Wie die Thüringer sich auf den Papst freuen

WEIMAR. (hpd) Freuen sich die Menschen im Freistaat Thüringen wirklich auf den Papst? Oder verbreiten Kleriker, einschließlich der ihnen freundlich gesonnenen Provinzpolitiker, nur eine fromme Mär? Hierzu nur einige Gedanken und Meinungen...

 

So war nach Bekanntgabe des für den Herbst 2011 geplanten Papst-Besuch in der „Thüringer Allgemeine" (TA) zu lesen: "Thüringens Regierungschefin Christine Lieberknecht (CDU) erklärte, mit dem Besuch gehe für viele Thüringerinnen und Thüringer ein langgehegter Wunsch in Erfüllung."

In der „Thüringischen Landeszeitung" wird ein Lokalpolitiker zitiert: "Der Bürgermeister von Rudolstadt, Jörg Reichl , meinte: "Ich gehe davon aus, dass sich dadurch in einer überwiegend protestantisch geprägten Region der ökumenische Gedanke weiter entwickeln werde". Der Freistaat erfahre mit dem Besuch des Papstes eine hohe Wertschätzung."

Irgendwie reden die Landes- und Lokalpolitiker aber wohl am Thüringer Volk vorbei. Das zeigt allein schon ein Blick in die Online-Ausgabe der TA, der auflagenstärksten Thüringer Tageszeitung. Sie stellte die Frage: „Freuen Sie sich auf den Papst-Besuch?"

Nach zwei Tagen sieht das Umfrageergebnis so aus: Mit „Ja" haben 4 (in Worten VIER) Prozent der Umfrageteilnehmer geantwortet, während 72 % ein klares „Nein" zur Antwort gaben. Und weitere 24 % taten kund, daß ihnen der Papst-Besuch völlig egal sei.

Und was die „überwiegend protestantisch geprägte Region“ betrifft, so gilt für die Region rund um die Stadt Rudolstadt nichts wesentlich anderes als für ganz Thüringen: Etwas über 20 % der Menschen gehören der evangelischen Kirche an, rund 6 % sind katholisch, der 'Rest' - das sind mehr als 70 (!) % der Thüringer - ist konfessionsfrei...

SRK