HVD Berlin für gemeinsamen Ethikunterricht

BERLIN. (hpd) Auf seiner Mitgliederversammlung beschloss der Humanistische Verband Deutschlands, Landesverband Berlin (HVD-Berlin), dass das

gemeinsame Fach Ethik und der freiwillige Bekenntnisunterricht bleiben müssen: „Jede multikulturelle Stadt braucht ein Fach Ethik in dem gemeinsam über Werte, Toleranz und gegenseitigen Respekt nachgedacht werden kann“, sagte Dr. Bruno Osuch, wiedergewählter Vorstandsvorsitzender des HVD-Berlin.

Ausdrücklich sprach sich Dr. Osuch gegen das Wahlpflichtmodell der Initiatoren von „Pro Reli“ aus. „Der Bekenntnisunterricht wird inhaltlich ausschließlich von Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften bestimmt. Im Ethikunterricht werden dagegen Werte vermittelt, die für alle Schüler/-innen gelten können und nicht nur für eine bestimmte Religionsgruppe. Gerade so können Vorurteile abgebaut und die Integration gefördert werden.“

In Berlin wird stärker als in anderen Bundesländern die grundgesetzlich festgelegte Trennung von Staat und Kirche verwirklicht. In der Schule kann zwischen Religionsunterricht oder Humanistische Lebenskunde gewählt werden. Ethikunterricht wird für alle Schüler/-innen ab der 7. Klasse gemeinsam gelehrt. „Durch dieses Angebot werden alle Schüler/innen, besonders die 42 Prozent der 6- bis 15-jährigen mit einem Migrationshintergrund erreicht“, so der Vorstandsvorsitzende des HVD-Berlin.

Die Versammlung bestätigte erneut auch die beiden stellvertretenden Vorsitzenden des HVD-Landesverbandes, die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Dr. Felicitas Tesch, sowie den Grünen Europapolitiker, Prof. Frieder Otto Wolf. Neu in den Vorstand wurde der bildungspolitische Sprecher der Linksfraktion, Steffen Zillich, gewählt.

A. Henke