Religiöse Rechte - Dezember 2014

Die Einwanderungsdebatte wird nach wie vor erbittert geführt. Durch die jüngste Machtverschiebung im Parlament scheint ein überparteilicher Kompromiss nicht mehr machbar. Obama erklärte daher, seine politischen Ziele per Exekutivanordnung durchzusetzen.

Kris Kobach, Staatssekretär von Kansas, warnte, dass eine hispanische Bevölkerungsmehrheit in den USA ethnische Säuberungen gegen Weiße durchführen könnten. Zudem wollten die mexikanischen Einwanderer Teile der USA abspalten und die alte Grenze aus der Zeit des spanischen Kolonialreiches wiederherstellen. Der texanische Abgeordnete Lamar Smith behauptete, dass die Demokraten nur deswegen so viele Einwanderer ins Land ließen, weil sie am Wahltag auf deren Stimme hofften.
(Quelle 1), (Quelle 2)

Sandy Rios forderte den Kongress dazu auf, Obama wegen seines Alleingangs in der Einwanderungsfrage seines Amtes zu entheben. Er sei ein Muslim und plane ohnehin, die Wahlen im Jahr 2016 ausfallen zu lassen. Ohnehin sei er schlimmer als Bill Clinton. Dass Obama seine Entscheidung ausgerechnet zu Thanksgiving verkündet hatte, zeige, dass er die höchsten Feiertage der Amerikaner nicht würdige. Der Abgeordnete Mike Kelly forderte ebenfalls ein Amtsenthebungsverfahren. Wayne Allyn Root wünscht sich für Obama ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk. Er hofft, dass einer der Ebola-infizierten Einwanderer es in die Küche des Weißen Hauses schafft und dem Präsidenten sein Festmahl zubereitet.
(Quelle 1), (Quelle 2), (Quelle 3), (Quelle 4)

Michael Savage griff zu einer NS-Analogie. Genauso wie Hitler bestimmte Gebiete im Rahmen seiner Lebensraum-Politik deutsch besiedeln wollte, wolle Obama bestimmte Gebiete mexikanisch besiedeln. Die jüngsten Entscheidungen des Präsidenten kämen einem Bürgerkrieg gleich. Andere Gegner der Einwanderungsreform beklagten, dass Obamas jüngste Pläne genau mit dem mexikanischen Revolutionsfeiertag zusammenfielen.
(Quelle 1), (Quelle 2), (Quelle 3)

Phyllis Schlafly warnte, die jüngste Entscheidung des US-Präsidenten sei schlimmer als der japanische Angriff auf Pearl Harbor im Zweiten Weltkrieg. Damals hätten die Amerikaner wenigstens gewusst, mit was sie es zu tun hatten. Ebenso würden viele der neuen Einwanderer das System der USA nicht richtig verstehen. Frühere Einwanderer seien noch zu 200 Prozent echte Amerikaner gewesen. Amerika würde Selbstmord begehen, weil das Land durch die Immigration noch stärker zu den Demokraten tendieren würde.
(Quelle 1), (Quelle 2), (Quelle 3)

Langsam verschwindet das Thema Ebola aus den Medien. Es wird daher auch im Bible Belt weit seltener angeschnitten. Gänzlich verstummt ist die Debatte jedoch nicht. Tea-Party-Ikone Judson Philips forderte den neuen Mehrheitsführer im Senat, Mitch McConnell auf, den Regierungsbetrieb in Washington komplett zu blockieren, sollte Obama ausländische Ebola-Patienten ins Land bringen. Andere Stimmen warfen Obama vor, mit seinem Eintreten gegen die Seuche seine umstrittene Gesundheitsreform auch auf Afrika auszuweiten. Zudem könnten die USA weniger Geld für Israel ausgeben, wenn sie in die Bekämpfung der Krankheit investierten. Larry Klayman warf Obama vor, nur Staaten mit nicht-weißer Bevölkerungsmehrheit zu helfen, weil er ein afrikanischer Rassist sei. Er ermutige IS-Terroristen, sich mit Ebola zu infizieren und in die USA einzureisen. Joseph Farah warf Obama vor, gezielt Ebola zu verbreiten. Er zeige ein Denken, das in der Vergangenheit zu Gaskammern und Gulags geführt habe.
(Quelle 1), (Quelle 2), (Quelle 3), (Quelle 4)

Kamal Saleem, nach eigenen Angaben ehemaliger Islamist, nun evangelikaler Konvertit, warnte, dass in den USA schon bald schwedische Verhältnisse einziehen würden. Im Jahr 2020 sei mit der Einführung der Scharia zu rechnen. Diesen Monat fand erstmals ein islamischer Gottesdienst in der Washington National Cathedral statt. Bryan Fischer war erbost. Dies sei ein Verstoß gegen das Gebot “Du sollst keine anderen Götter neben mir haben!”. Der Gottesdienst habe die Kirche genauso beschädigt, wie ein etwaiger Bombenanschlag. General Jerry Boykin warf Obamas Beraterin Valerie Jarrett vor, auf eine iranische Atombombe hinzuarbeiten, da sie selbst Iranerin sei. Zwar wurde Jarrett im Iran geboren, allerdings von us-amerikanischen Eltern. Den größten Teil ihres Lebens verbrachte sie in den USA. Stan Solomon warf Obama vor, insgeheim muslimisch und mit einem Mann verheiratet zu sein.
(Quelle 1), (Quelle 2), (Quelle 3), (Quelle 4), (Quelle 5)

Die Christliche Rechte wandte sich erneut dem Nahostkonflikt zu. Mat Staver erklärte, dass jede Nation, die sich gegen Israel und das jüdische Volk gestellt habe, untergegangen sei. Das alte Ägypten, das babylonische Reich und Nazi-Deutschland seien von Gott gestraft worden. So dürfe es den USA nicht ergehen, sie müssten sich stärker für Israel einsetzen. Michael Savage kommentierte den jüngsten palästinensischen Übergriff auf eine Synagoge. Den Juden hätten ihre Gebete nicht geholfen. Hätten sie Schusswaffen bei sich gehabt, wäre der der Angriff leicht abzuwehren gewesen. Israel sei komplett vom Liberalismus infiltriert.
(Quelle 1), (Quelle 2)

Laut Bryan Fischer ist die sog. “Flat Tax” eine gute Idee. In der Bibel forderte Gott den Zehnten, also einen Steuersatz von 10 Prozent. Dies sei als Anweisung zu verstehen, auch in den USA ein möglichst simples Steuersystem einzuführen.
(Quelle)

Ebenso deutete Fischer an, dass die Ermordung und Vertreibung der amerikanischen Ureinwohner durch die Europäischen Kolonialherren gerechtfertigt gewesen sei. Er stellte sie auf eine Stufe mit alttestamentarischen Völker, die durch die Juden vernichtet wurden.
(Quelle 1)

Mat Staver äußerte sich kritisch zur jüngst erfolgen Marihuana-Legalisierung in einigen US-Bundesstaaten. Dies gefährde Menschenleben. Ein bekiffter Kranführer könnte Unfälle mit Personenschaden herbeiführen.
(Quelle)

Bryan Fischer fasst bereits die nächsten Präsidentschaftswahlen ins Auge. 2016 sollten die Republikaner nicht darüber zerstreiten, wer ins Weiße Haus einziehen möchte. Schließlich gebe es derzeit zu viele exzellente Kandidaten. Fischer schlug ein evangelikales Konklave vor. Die Republikaner sollten sich den kritischen Fragen der Christlichen Rechten stellen, die dann den geeigneten Kandidaten küren würden.
(Quelle)

Eine Fernsehzuschauerin wollte von Pat Robertson wissen, wie sie sich ihrem Mann gegenüber verhalten solle. Dieser habe wegen schnellen Fahrens bereits mehrere Strafzettel erhalten. Robertson wusste sie jedoch sogleich zu beruhigen. Er selbst habe einen Sportwagen und genieße die Geschwindigkeit. Die reine Geschwindigkeitsüberschreitung sei noch keine Sünde. Erst wenn man unachtsam rase und andere Verkehrsteilnehmer gefährde, errege man Gottes Zorn.
(Quelle)

Jedes Jahr macht die Christliche Rechte einen neuen “Krieg gegen Weihnachten” aus. Diesen November war es wieder soweit. Die Debatte hängt sich an der Frage auf ob man jemandem “Frohe Weihnachten” oder “Frohes Fest” wünscht. Ein Anbieter für Hausartikel habe die unchristliche Bezeichnung verwendet, aber kein Problem damit gehabt, das heidnische Fest Halloween zu bewerben, so die American Family Association. Sie riet zu einem Boykott.
(Quelle)