Wahlergebnisse in Bayern

SCHÖNGEISING. (hpd/ha) Rudolf Kuhr von der Humanistischen Aktion und selber Wähler in Bayern, hat die Wahlergebnisse der Landtagswahl einmal aus „ganzheitlicher Sicht" betrachtet.

 

Was ist das für eine Demokratie, in der nur etwa die Hälfte der Bürger zur Wahl gehen? Eine schwache. Was sind das für Zahlen an Wahlergebnissen, wenn nur etwa die Hälfte der Wahlberechtigten gewertet werden? Es sind täuschende Halbwahrheiten.

Hier ein Vergleich der Ergebnisse der bisher üblichen Zählweise mit denen auf der Grundlage aller Wahl-Berechtigten, also auch der Nichtwahlwilligen oder -fähigen (in Klammern die offiziellen, amtlichen Zahlen):

CSU 25,2 % (43,4); SPD 10,8 % (18,6); Freie Wähler 5,9 % (10,2); Grüne 5,5 % (9,4); FDP 4,7 % (8,0); Linke 2,5 % (4,3); Andere 3,5 % (6,1); Nichtwähler 41,9 % Prozent.

Die ganzheitliche Berechnung gibt ein realistischeres Bild von den Verhältnissen der Anteile politischer Orientierungen in der gesamten Wählerschaft und eine gerechtere - weil ehrlichere - Bewertung.

Die Fragwürdigkeit der bisherigen traditionellen Auswertung der Ergebnisse wird bei der Vorstellung deutlich, dass nur noch ein einziger Bürger zur Wahl gehen würde. Die gewählte Partei erhielte dann 100 Prozent und könnte mit Recht die so gern von manchen Politikern benutzte Formulierung verwenden, "der" Wähler habe der Partei damit den Auftrag gegeben.

Demokratische Politik ist für alle da, auch für Politikverdrossene oder Bildungsschwache. Das Einbeziehen aller Wahlberechtigten in die Auswertung wäre wirklichkeitsnäher, verantwortlicher und könnte zu mehr Glaubwürdigkeit der Politik und der Medien beitragen, die zumindest als ersten Schritt auch über die Wahlbeteiligung in ihrer Grafik informieren sollten.

Rudolf Kuhr