des What-the-Fuck-Bündnisses, sichtlich zufrieden. Die Polizei räumte die Blockade schließlich und trug die Protestierenden weg. Die Bilanz: 140 Fälle von Platzverweisen beziehungsweise Festnahmen sowie elf Strafanzeigen unter anderem wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz und Sachbeschädigungen. Von alldem findet man im Bericht auf der Internetseite des Bundesverbands Lebensrecht jedoch nichts.
40 Kommentare
Kommentare
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Ist das nicht pervers, wenn man einen Marsch für das Leben veranstaltet und dabei ein Folter und Mordinstrument vor sich herträgt?
diese die Realitäten einfach ignorieren können.
Es muss doch jedem halbwegs logisch denkenden Menschen bewusst sein, dass es auf der Erde sowieso schon zu viele Menschen gibt und diejenigen welche sich für eine frühzeitige Abtreibung entscheiden, dies bewusst tun im Sinne von Selbstbestimmung.
Das die Kirchen an Selbstbestimmung kein Interesse haben ist schon klar, sie wollen ihre "Schäfchen" lieber dumm und abhängig halten, aber auf Dauer wird das nicht funktionieren, denn immer mehr Menschen durchschauen die Lügen der Kirchen und wenden sich davon ab.
Wer einmal in You Tube den Bericht <Der Reichtum der RKK ist Blutgeld> gesehen hat,
weiss glasklar was er von der RKK zu halten und zu erwarten hat.
Im Prinzip sind sich alle Kirchen und andere Sekten einig was sie wirklich von den Menschen wollen, nämlich Unterwerfung und Reichtum und das ist der Tenor ALLER Religionen, egal wie diese sich nennen.
David Z am Permanenter Link
Ist es nicht genau so pervers, wenn die tapferen Kämpfer für individuelle Selbstbestimmung die Meinngsfreiheit Andersdenkender bewusst einzuschränken versuchen?
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Werter David Z, haben Sie meinen gesamten Kommentar gelesen oder nur den ersten Satz,
da Sie sich nur darauf beziehen.
David Z am Permanenter Link
Sicher. Und ich teile Ihre kritische Position zu Kirche und Abtreibungsverbot.
Was ich nicht teile, ist das so fröhlich wohlwollende Hinwegsehen ūber das antidemokratischen Verhalten der Gegendemonstranten. Nur weil man der Ūberzeugung ist, die besseren Argumente zu haben, rechtfertigt das nicht die Verletzung der demokratischen Spielregeln.
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Hallo Davit Z, da muss ich Ihnen uneingeschränkt Recht geben, auch ich finde es nicht in Ordnung wenn man seinen Standpunkt gegen Demokratische Spielregeln vertritt.
Das ist kontraproduktiv.
Gerhard am Permanenter Link
Ja, das ist pervers, insbesondere wenn zu den "tapferen Kämpfern fuer sexuelle Selbstbestimmung" Befürworter und Legalisierer der Genitalverstuemmelung von Jungen gehören.
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Wie kann man derartige Praktiken befürworten, das hat mit Humanismus absolut nichts zu tun und wird von jedem praktizierenden Humanisten und Atheisten auf das schärfste verurteilt.
Gondel am Permanenter Link
Hallo Gerhard,
da das für mich neu ist, bitte wer von den Bezeichneten hat sich je und in welcher Form für Genitalverstümmelung eingesetzt?
Gerhard am Permanenter Link
Schauen Sie sich doch einfach mal die Liste der Unterstützer des selbsternannten "Bündnis fuer sexuelle Selbstbestimmung" an: Renate Künast, Gregor Gysi, Mechthild Rawert ...
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Das sind ja auch keine praktizierende Humanisten, sondern POLITIKER und damit Wendehälse.
awmrkl am Permanenter Link
"wenn die tapferen Kämpfer für individuelle Selbstbestimmung die Meinngsfreiheit Andersdenkender bewusst einzuschränken versuchen"
Wo tun sie das? Ich bitte um Nachweise, Belege, evtl Zitate.
David Z am Permanenter Link
Steht doch oben im Artikel. Die Gegendemonstranten haben eine angemeldete Demo bewusst blockiert und behindert.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Wäre ich ein Außerirdischer auf Stippvisite in Deutschland, mein Erstaunen könnte nicht größer sein - allein beim Betrachten des kurzen Videos: Da ist ein Marsch für das Leben unterwegs und hält Hinrichtungsgeräte hoc
Andreas Schloen am Permanenter Link
.....und wenn der Außerirdische sich die Zeit nimmt dieses sonderbare Gebaren zu verstehen und die Bibel liest, macht er in Kolosser 1,20 eine wunderbare Entdeckung: Auch Er, als Außerirdischer, wird von Gott geliebt
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Oh nein, Andreas! Willst du jetzt hier auch deine Christensülze posten?
Na schön! Ich bleibe wie immer sachlich: Wo steht in der Bibel etwas von Außerirdischen? Die Sterne (als Sonnen, die Zentren von Planetensystemen sind, auf deren Himmelskörpern es Außerirdische geben könnte) beschreibt die hebräische Bibel als "winzige Funzeln", die an der Himmelskuppel angebracht sind. Von Planeten schreibt die Bibel nicht ein Wort. Wenn also schon eine potentielle Heimat der Außerirdischen biblisch gesehen nicht existiert, dann kann es - ebenfalls biblisch gesehen - die Außerirdischen selbst auch nicht geben.
Das "oder im Himmel" aus Kol 1,20 kann sich also nicht auf Bewohner fremder Himmelskörper beziehen, sondern meint den imaginierten "Himmel", auf dem "Gottes" Thron steht. Dessen Bewohner sind natürlich Engel, Cherubim und andere Fantasiewesen. Auch der Teufel wohnt dort ganz nebenbei.
Wie immer liegst du - selbst innerreligiös betrachtet - völlig daneben. Und wie immer gehst du mit keinem Wort auf das ein, um was es mir in meinem Kommentar eigentlich ging: Nämlich dass die Mitglieder des "Marsches für das Leben" gar nicht realisieren, dass die Tötungsgeräte und Folterwerkzeuge, die sie da naiv hochhalten, das genaue Gegenteil davon sind, um was es ihnen angeblich geht. Faktisch geht es sowieso nur um Rechthaberei, denn nach der Geburt erlahmt das Interesse der Kleriker enorm, wenn es um den Schutz des Lebens geht.
Dass ich diese schräge Kombination aus Tötungsgerät und Lebensschutz absurd finde, kann - außer Gläubigen - wohl jeder nachempfinden. Dein "Sühnetod-Opfer-Erlöser-Geschwurbel" kannst du dir auch sparen. Wer diese krude Geschichte eines Liebesbeweis durch den Tod (die das morbide Christentums beweist) für nachvollziehbar hält (von realistisch will ich gar nicht schreiben), der hat nicht mehr alle Latten am Zaun...
Andreas Schloen am Permanenter Link
Liegt das am Handy, die Beiträge werden so unvollständig gezeigt.... erst bei "Antwort" wird wirklich alles gezeigt...... Jelidi
Holger Gronwaldt am Permanenter Link
@"Jelidi"
ich finde Kolsser 1,16: "Denn durch ihn ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Fürstentümer oder Obrigkeiten; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen."
weit aufschlussreicher, denn da kommt der ganze reaktionäre Tenor der Gläubigen zur Sprache, die glauben müssen, dass die Herrschen und Obrigkeiten von ihrem Gott eingesetzt worden sind. Antidemokratischer geht es nicht!
Gerhard am Permanenter Link
Wären Sie als Außerirdischer auch genau so überrascht, dass an anderen Stellen (Dachau, Bergen-Belsen...) Hinrichtungsstaetten konserviert werden, Herr Kammereimer?
Klaus Bernd am Permanenter Link
Ich möchte noch auf den ausgesprochen populistischen Charakter des Titels “Marsch für das Leben” aufmerksam machen. Denn so pauschal für “das Leben” dürften auch die frömmsten Teilnehmer nicht sein.
Auch in den Grußbotschaften ist das populistische Element reich vertreten. Da ist immer wieder von einer “Kultur des Lebens” die Rede, die gegen eine “Kultur des Todes” verteidigt werden müsste. Liebe Gläubige, die Kultur des Todes hat doch euer Schöpfer in die Welt eingeführt; so steht es doch in eurer “Heiligen Schrift” und so praktiziert er sie Tag für Tag unter anderem auch dadurch, dass er unzählige befruchtete Eier/Zellhaufen/Embryonen ganz ohne menschliches Verschulden tötet. (Und, nebenbei bemerkt, die Herren Hüter des Glaubens der katholischen Kirche haben KEINE AHNUNG, ob diese mit ihrem “verherrlichten Leib” in den Himmel kommen oder in die Hölle !)
Nicht zuletzt Bergoglio sieht in seinem Grußwort auch die “Würde” des Menschen bedroht. Mein lieber H. Bergoglio, wo war denn die Würde des 11-jährigen brasilianischen Mädchens, das von ihrem Stiefvater vergewaltigt wurde, vergeblich um eine Abtreibung bettelte und fast draufgegangen wäre ? Weil SIE den Auftrag gegeben haben, jede Abtreibung als Auftragsmord zu ächten; IHR Auftrag ! Der vor allem in quasi-diktatorisch regierten Ländern wie Brasilien und Polen mit entsprechenden Gesetzen umgesetzt wird.
Überhaupt ist von den ungewollt schwangeren Frauen und deren Würde wenig die Rede. Das Recht auf Selbstbestimmung ist aber eine unverzichtbare Säule der Menschenwürde.
Am Ende des Lebens sind kirchliche Kreise schnell bereit, sich über den klar geäußerten Willen eines Menschen hinwegzusetzen, selbst wenn er bei klarem Verstand schriftlich geäußert und notariell beglaubigt wurde. Die fadenscheinige Begründung: er könnte seinen Willen ja noch kurz bevor er ins Koma fiel geändert haben, oder er sei sowieso nicht in der Lage (gewesen) eine “richtige” Entscheidung zu treffen, weshalb Kleriker das für ihn tun müssten.
MDB Veronika Bellmann von der CDU scheut sich nicht, auch das völkische Argument ins Spiel zu bringen: “Ich frage Sie – was nutzt es einem Volk, wenn es zwar reich an Selbstbestimmung – aber arm an Kindern ist und sich damit der eigenen Zukunft beraubt?” und den Grünen wirft sie vor, sich immer mehr zu Abtreibungsfanatikern zu radikalisieren. Letzteres ist eine infame Unterstellung: ich kenne keinen Befürworter eines liberalen Abtreibungsgesetzes, der dies fanatisch tut. Ersteres erinnert doch sehr an “der Kaiser braucht Soldaten”.
Auch der Experte für Frauenfragen der CDU, Philipp Amthor, hat eine Grußbotschaft geschickt, deren Text allerdings auf der Internet-Seite des BvL nicht verfügbar ist.
(mal nebenbei: stehe ich alleine mit der Auffassung, dass die CDU die TV-Diskussionen um den §219 bewusst ins Lächerliche ziehen wollte, indem sie Jüngelchen wie ihn dahin schickte ?)
Zum Abschluss möchte ich noch mal daran erinnern, dass an diesem “Marsch für das Leben” viele teilgenommen haben, die hoch und heilig geschworen haben, um des Himmelreiches willen niemals Leben zu zeugen, die es lieber anderen überlassen die Mühsalen und Schmerzen von Schwangerschaft und Geburt zu ertragen, die Kosten und Mühen, Kinder groß zu ziehen lieber nicht auf sich nehmen. Nicht zu vergessen die Politiker, die es versäumt haben, ihre Daueraufgaben für die geborenen Kinder, die Schwangeren, die Alten ...wahrzunehmen (Stichworte : Hebammenmangel, Pflegenotstand, Lehrermangel, …). Und die argumentieren jetzt unverfroren für ihre edlen Lebensschützer-Positionen mit dem Versprechen, dass diese Schlamperei jetzt aber eine Ende haben werde ! Bevor ihr am Marsch für das Leben teilnehmt oder Grußbotschaften sendet, beseitigt bitte schön erst mal diese Missstände !
Antimodes am Permanenter Link
Abtreibungskritik ist nicht immer religiös begründet. Aus dem allgemeinen Menschenrecht für Leben könnte man Abtreibung ablehnen.
Gabriele Wruck am Permanenter Link
"Abtreibungskritik ist nicht immer religiös begründet."
Die Religion - oder sagen wir besser: der Glaubenswahn ist nur ein Träger und Verstärker dessen, was wirklich dahinter steht:
Frauenverachtung.
Die arrogante Zuweisung an einen Menschen, er hätte gefälligst seine eigenen Interessen als sekundär zu betrachten.
Jedem anderen Menschen wird zugestanden, sich in einem akuten physischen Interessenkonflikt gegen Schmerzen, (dauerhafte) körperliche und seelische Beeinträchtigung und das Risiko, getötet zu werden, siegreich zu verteidigen.
Nur schwangeren Frauen will man dieses Recht absprechen.
Weil der Gegner ja so niedlich ist.
Für jemanden, der von draußen draufguckt, ist ein Embryo nur was potentiell Süßes, Schutzbedürftiges.
Für jemanden, der von draußen draufguckt, ist ein Embryo keine potentielle Bedrohung, die ihm in absehbarer Zeit den Unterleib zerfetzen wird.
Elisabeth Wunder am Permanenter Link
Zur Beruhigung, liebe Gabriele, ein Kind zerfetzt den Unterleib seiner Mutter in keiner Weise.
Klaus Bernd am Permanenter Link
Im Zuge der Gleichberechtigung, wage ich es mal als Mann mich da einzumischen.
1. ein Dammriss ist eine durchaus häufige Komplikation bei der Geburt, wie schon eine kurze Internetrecherche zeigt.
2. falls Sie Christin sind, ist ihnen sicher klar, dass nach "göttlichem Plan" die Frauen "unter Schmerzen" gebären soll. Mit dieser Argumentation wurde die Gabe von Schmerzmitteln bei der Geburt noch lange nach ihrer Verfügbarkeit von christlichen Kirchen (Männern) verboten. Und wie man in einem entsprechenden Blogg nachlesen kann, helfen auch Schmerzmittel nicht immer.
3. Mal von Mann zu Frau gefragt: Finden Sie es richtig, dass keusche Männer sich da einmischen und von Frauen verlangen, dass sie ihr Selbstbestimmungsrecht aufgeben ?
Dagmar am Permanenter Link
Die Menschwerdung kann aber nur in einer Frau geschehen und deren Leben wird dadurch massiv beeinträchtigt.
Elisabeth Wunder am Permanenter Link
Warum dürfen Lebensschützer nicht friedlich demonstrieren?
Diskussionskultur sieht für mich anders aus als Blockieren, Plärren und Sachbeschädigung.
Sascha Larch am Permanenter Link
Von Kindstötung kann ja wohl keine Rede sein.
Es handelst sich lediglich um kleine Zellhaufen aus denen möglicherweise später ein Kind werden kann, oder auch nicht.
Elisabeth Wunder am Permanenter Link
Lieber Sascha, so gesehen bis Du auch nicht mehr als ein großer Zellhaufen, der aus einem kleinen Zellhaufen entstanden ist.
Gabriele Wruck am Permanenter Link
"Warum dürfen Lebensschützer nicht friedlich demonstrieren?"
Dürfen sie doch. Und nicht nur die. Sogar Gegnerinnen der individuellen Selbstbestimmung wie Sie dürfen das, die Sie ja mit Lebensschutz nichts zu tun haben. Obwohl sie anderen das Recht, die Verantwortung für sich selbst zu tragen, absprechen wollen. Obwohl sie mit wahlweise triefenden oder hasserfüllten Gesichtern die immer gleichen stumpfsinnigen, verleumderischen, frauenverachtenden Parolen plärren und Frauen in der Ausübung ihres Rechts auf individuelle Selbstbestimmung blockieren wollen.
Erzählen Sie mir nichts von Diskussionskultur. Die ist hier ohnehin obsolet. Meine Freiheit und Selbstbestimmung stehen nicht zur Diskussion. Gesetze hin oder her.
siehe auch meinen Beitrag von vorgestern:
https://hpd.de/comment/54842#comment-54842
Dagmar am Permanenter Link
Lebensschützer schützen mitnichten menschliches Leben, sondern Embryonen auf Kosten der Frauen.
Elisabeth Wunder am Permanenter Link
Halten Sie die seit Jahren gleichen Sprüche wie: "Kein Gott, kein Staat, kein Partriarchat" und " Hätt`Maria abgetrieben, wärt Ihr uns erspart geblieben", mit denen die Gegendemonstranten den Schwe
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Und wie bitte sieht Diskussionskultur für Sie aus, Andersdenkende als "Kindestötungsbefürworter" bezeichnen, mit rudimentärem Verantwortungsbewusstsein und von hasserfüllten Gesichtern dieser Fanatiker spre
"Lebensschützer" nein Danke.
Gondel am Permanenter Link
S.g. Elisabeth Wunder,
Sobald Sie diesen gelesen haben wird sich zeigen, ob Sie zu einer kulturvollen Diskussion befähigt sind.
Ansonsten, finden Sie Ihren Kommentar nicht etwas gewagt angesichts dessen, dass der gesamte Erdball durch die zunehmende Überbevölkerung regelrecht versottet?
Und ganz nebenbei: etwas Übung in Gesichtererkennung könnte auch nichts schaden.
J. Eisenberg am Permanenter Link
Es ist interessant, dass man noch weiß, dass das Kreuz ein Hinrichtungswerkzeug war, das wahrscheinlich niemand überlebt hatte, der daran hingerichtet werden sollte.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Ich weiß, welch brutales Symbol das Kreuz ist und dass der, der es verehrt, den Tod verehrt.
Das hat nichts mit der Kunstfigur "Jesus" zu tun (nur durch die Verbindung zum Mithras-Kult als einer der Quellen des Christentums). Aber offenbar man muss sich in der Geschichte des Christentums und seiner antiken Quellen nicht sonderlich gut auskennen. Einfach ein bisschen herumschwadronieren, wenn böse Atheisten etwas Gotteslästerliches schreiben, reicht völlig aus...
Sebastian am Permanenter Link
Vorweg, ich bin ein entschiedener Gegener der "Marsch für das Leben" Demonstration, vornehmlich aber aus den religions fundierten Argumentationen die bei Anhängern dieser Bewegung zu Felde getragen werden.
Trotzdem sehe ich hier das Recht auf freie Meinungsaeusserung zumindest teilweise unterminiert, denn in meinen Augen hätte die Gegendemo so nicht genehmigt werden dürfen. Aufgabe des Staates hier ist es eben dieses Recht zu gewähren bzw. es zu schützen und solange eine Demo gegen oder für was auch immer nicht unmittelbar die Rechte Dritter verletzt oder selber rechtswidrige Inhalte zum Gegenstand hat sehe ich dieses Recht eingeschränkt, wenn man eine Gegendemo dergestalt zulässt, dass folgendes überhaupt möglich ist, ich zitiere:
"lautstark zu stören und die Strecke zu blockieren"
"Gegendemonstranten stürmten die Bühne vor dem Reichstag"
Alles niederzubrüllen, zu sabotieren, zu blockieren, zu stören, zu verbieten etc., was nicht der eigenen Meinung und Auffassung entspricht zeigt m.M.n. ein selber ein sehr verschrobenes Vertändniss von Toleranz und Akzeptanz - Werte die ja von der Gegendemoseite gerne moralisierend hochgehalten werden.
Ich kann auch wenig nachvollziehen, warum in diesem Artikel solche sabotierenden Aktioen derart positiv gewertet werden, bzw. Aussagen von "What-the-Fuck" nicht selber auch kritisch hinterfragt werden. Woher kommt es denn, dass die "Stimmung der Gegendemonstranten gegenüber "Lebensschützern" und Polizisten aggressiv aufgeladen". Aggressivität gegenüber wen auch immer ist aus humanistischer Sicht nie zu begrüßen!
Dass der HVD und die PdG sich mit der Gegenseite sodalisieren und klar Stellung zum Thema beziehen ist gut, aber die Frage bleibt, welche Form die thematische Auseinandersetzung hier geählt wird. Gegendemo ja, aber Sabotage und Aggressivität unter dem Deckmantel einer Gegendemo!? Das sehe ich anders und hier würde mich auch interessieren, wie dazu die humanistischen Verbände/Organisationen stehen ...
Gondel am Permanenter Link
S.g. Sebastian,
wäre Ihr Kommentar auch auf einen Naziaufmarsch übertragbar?
Sebastian am Permanenter Link
Ja, das wuerde ich genauso sehen. Man kann einen Naziaufmarsch sozialkritisch aechten und deutlich dagegen Stellung beziehen, auch ohne einen solchen direkt zu behindern.
Solange extreme Minderheiten eben diese bleiben, eine absolute Minderheit, sehe ich nicht die demokratische Apokalypse herbeinahen wenn man diese (im Sinne der freien Meinungsaeusserung) zulaesst (von staatlicher Seite wohlgemerkt).
Sascha Larch am Permanenter Link
Natürlich ist der Kommentar von Sebastian auch auf einen Naziaufmarsch übertragbar.
Zitat Sebastian: "solange eine Demo gegen oder für was auch immer nicht unmittelbar die Rechte Dritter verletzt oder selber rechtswidrige Inhalte zum Gegenstand hat sehe ich dieses Recht eingeschränkt, wenn man eine Gegendemo dergestalt zulässt, dass folgendes überhaupt möglich ist"
Da ein Naziaufmarsch im allgemeinen rechtswidrige Inhalte zum Gegenstand hat wäre demnach eine entsprechende Gegenreaktion (Blockade, Bühne stürmen etc.) legitim.
Gondel am Permanenter Link
Nun, man wird hier endlos verschiedene Argumente finden können, ohne sich einig zu werden. Z.B.
Einen ähnlichen Vergleich kann man hier ziehen: Das vielleicht wesentlichste Frauenrecht überhaupt ist akut bedroht. Und wir wissen ganz genau, dass die staatliche Obrigkeit stets vorschnell bereit ist, religiös-fundamentalistischen Forderern die Füße zu küssen (z.B. Schächten und Genitalverstümmelung).
Ist es Frauen, deren hart erkämpfte Rechte also akut bedroht sind, zuzumuten, einem nötigend in Erscheinung tretenden fundamentalistischem Mob, dem schon Demonstrationsverbote vor bestimmten Örtlichkeiten ausgesprochen werden mussten, stumm, händchenhaltend und mit mildem Lächeln gegenüberzutreten?
Und das nur, weil diese krude dahinterstehende Ideologie nicht ohne Feindbild auskommt?
Weil es stets christliches Wesensmerkmal war, Frauen als Gebärmaschinen für Kanonenfutter zu betrachten?
Wo war denn dieser sich schämen sollende Mob, als Martin Luther 10 Jahre lang wie ein Weltstar gefeiert wurde, obwohl dieser das Ersäufen von behinderten Kindern gefordert hat, und auf den selbst der Holocaust zurück ging?
Sollte man die Gegendemo unter diesen Gesichtspunkten noch als unangemessen bewerten?
Dagmar am Permanenter Link
Stimme Ihrem Kommentar bezüglich der Art des Gegenprotestes zu.