Paris - Obwohl die letzten Wahlplakate noch nicht aus dem Straßenbild verschwunden sind, und das neue Regierungsprogramm noch nicht bekannt ist, werden bereits die ersten Angriffe auf eine mögliche Politik von Hollande gestartet.
Auch sein Vorschlag zur Aufnahme des Laizitätgesetzes von 1905 in die Verfassung steht dabei zur Diskussion. Zentral geht es dabei um die Expansionsmöglichkeiten des (katholischen) privaten Schulwesens.
Angefangen hat die katholische Zeitung „La Croix“, indem sie versucht, die Person des geistigen Vaters des Gesetzes neu zu definieren. Im Gegensatz zu den laizistischen Interpretationen wird bei ihr der Freimaurer Jules Ferry zum Verteidiger des „freien“, privaten Schulwesens. Im Streit mit den Forderungen der laizistischen Organisationen zur Stärkung des 1905er Gesetzes und zur Streichung des Debré-Gesetzes, rufen die Katholiken, im Namen von Jules Ferry, Präsident Hollande zu erhöhter religionspolitischer Neutralität und zur Verhinderung eines laizistischen „Absolutismus“ auf.