Religiöse Rechte – Notizen September 2011

Der ehemalige General Boykin hatte einen TV-Auftritt bei Bryan Fischer, den er dazu nutzte ein Moscheeverbot in den USA zu fordern. Der ranghohe General hatte bei Auftritten in Kirchen verkündet in Gottes Auftrag gegen die dämonischen Kräfte des Islam zu kämpfen. (Quelle)

Die Republikanerin Sally Kern aus Oklahoma bezeichnete Homosexualität als schlimmer als Terrorismus. Schließlich würden mehr Menschen durch AIDS als durch den Islam umkommen.(Quelle)

David Barton und Televangelist Kenneth Copeland diskutierten die Frage der Homosexualität. Niemand werde als Schwuler geboren, genauso wie auch niemand als Mörder geboren werde. Dies habe unter anderem die erfolgreiche Ex-Gay-Therapie gezeigt. (Quelle)

Laut der American Family Association seien vor allem Schwulenorganisationen Schuld am Tod des homosexuellen Teenagers Larry King. Hätten diese ihn nicht dazu ermutigt, sich zu outen und Frauenkleider zu tragen, wäre er seinem Mörder vermutlich nicht aufgefallen. (Quelle)

Obwohl politisch schon vor Monaten beschlossen, trat die Aufhebung der Don't ask don't tell Doktrin erst jetzt in Kraft. Homosexuelle können künftig offen in den US-Streikräften dienen. Tony Perkins vorm Family Research Council kritisierte diese Entscheidung scharf, denn die amerikanischen Soldaten wären nun HIV-verseuchtem Blut ausgesetzt zudem würden sich fortan weniger Männer bei der Armee bewerben. (Quelle)

Cindy Jacobs zog ihr eigenes Resümee aus der Gebetsveranstaltung „The Response“ von Gouverneur Rick Perry. Damit sei ein Fluch gebrochen, der auf dem Land lastete, weil die amerikanischen Ureinwohner Kannibalen waren und den Zorn Gottes auf sich zogen. (Quelle)

Pat Robertson erklärte diesen Monat, dass Scheidungen im Falle von Alzheimer doch zulässig wären. Sei einer der Partner erkrankt, dürfte der andere die Scheidung einreichen, weil Alzheimer nahezu gleichbedeutend mit dem Tod einer Person sei und damit christlichen Vorstellungen entspreche. (Quelle)

David French erklärte in David Bartons Sendung, warum der Staat keine Sozialhilfe anbieten dürfe. Den Armen zu helfen, sei die ursprüngliche Aufgabe der Kirchen. Nur dann wenn bedürftige Personen Unterstützung von Christen erhielten sei ihnen wirklich geholfen, denn neben den materiellen Gütern gebe es vor allem spirituellen Beistand. Barton selbst geriet in die Defensive, denn in den 90er Jahren, war er in der Kirche eines Antisemitischen aufgetreten, wobei auch Neonazis und ein Holocaustleugner zu den Rednern gehörten. Barton verteidigte sich, dass im Publikum (!) immer ein Verrückter sitzen könne und dass er kein FBI-Agent sei, der jeden Teilnehmer einer solchen Veranstaltung durchleuchten könne.
(Quelle 1), (Quelle 2).

Nur noch etwas mehr als ein Jahr bis zu den Präsidentschaftswahlen, der Tonfall verschärft sich deutlich: Michelle Bachmann kritisierte ihren Parteifreund Rick Perry für eine Entscheidung, die wenige Jahre zurückliegt. Damals hatte der texanische Gouverneur die flächendeckende HPV-Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs für Schülerinnen eingeführt. Laut Bachmann würde die Zwangsmaßnahme zu schwerwiegenden gesundheitlichen Nebenwirkungen führen. Mehrere Medizinverbände widersprachen dieser Aussage umgehend. Außerdem war es Eltern möglich, die Impfung ihrer Tochter zu verhindern. In der Vergangenheit hatten Vertreter der Christlichen Rechten Rick Perry vorgeworfen, mit seiner Maßnahme junge Frauen zum vorehelichen Sex zu ermutigen. Für die Entwicklung der HPV-Impfung war im Jahr 2008 der Nobelpreis verliehen worden. (Quelle)

Außerdem warnte Bachmann vor einer Normalisierung der Handelsbeziehungen mit Kuba. Dies könnte dazu führen, dass die libanesische Terrororganisation Hisbollah Raketenabschussrampen errichte und in der Lage wäre Florida zu beschießen. (Quelle)

Auch die Tea Party meldete sich zu Wort. Der Abgeordnete Jow Walsh war der Ansicht, dass Obama im kommenden Wahljahr von den Medien nicht viel zu befürchten hätte, da diese ihn schützen würden, weil er schwarz sei. Judson Phillips erklärte, dass Liberale Diktaturen lieben würden, da sie so am ehesten ihre verqueren Ansichten durchsetzen könnten. Er verwies in diesem Zusammenhang sowohl auf das Dritte Reich, wie auf die kommunistischen Staaten. (Quelle 1), (Quelle 2).

Gerade erst haben wir Halloween gefeiert (oder auch nicht) und die Christliche Rechte war sogleich mit Warnungen zur Stelle. Pat Robertson warnte vor den Versuchungen des Teufels und forderte Christen auf, sich nicht an Hexerei zu beteiligen. (Quelle)

Redaktion und Übersetzung Lukas Mihr