Cradle to Cradle

Gebäude sind nicht nur Wohnquartiere

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Cradle to Cradle e. V. fordert den Einsatz kreislauffähiger und gesunder Materialien im Bau. Die Politik darf nicht nur in Haushaltsperioden denken, sondern muss auch Gebäude für die Zukunft planen.

Die Politik darf nicht so kurzfristig denken. Darin war sich das Publikum am Mittwochabend, dem 27. November 2019, auf dem vierten Cradle to Cradle (C2C) Fachforum im C2C LAB an der Landsberger Allee in Berlin einig. Gemeinsam mit Annette von Hagel, Geschäftsführende Vorständin der re!source Stiftung e. V., Prof. Dr.-Ing. Sabine Flamme, Leiterin des Lehrgebiets Stoffstrom- & Ressourcenmanagement an der FH Münster sowie Andreas Otto, Mitglied des Abgeordnetenhaus Berlin von Bündnis 90/Die Grünen diskutierte Nora Sophie Griefahn, Geschäftsführende Vorständin des C2C e. V. das Thema "Gesunde Schulen für Changemaker von Morgen: Cradle to Cradle-Innovation und Qualität im öffentlichen Bau". Das C2C LAB als weltweit erste Bestandssanierung nach C2C-Kriterien bot für dieses Fachforum die thematisch passende Location.

Das Fachforum zeigt, dass wir im Bereich Bau und Architektur einiges verändern können und müssen, damit gesunde und kreislauffähige Gebäude Standard sind. Flamme wies darauf hin, "wenn wir Gebäude nicht nur als Wohnquartiere, sondern als Rohstoffbanken verstehen und das letztendlich in die Finanzierung eingeht, dann gibt es einen Schub in diese Richtung." Von Hagel verdeutlichte, dass erst Herstellerverantwortung und politische Rahmenbedingungen dazu führen, dass Produkte besser werden. Dass dafür andere Standards definiert werden müssen, hob Otto hervor. "Das ist allerdings schwer für ein einzelnes Bundesland oder für eine Kommune. Wir könnten nicht einen eigenen Standard machen – Stoffe verbieten –, wenn sie woanders in Europa erlaubt sind. Das ist ein Problem." Es ist eine Illusion, dass die öffentliche Hand als Pionier für andere alles löst. Wir brauchen Beispiele von Vorreitern aus dem privaten Bereich.

Dass das C2C LAB nicht nur als Leuchtturm betrachtet werden darf, betonte Griefahn. "Wir müssen schauen, wie wir Cradle to Cradle in die Breite bekommen und zeigen, dass es sich langfristig rechnet. Wir müssen Entscheidungsträger überzeugen, nicht nur auf die kurze Beschaffung vom nächsten Jahr zu schauen. Es muss sich stattdessen lohnen, es anders zu machen."

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