Die Kinder von heute sind die Gesellschaft von morgen. Das, was Kinder – eine äußerst vulnerable Menschengruppe – im jungen Alter in der Schule lernen, prägt sie ein Leben lang. Darüber müssen wir heute nicht mehr diskutieren. Schaue ich aber genauer hin, was heutzutage teilweise unseren Kindern in der Schule vermittelt wird, bin ich regelrecht bestürzt.
Ein neuer, katholischer Aufklärungsworkshop für Grundschüler überrascht mit seiner Körperfreundlichkeit. Das sollte Lehrer und Eltern aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es verhüllt auch um die Tabuisierung von Schwangerschaftsabbrüchen geht.
Mit den Meldeportalen für Lehrkräfte in Berlin und Brandenburg stellt die rechtspopulistische AfD das respektvolle Miteinander von Lehrkräften, SchülerInnen und Eltern im Schulalltag infrage. Aus parteitaktischen Gründen gefährdet sie den Schulfrieden und greift in unverhältnismäßiger Weise in die staatliche Ordnung ein. Der Humanistische Verband Berlin-Brandenburg verurteilt dies in aller Deutlichkeit. Die Initiative zeigt, wie wenig Achtung und Vertrauen die Partei in die Lehrkräfte setzt.
Wenn Anthroposophen bei Artikeln von Andreas Lichte zur Waldorfpädagogik kommentieren, ist sicher, dass sie irgendwann schreiben: "Anthroposophie wird an Waldorfschulen nicht unterrichtet!" Der Erziehungswissenschaftlers Professor Klaus Prange widerspricht dieser Auffassung.
Die Fraktion des Südschleswigschen Wählerverbandes (SSW) im Landtag von Schleswig-Holstein fordert die Landesregierung auf, für Religionsfreiheit an öffentlichen Schulen im Lande zu sorgen. Eine kleine Anfrage deckte einen rechtswidrigen Zustand auf, der konfessionsfreie Schüler diskriminiert.
Schülerinnen und Schüler der Berlin-Mariendorfer Ludwig-Heck-Grundschule dürften sich am heutigen Schulbeginn erstaunt die Augen gerieben haben: über die Sommerferien war ihre Schule umbenannt worden. Sie heißt ab sofort Mascha-Kaléko-Grundschule.
Das Land Hessen fordert gemeinsam mit der "Stiftung Bibel und Kultur" Schüler dazu auf, sich unter dem Hashtag und Motto "#heilig" mit der heutigen Bedeutung der Bibel auseinandersetzen. Von dem Grundsatz der Trennung von Staat und Kirche scheinen Regierung und Kultusministerium nicht viel zu halten.
Es scheint unvorstellbar, dass ein Kind zum Beispiel im Fach Englisch von einem Lehrer unterrichtet wird, der kein Englisch spricht. Beim Fach Ethik geht das. An den bayerischen Gymnasien, Real- und Wirtschaftsschulen unterrichten 77 Prozent der Lehrer fachfremd, haben also keine Lehrbefähigung für das Fach Ethik.
Nach Erdogans Wahlsieg ist zu befürchten, dass der Staatschef seine Pläne zur religiösen Umerziehung der Türkei mit Nachdruck vorantreiben wird. Doch in der Türkei regt sich auch Widerstand gegen diese Pläne.
Die Erprobungsphase des Faches "Werte und Normen" an niedersächsischen Grundschulen wird fortgeführt und im kommenden Schuljahr 2018/2019 für insgesamt 40 Grundschulen offenstehen. Neu ist, dass auch fachfremd unterrichtende Lehrkräfte den Unterricht erteilen dürfen.
Ein Pfarrer im US-Bundesstaat North Carolina hat Kindern den Besuch einer katholischen Schule verweigert, weil ihre Eltern lesbisch sind. Dabei geht es wieder einmal um die Ehe als Sakrament zwischen Mann und Frau.
Eine Lehrerin mit Kopftuch will an einer Berliner Grundschule unterrichten, die Bildungsverwaltung versetzt sie mit Bezug auf das Neutralitätsgesetz an eine Berufsschule. Daraufhin zieht die Lehrerin vor das Berliner Arbeitsgericht, sie fühle sich diskriminiert. Die Richter wiesen ihre Klage in erster Instanz ab. Der Humanistische Verband begrüßt die Entscheidung.
Heute hat das Berliner Landesarbeitsgericht über den Einsatz einer Lehrerin mit Kopftuch an einer Grundschule entschieden. Dabei bestätigte das Gericht, dass das Berliner Neutralitätsgesetz verfassungsgemäß ist.
Wilfried Seiring, ehemaliger Leiter des Landesschulamtes Berlin, gehört zu den Erstunterzeichnern des Aufrufes zum Erhalt des Berliner Neutralitätsgesetzes. "Die Pädagogen haben eine Vorbildfunktion. Das demonstrative Zeigen von Schmuck- oder Kleidungsstücken, die die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Religion ausdrückt, widerspricht dem. Das gilt für das Kreuz wie auch für Kippa oder das Kopftuch."
Die Berliner Initiative "PRO Neutralitätsgesetz" wird von mehr als 1.500 Menschen unterstützt. Darunter befinden sich auch bekannte Namen, von denen einige auf der Webseite der Initiative erklären, weshalb sie die Beibehaltung des Berliner Neutralitätsgesetzes fordern.