Worldwide Day of Genital Autonomy 2022

Zehn Jahre Kölner Urteil – Veranstaltungen in Köln, München und online

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Am 7. Mai jährt sich das "Kölner Urteil" zum zehnten Mal. Die Bewertung einer rituellen Jungenbeschneidung als strafbare Körperverletzung hatte 2012 eine längst überfällige Debatte losgetreten und die sogenannte Intaktivismus-Bewegung, die es in den USA schon seit über 50 Jahren gibt, endlich auch nach Deutschland gebracht.

Wenngleich die Politik alles daran setzte, diese Debatte zu unterbinden und mit dem sogenannten "Beschneidungsgesetz" zu beenden, wird der 7. Mai bis heute (und das längst international) alljährlich zelebriert. Als das Live-Demonstrieren in den Jahren 2020 und 2021 durch die Corona-Pandemie nicht mehr möglich war, wurde die Kundgebung ins Netz verlegt, zuletzt sogar mit einem zwölfstündigen Streaming-Programm, teils live, teils mit vorproduzierten Beiträgen aus Europa, den USA, Australien, Kanada und Afrika.

Nachdem dieses Format gut aufgenommen wurde und die internationale Vernetzungsarbeit vorangetrieben hat, rufen die circa 80 Organisationen in diesem Jahr zu einer hybriden Veranstaltung auf: Am Samstag, 7. Mai 2022 wird ab 9:00 Uhr wieder gestreamt, die Kundgebung aus Köln wird zudem live ab circa 12:00 Uhr übertragen. Es sind Beiträge von Bundestagsabgeordneten, Mediziner*innen und verschiedenen Vereinen angekündigt. Unter anderem sprechen Seyran Ateş von der liberalen Ibn-Rushd-Goethe-Moschee, Prof. Dr. Godula Kosack (Vorsitzende von Terre des Femmes e. V.), Ephraim und Manasseh Seidenberg vom neu gegründeten Schweizer Verein prepuce.ch und Victor Schiering (Vorstandsvorsitzender von MOGiS e. V.).

Das aktuelle Programm und den Link zum Streaming gibt es hier.

Treffpunkt für den Demo-Zug ist um 10:30 Uhr vor dem Landgericht Köln (Luxemburger Str. 101), die zentrale Kundgebung findet um 12:00 Uhr am Alten Markt statt.

In München gibt es am 7. Mai anlässlich des Welttags eine Abend-Veranstaltung. Im PATHOS München wird der Film "In Search…" gezeigt, der die Geschichte der Regisseurin Beryl Magoko erzählt: Nachdem sie als Mädchen in Kenia selbst genitalverstümmelt wurde, entscheidet sie sich als Erwachsene in Deutschland für eine vielversprechende OP.

Im Anschluss an den Film werden in einem moderierten Nachgespräch mit ein paar spannenden Gästen Wege der genitalen Selbstbestimmung für alle Geschlechter vorgestellt und diskutiert.

Informationen und Tickets gibt es online oder an der Abendkasse.

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