In Leipzig wird – offenbar erstmalig in größerem Rahmen – über die menschenverachtenden "Völkerschauen" diskutiert, die unter der Ägide von Zoogründer Ernst Pinkert (1844–1909) Ende des 19. Jahrhunderts und bis herauf ins frühe 20. Jahrhundert im örtlichen Zoo stattfanden.
Bundesweit sind die Zoos wieder geöffnet und die Besucher strömen wie in Vor-Corona-Zeiten. Gänzlich ignoriert wird dabei der Umstand, dass gerade Zoos mit ihren auf engstem Raume zusammengesperrten Wildtieren mögliche Brut- oder Übertragungsherde zoonotischer Erkrankungen sind.
Laut einer INSA-Meinungsumfrage vom April 2020 befürwortet mit 41 Prozent die Mehrheit der Befragten ein Ende der Zucht und Haltung von Menschenaffen in deutschen Zoos. Menschenaffen fühlen und leiden wie Menschen. Sind sie eingesperrt, entwickeln die hochsozialen und intelligenten Tiere häufig Depressionen, Angstzustände und Verhaltensstörungen.
Zoos zählen zu den meistbesuchten Freizeiteinrichtungen hierzulande: Wie in Freibädern oder Fußballstadien kommen hier an Spitzentagen zehntausende Menschen auf relativ beengtem Raum zusammen. Sehr zu Recht wurden deshalb Zoos und zooähnliche Einrichtungen Mitte März 2020 auf behördliche Anordnung für den Publikumsverkehr geschlossen. Zugleich drängten sie vom ersten Tage an auf schnellstmögliche Wiedereröffnung. Und natürlich auf staatliche Hilfen.
In der Silvesternacht zum 1. Januar 2020 ereignete sich im Krefelder Zoo eine Brandkatastrophe verheerenden Ausmaßes, in deren Verlauf das sogenannte "Affentropenhaus", ein 2.000 Quadratmeter Innenfläche umfassendes Gebäude, komplett abbrannte. Mehr als dreißig Tiere – in manchen Berichten ist von mehr als fünfzig die Rede – fielen dem Inferno zum Opfer.
Am 14. Oktober 2019 findet im Deutschen Bundestag die 35. Sitzung des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft statt, auf der eigens geladene Experten zur Frage Stellung nehmen, ob die Mitführung von Wildtieren in Zirkussen weiterhin erlaubt oder aber aus Tierschutzgründen eingeschränkt beziehungsweise verboten werden soll.
Endlich ist es soweit: Orang Utan-Dame Sandra (39), die seit 23 Jahren im Zoo von Buenos Aires eingessen hatte, durfte diese Woche in das Center for Great Apes in Wauchula, Florida, umziehen.
Der Berliner Zoo begeht am 1. August sein 175. Gründungsjubiläum, gefolgt von dreitägigen Fest- und Sonderveranstaltungen auf dem Zoogelände. Anlass genug für hpd-Autor Colin Goldner, einen etwas genaueren Blick auf den "Hauptstadtzoo" zu werfen.
Seit Jahren schon befinden sich traditionelle Zirkusbetriebe, solche also, die Wildtiere im Programm führen, auf rasanter Talfahrt. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann auch hierzulande Wildtiere in der Manege verboten sein werden, wie das längst in fast allen EU-Ländern der Fall ist.
Tierkinder in den Zoos sind seit je Garanten für zahlende Kundschaft, weswegen in den Käfigen und Gehegen hierzulande auch auf Teufel komm raus "gezüchtet" wird. Auch wenn keiner der beteiligten Zoos weiß, wohin mit den heranwachsenden Jungtieren, wenn sie ihre Rolle als Kassenmagneten erfüllt haben.
Einen Image-Supergau erlebte Ende Januar 2019 der Wuppertaler Zoo: Bilder von einem blutenden und offenkundig schwer traumatisierten Bonobo machten im Netz die Runde. Der 10-jährige Bili wurde von den anderen Bonobos heftig attackiert, letztlich wurde ihm ein halbes Ohr abgebissen.
Seit 2012 werden im Zoo Halle a. d. Saale alljährlich rund um den 31. Oktober sogenannte "Halloweennächte" veranstaltet. Auch in diesem Jahr findet vom 27.–31.10. eine derartige Veranstaltung statt, bei der der Zoo "gruselig" umdrapiert wird.
Gorilla Fritz, seit fast einem halben Jahrhundert vermarktet als "Wahrzeichen" und "Publikumsliebling" des Nürnberger Tiergartens, ist tot. Nach langem und schwerem Leiden wurde er auf Beschluss der Zooleitung hin am 20.8.2018 eingeschläfert.
Ingo Schulze hat eine in mehr als einer Hinsicht traumhafte Erzählung über den Berliner Tierpark geschrieben. Hier konnte sie stattfinden: Die Versöhnung zwischen Traum und Phantasie einerseits und realer Vergangenheit andererseits. Wir erfahren Überraschendes von menschlichen und tierischen Parallelwelten, die in Wirklichkeit weit entfernt davon sind, sich zu begegnen, nicht jedoch in der Welt der Phantasie.
Der Autor und Psychologe Colin Goldner ist in säkularen Kreisen vor allem durch seine religions- und esoterikkritischen Arbeiten bekannt. Nun hat er sein erstes Kinderbuch verfasst – eine Zookritik: "Lotte Siebengescheit geht in den Zoo – und findet’s gar nicht toll". Sabine Hufnagl hat sich mit dem Autor über sein neues Werk unterhalten.