Wissenschaft für alle

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Prof. Dr. Harald Lesch (Fotos: Urania)

BERLIN. (hpd) Seit 124 Jahren bietet die Urania Berlin mit über 400 Veranstaltungen im Jahr den Berlinerinnen und Berlinern die Möglichkeit, neue Einblicke in die moderne Wissenschaft zu gewinnen. Als Preisträger der Urania-Medaille 2012 wurde Prof. Dr. Harald Lesch ausgezeichnet.

Im Jahr 1988 begann die Urania, diejenigen mit der Urania-Medaille auszuzeichnen, die sich "über ihre international herausragenden fachlichen Leistungen hinaus um die Vermittlung von Bildung und Aufklärung an eine breite Öffentlichkeit besonders verdient gemacht haben". Dieses Jahr erhielt der Physiker, Astronom, Naturphilosoph, Autor und ZDF-Moderator Prof. Dr. Harald Lesch diese renommierte Auszeichnung.

Harald Lesch ist der breiten Öffentlichkeit vor allem durch seine ZDF-Sendungen "Abenteuer Forschung", "Terra X - Faszination Universum" und "Leschs Kosmos" bekannt. Immer wieder gelingt es ihm durch sein Entertainer-Talent, seine Zuschauer wild gestikulierend an Themen der Astrophysik, Kosmologie, Evolutionstheorie oder gar der Quantenmechanik heranzuführen, wofür er vom Publikum Bestnoten erhält. Zusätzlich zur Urania-Medaille erfüllte ihm die Urania an diesem Abend noch zwei Wünsche: der Festakt wurde vom Akustik-Quartett Quadro Nuevo musikalisch begleitet und die Laudatio wurde von dem Theologen und Philosophen Prof. Dr. Dr. h.c. Richard Schröder gehalten.

Nach der Begrüßung durch den Urania-Direktor Dr. Ulrich Bleyer und der Vorstandsvorsitzenden Dr. Jutta Semmler hielt der regierende Bürgermeister Klaus Wowereit die Festrede. Er lobte nicht nur die Errungenschaften des Preisträgers, sondern auch das Engagement der Urania, nicht nur für Kinder und Jugendliche Bildungsangebote zu schaffen, sondern sich auch um die Erwachsenen-Bildung durch ein breites Angebot zu bemühen.

Klaus Wowereit

Nach der Preisübergabe gab Prof. Harald Lesch noch eine Kostprobe seines Talents zum Besten, wobei er unter anderem humorvoll die von Hubble entdeckte Rotverschiebung erklärte und beschrieb, wie erstaunlich leer der Weltraum sei, wodurch wir überhaupt erst das Licht der Sterne sehen können. Untermalt von satirischen Seitenhieben auf gängige Verschwörungstheorien.

Harald Lesch hat schon viele Auszeichnungen gesammelt, vom Deutschen IQ-Preis über die Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft für seine Inauguraldissertation, den Communicator-Preis – Wissenschaftspreis des Stifterverbandes, bis zum Pfeifenraucher des Jahres 2009. Über die nun hinzugekommene Urania-Medaille freue er sich besonders, da er wisse, wer diesen Preis schon vor ihm erhalten habe. Bisherige Preisträger sind zum Beispiel Richard von Weizsäcker, Sir Simon Rattle, der Nobelpreisträger Rudolf Mößbauer oder Hans-Dietrich Genscher.

Vergabe Urania-Medaille 2012

Dr. Ulrich Bleyer, Klaus Wowereit, Dr. Jutta Semmler, Prof. Dr. Harald Lesch und Prof. Dr. Richard Schröder
 

Im nächsten Jahr feiert die Urania Berlin ihr 125jähriges Jubiläum, natürlich wird auch Harald Lesch mit dabei sei. Er kündigte bereits an, im Jubiläumsjahr an drei Abenden die Kosmos-Vorlesungen von Alexander von Humboldt "auf den neuesten Stand zu bringen".

Nicolai A. Sprekels