Die naturalistische Bewegung Brights hat ihr deutsches Web-Portal eröffnet. Damit erblickt eine hierzulande neue Organisation das Licht der Welt.
Wer sind die Brights?
Die Brights sind eine internationale Internet-Vereinigung von Individuen, die folgende Kriterien erfüllen:
- Ein Bright ist eine Person mit einem naturalistischen Weltbild.
- Das Weltbild eines Bright ist frei von übernatürlichen und mystischen Elementen.
- Die Ethik und Handlungen eines Bright basieren auf einem naturalistischen Weltbild.
Die Bewegung wurde 2003 von Mynga Futrell und Paul Geisert ins Leben gerufen. Ursprünglich war sie vor allem eine Reaktion auf die Ausgrenzung und Diskriminierung, die Naturalisten in den Vereinigten Staaten ausgesetzt sind. Das Kunstwort "Bright" ist entstanden, weil "Atheist" in den USA geradezu ein Schimpfwort ist. Man wollte diesem mit einem positiven Begriff begegnen.
Kritiker empfinden diese Wortneuschöpfung als arrogant, denn als Adjektiv verwendet bedeutet "bright": "hell", "schlau" oder "klar denkend". Allerdings haben sich die Brights inzwischen auf einen Begriff für Menschen geeinigt, die offen sind für Übernatürliches: "Supers", eine Abkürzung für "Supernaturalists". Somit gibt es bei adjektivischem Gebrauch für Brights nur Leute, die entweder "super" sind oder "helle".
Prominente Vertreter der Bewegung sind der Evolutionsbiologe Richard Dawkins, der Philosoph Daniel Dennett, der Zauberkünstler James "The Amazing" Randi, Michael Shermer - Gründer der Skeptiks Society, der Psychologe Steven Pinker und der Biochemiker und Nobelpreisträger Richard J. Roberts. Auch in Deutschland gibt es inzwischen prominente Anhänger der Brights-Bewegung. Dies wären zum Beispiel der Philosoph und Religionskritiker Michael Schmidt-Salomon, sowie die Wissenschaftstheoretiker Gerhard Vollmer und Hans Albert. Den Brights geht es jedoch nicht um Wissenschaft und Philosophie, obgleich das Forum natürlich auch einen Austausch über diese Themen ermöglicht. Es geht vielmehr darum:
A) Das Verständnis und die gesellschaftliche Anerkennung des naturalistischen Weltbilds, das frei von übernatürlichen und mystischen Elementen ist, zu fördern.
B) Die öffentliche Aufmerksamkeit darauf zu richten, dass Personen mit einem solchen Weltbild wichtige gesellschaftliche Entscheidungen mit positiven Aktionen beeinflussen können.
C) Die Gesellschaft dazu zu bewegen, dass sie die vollständige und gleichberechtigte Teilhabe solcher Individuen an der Gesellschaft akzeptiert.
Schon kurz nach der Gründung wurden auch in anderen Ländern Webseiten der Bewegung eröffnet. Die Brights sind inzwischen mit über 20 000 Teilnehmern tatsächlich zu einer internationalen Bewegung avanciert.
Was bietet Brights Deutschland?
Die deutschen Brights vertreten die Bewegung hierzulande. So finden sich auf der Website Essays über die Notwendigkeit einer naturalistischen Bewegung in Deutschland, sowie Stellungnahmen zu Kritiken an der Bewegung. Auch die wichtigsten Artikel der amerikanischen Website wurden ins Deutsche übersetzt. Man erfährt alles über prominente Brights, über Ziele, Begriffe, Symbolik und vieles mehr. Ein eigenständiges Forum ist ebenfalls im Angebot.
Momentan wird noch fleißig an der Website gewerkelt. Viele Inhalte werden noch folgen. Aufgrund des basisdemokratischen Ansatzes der Bewegung ist jeder eingeladen, an Brights Deutschland mitzuwirken. Bereits jetzt zeigt sich, dass Brights einen Querschnitt der Bevölkerung repräsentieren.
In der Redaktion von Brights Deutschland befinden sich viele Studenten und Studierte, aber auch "normale Menschen" unterschiedlichen Alters. Angesprochen werden soll schlicht und ergreifend jeder, der nicht an "Geister oder Elfen oder an den Osterhasen glaubt - oder an Gott" (Daniel Dennett).