Landesversammlung des bfg Bayern

NEUBURG. (bfg) Im malerischen Neuburg an der Donau trafen sich am 5. und 6. Juli die Delegierten des bfg Bayern zur alle zwei Jahre stattfindenden

Jahreshauptversammlung

 

Der Vorsitzende Dietmar Michalke stellte nach der Begrüßung die Beschlussfähigkeit der Versammlung fest. Anwesend waren 27 stimmberechtigte Delegierte aus acht von zehn im bfg Bayern vertretenen Ortsgemeinschaften.

Zunächst legte der scheidende Vorstand seinen Tätigkeitsbericht vor. Unter anderem berichtete er über die Klage gegen die schlechten Rundfunkzeiten. Leider scheiterte diese Klage, weil das Gericht der Auffassung des bfg nicht folgte, dass dieser das Sprachrohr der Konfessionslosen in Bayern ist. Der Anteil der konfessionell nicht Gebundenen an der Bevölkerung beträgt rund 20 % in Bayern. Bei der Berechnung der Rundfunkzeiten werden aber nur die Mitgliedszahlen des bfg Bayern zu Grunde gelegt. Ferner wurde über die Buch-Patentschaft an der Uni Göttingen für das Hauptwerk „System der Natur" des französischen Aufklärers Paul Thiry d`Holbach berichtet.

Wieder in den Schoß des bfg Bayern zurückgekehrt ist als kooperatives Mitglied der Ortsverband Erlangen. Aufnahme in die bayerische Dachorganisation fand auch die neu gegründete Ortsgemeinschaft Deggendorf. Somit konnte das auf wenig Verständnis stoßende Ausscheiden der beiden Ortsverbände Würzburg und Nürnberg zum Teil ausgeglichen werden.

Zwei Resolutionen

Die Delegierten des bfg Bayern verabschiedeten im Anschluss zwei Resolutionen. Erstere, „Rettet die Versammlungsfreiheit", unterstützt das breite, gleichnamige Bündnis gegen das neue bayerische Versammlungsgesetz. Die zweite Resolution „Für Selbstbestimmung am Lebensende" wendet sich gegen die Entmündigung der Bürger und tritt für ein selbstbestimmtes Sterben, sowie die Anerkennung von Patientenverfügungen ein.

Die zwei, von der Ortsgemeinschaft Erlangen, eingereichten Anträge fanden volle Zustimmung bei den Delegierten. Gegen die Besetzung der Konkordatslehrstühle wird geklagt, dadurch entstehen Prozesskosten. Der Ortsverband beantragt im ersten Schritt einen Spendenaufruf des bfg Bayern und zum Zweiten einen finanziellen Beitrag aus der Vereinskasse von 1.500 €.

Dem Beschluss des Landeshauptausschusses zur Unterstützung des Arbeitskreises Vorratsdatenspeicherung folgend, stimmten die Delegierten für den Antrag, auf Mobilisierung und Mitfinanzierung der Großdemonstration „Freiheit statt Angst", der folgenden Wortlaut hat:

„Der bfg beschließt, dass die Demonstration „Freiheit statt Angst" , des Arbeitskreises Vorratsdatenspeicherung, am 11.10.2008 in Berlin, nach Kräften unterstützt wird. Das Ziel der Demonstration ist der Schutz der Privatsphäre und der Bürgerrechte. Die zentrale Forderung ist die Überarbeitung aller Sicherheitsgesetze seit dem 11.09.2001.
Der bfg Bayern empfiehlt seinen Mitgliedsorganisationen, auf der Demonstration im säkularen Block mitzugehen und sich als solcher auch kenntlich zu machen. Dieser Block soll aus den freigeistigen, freireligiösen, freidenkerischen und humanistischen Verbänden und Stiftungen bestehen. Ansprechpartner für die Koordination ist Armin Schmid, erreichbar per Mail.
Der bfg Bayern regt seine Mitgliedsorganisationen dazu an, sich um die Beförderung der Mitglieder und der Sympathisanten, zum Beispiel mit selbst- oder fremdorganisierten Bussen, zu kümmern.
Der bfg Bayern ruft zu Spenden unter dem Stichwort „Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung" auf und reicht die Spenden vor der Demonstration an den AK VDS weiter. Der bfg Bayern leistet einen Beitrag von 250 € zur Vorfinanzierung der Demonstration."
Das Spendenkonto lautet: / Empfänger: FIfF e.V.  / Kontonr. 600927929 (600 927 929) / Sparda Bank Hannover eG  / Bankleitzahl 25090500 (250 905 00) / Verwendungszweck: Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung / IBAN: DE75250905000600927929 / BIC : GENODEF1S09

Tätigkeitsberichte und Neuwahlen

Nach der wohlverdienten Mittagspause legten die einzelnen Ortsgemeinschaften ihre Tätigkeitsberichte ausführlich dar und diskutierten einzelne Punkte daraus. Erneut wurde dabei die vielfältige und wichtige gesellschaftliche Arbeit des bfg deutlich.

Im Anschluss wurden die scheidende Vorstandschaft entlastet und zügig Neuwahlen durchgeführt. Erfreulich ist, dass der „alte" Vorstand größtenteils wiedergewählt wurde und unter den Referenten ausscheidende Kräfte durch junge, aktive Mitglieder ersetzt werden konnten.

Nach dem offiziellen Teil wurde am Abend in gemütlicher Runde im Biergarten gegessen. Prof. Dr. Vallabh Patel (Neuburg), ein anerkannter Fotokünstler, zeigte anschließend eine ca. einstündige Dia-Schau mit dem Titel "Fotomalerei" mit ausgewählten Beispielen seiner gut 40-jährigen Arbeit als Fotokünstler. Am Sonntag schließlich wurde die Versammlung mit einer Stadtführung durch die obere Altstadt Neuburgs und daran anschließend mit dem Besuch des SPD-Jazz-Frühschoppens auf dem Schrannenplatz abgeschlossen.

Erwin Petzi, Armin Schmid und Rainer Hamp

 

Abbildung: Der neue Vorstand des bfg Bayern (von links): Wolfgang Günther (Schweinfurt/Schriftführer), Friedrich Patzier (Schweinfurt/stellv. Vorsitzender), Monika Hendlmeier (Regensburg/stellv. Vorsitzende), Dietmar Michalke (Augsburg/1. Vorsitzender), Karin Druckenbrod (Augsburg/ Kassiererin), Rainer Lüttich (stellv. Vorsitzender), Rainer Hamp (Pressesprecher).