Sommerfest mit Anspruch und Unterhaltung

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Fotos: Bernard Constapel und Jörg Schnückel

KÖLN. (hpd/ibka) Am vergangenen Samstag fand das fünfte Sommerfest des IBKA e.V. im Naturfreundehaus Köln Kalk statt. Lesungen von Wolfgang Klosterhalfen und Theodor Weißenborn sowie die Vorstellung der Kampagne „GerDiA“ sorgten für eine gelungene Mischung zwischen Unterhaltung und Anspruch bei gutem Wetter und Gegrilltem.

Im fünften Jahr in Folge fand nun das Sommerfest des IBKA NRW  statt und war wie immer ein voller Erfolg. Wie bisher jedes Jahr war das Fest mit gutem Wetter beglückt, sodass wie geplant frisches Fleisch gegrillt und verspeist werden konnte. Bei Essen und kühlen Getränken saß man gemeinsam im Garten des idyllischen Naturfreundehauses und konnte fröhliche Gespräche mit intelligenten Menschen führen. Außerdem war der Alibri Verlag mit einem Büchertisch anwesend, an dem säkulare und philosophische Bücher angeboten wurden.

Tatsächlich zum Nulltarif - auf diesem Planeten etwa so selten, wie ein italienisches Eis-Café auf dem Mond - konnte man sich zwischendurch Vorlesungen von Wolfgang Klosterhalfen aus seiner „Reimbibel“ und von Theodor Weißenborn aus seinem Werk „Die Madonna im Steinbruch“, sowie eine kurze Vorstellung der Kampagne „GerDiA“ (Gegen religiöse Diskriminierung am Arbeitsplatz) von Gunnar Schedel zu Gemüte führen.

Wolfgang Klosterhalfen, wohnhaft in Düsseldorf, wurde 1945 geboren und hat als Medizin-Psychologe wissenschaftlich und klinisch gearbeitet. In der „Reimbibel“ hat er die trockenen Bibeltexte in teils lustige Gedichte umgeformt, wobei er sie in einigen Versen kritisch durchleuchtet und seine eigenen Ergänzungen und aufklärerischen Ideen mit einbringt. Die Vorlesung sorgte für rege Heiterkeit im Publikum.

 

Anstrengender waren die beiden Texte aus dem Buch „Die Madonna im Steinbruch“ von Theodor Weißenborn. Weißenborn ist studierter Kunstpädagoge, Germanist, Romanist und medizinischer Psychologe. Er wurde 1933 geboren und arbeitet heute als freier Autor. Die auf dem Sommerfest vorgelesenen wahren Geschichten aus seinem Buch befassen sich mit ekklesiogenen Neurosen und Psychosen, hervorgerufen durch religiöse Indoktrination. So handelte der erste Text, den Weißenborn verlas, von einem Jugendlichen, der wegen der gruseligen Geschichten, die er aus seinem religiösen Umfeld kannte, Angst hatte, sich selbst zu befriedigen. Weißenborns Texte sind inhaltlich wie sprachlich detailreich gestaltet, besonders gut für den anspruchsvollen Zuhörer. Sie sorgten durch den eindringlichen Umgang mit dem Thema für Betroffenheit beim Publikum.

Wahl eines neuen Landesvorstandes

Im Vorfeld des Sommerfestes wählte die Landesversammlung NRW des IBKA einen neuen Landesvorstand: Im Amt bestätigt wurden die Beisitzer Christian Brücker und Jörg Schnückel ebenso wie Landessprecher Rainer Ponitka und seine Stellvertreterin Petra Daheim. Die bisherigen Beisitzer Richard Guendogdu und Manfred Müller standen nicht mehr zur Wahl.

Auf Nachfrage äußerte sich Ponitka zu den Zielen der kommenden zwei Jahre: „Unser Arbeitsschwerpunkt wird auf den drei landespolitischen Themen Schulpolitik, Kirchenaustrittsgebühr sowie der Kritik am Feiertagsgesetz liegen. Weiter sind noch für dieses Jahr einige Autorenlesungen geplant, z.B. mit Carsten Frerk und auch mit Michael Schmidt-Salomon.“

Alles in allem war die gut besuchte Veranstaltung mal wieder ein voller Erfolg. Und da das Wetter auch mitspielte und die Leute entsprechend gut an der frischen Luft sitzen und fröhlich diskutieren konnten, ist das Ziel des Sommerfestes, in der schönsten Jahreszeit entspannt zu feiern, mit Bravour erreicht worden.

Björn Daheim