JugendFEIER in Berlin legt zu

BERLIN. (hpd) Die traditionelle Übergangsfeier von der Kindheit zum Erwachsenwerden bleibt entgegen manch anders lautender

Meinungen voll im Trend. Der Humanistische Verband Deutschlands, Landesverband Berlin (HVD) als einer der großen Anbieter dieses bedeutsamen Festes für konfessionslose Jugendliche zieht in diesem Jahr eine besonders positive Bilanz.

Mit einer, wegen der großen Nachfrage, zusätzlich ins Programm genommenen Festveranstaltung im Friedrichstadtpalast endete in Berlin die JugendFEIER-Saison 2008 am letzten Samstag, 7. Juni. 1.750 Berliner Mädchen und Jungen nahmen in diesem Jahr an den sieben Festveranstaltungen im Friedrichstadtpalast sowie an vier weiteren JugendFEIERn im Freizeitforum Marzahn sowie im Wista-Adlershof teil.

Der HVD-Landesvorsitzende Dr. Bruno Osuch: „Unsere JugendFEIER ist nach wie vor gefragt. Dies zeigt der deutliche Zuwachs an Teilnehmer/innen ebenso wie die gute Annahme unserer neuen Angebote, der „kleinen Feiern“. Anmeldungen eines großen Teils der entsprechenden Jahrgänge in den Ostbezirken der Hauptstadt, aber auch kontinuierlich steigende Teilnehmerzahlen in den Westbezirken belegen, dass die JugendFEIER des Humanistischen Verbandes mit ihrem umfangreichen und pädagogisch qualifizierten Vorbereitungsprogramm sowie einer besonders festlichen Abschlussfeier bei Jugendlichen und Eltern gleichermaßen gut ankommt.“

Die Festveranstaltung ist nach einer sechsmonatigen Vorbereitungszeit mit vielfältigen Angeboten Höhepunkt und Abschluss der JugendFEIER. Die Festveranstaltung im Friedrichstadtpalast, in diesem Jahr erstmalig eine Kooperation mit dem Theater an der Parkaue, Junges Staatstheater Berlin, stellt junge Menschen in den Mittelpunkt und auf die Bühne. Jugendliche eines Projekts aus dem Vorbereitungsprogramm, das am Theater an der Parkaue stattfand, bringen in Szenen ihre Wünsche und Sehnsüchte vor ein großes Publikum. Junge Tänzerinnen und Tänzer der Faster-Than-Light-Dance-Company und die Schulband des Luise-Henriette-Gymnasiums aus Berlin-Tempelhof eines Berliner Gymnasiums sind in das von professionellen Künstlern entwickelte Programm ebenso integriert wie die Mädchen und Jungen an „ihrem“ Feiertag. In allen Elementen des abwechslungsreichen Programms stehen die vielfältigen Aspekte, Fragen, Hoffnungen und auch Sorgen des Erwachsenwerdens im Mittelpunkt. Videogrußbotschaften von namhaften Sportlern, Künstlern und Politikern geben den Mädchen und Jungen Witziges, Nachdenkliches, gut Gemeintes auf den Weg.

In vielen Workshops, Veranstaltungen und Projekten haben sich die Jugendlichen seit September 2007 kreativ auf ihren Schritt aus der Kindheit vorbereitet. Projektwochenenden am Wannsee mit Besuchen bei Radio Fritz und dem Haus der Wannseekonferenz, Erlebniscamps in der Natur mit den Jungen HumanistInnen, dem Jugendverband des HVD, Weitblick-Veranstaltungen zu verschiedenen Themen aus Gesellschaft, Geschichte und Kultur und viele Angebote zum selbst aktiv werden, luden zur Auseinadersetzung mit dem Erwachsenwerden ein. „Hm, vielleicht mehr Freiräume und Möglichkeiten, aber auch mehr Verantwortung und Pflichten…“ fasste Franziska Meierling, 14jährige Schülerin, die wesentlichsten Veränderungen dieser Lebensphase vorsichtig zusammen.

Seit über 150 Jahren ist die JugendFEIER ein wichtiges Fest für konfessionslose Jugendliche. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelten Mitglieder freireligiöser Gemeinden mit der „Jugendweihe“ eine alternative Festkultur, um den Übergang von der Kindheit zum Erwachsenwerden zu begehen. Mit dem Begriff JugendFEIER treten beim HVD heute die feierlichen und selbstbestimmten Aspekte dieses symbolischen Schrittes in den Vordergrund, während der Gedanke einer Weihe verschwand.

Margrit Witzke

Fotos:
Solveig Schievel, Sascha Rubert, GG, Frank Spade