Ex-Muslime fordern Auflösung der Islamkonferenz

KÖLN. Der Zentralrat der Ex-Muslime (ZdE) hat den deutschen Innenminister Wolfgang Schäuble aufgefordert,

die Islamkonferenz aufzulösen und stattdessen den Integrationsgipfel voranzubringen. Die Islamkonferenz fördere nicht die Integration von Zuwanderern, sondern behindere sie, schreibt der ZdE in seiner heutigen Presseerklärung.

Anstatt gegenüber den Anhängern der islamischen Herrschaftskultur die Prinzipien einer freiheitlichen und säkular-demokratischen Gesellschaft deutlich zu machen, spiele der deutsche Staat mit der Islamkonferenz den Islamisten in die Hände. Gesprochen werde nicht etwa über eine Verbesserung der Sprachintegration und der beruflichen Ausbildung, die allen Zuwanderern zu Gute käme, sondern über die Verfestigung und Ausweitung von Islamisierungstendenzen in Deutschland wie Moscheebau, Islamunterricht, Schächten, geschlechtsgetrennter Sportunterricht, islamkonforme Berichterstattung etc. Damit werde nicht die Integration gefördert, sondern dem Ausbau von parallelgesellschaftlichen Strukturen Vorschub geleistet.

Mit Nachdruck wandte sich der ZdE gegen die staatlich geförderte Schariatisierung des öffentlichen Raumes. Er wertete es als Skandal, dass „dogmatische Kopftuchträgerinnen mit ihrem überkommenen Geschlechterrollenmodell" hierzulande als selbstbewusste „Vorreiterinnen der Emanzipation" geschönt würden. Integriert werden könnten nur anpassungsbereite Menschen, die moderne demokratische Lebensregeln akzeptieren und sich mit ihnen identifizieren. Grundanforderung hierfür sei die Anerkennung, „dass Religion Privatsache ist und islamische Organisationen somit nicht als politische Interessenverbände mit Alleinvertretungsanspruch agieren können."