Religiöse Rechte - Dezember 2014

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Fahne der USA
Fahne der USA

USA. (hpd) Der November wurde vor allem von zwei Themen dominiert. Einerseits debattiert Amerika immer noch über Obamas Einwanderungsreform, andererseits haben sich erneut in Ferguson Ausschreitungen unter der afro-amerikanischen Bevölkerung ereignet. Außerdem wird über Ebola und den Nahostkonflikt diskutiert und der “Krieg gegen Weihnachten” ist offiziell eröffnet.

Rick Wiles erklärte, er wolle am Veteranentag den Militärfriedhof in Arlington besuchen und sich bei den Soldaten, die für ihr Land gestorben sind, dafür entschuldigen, dass er es zugelassen, dass die USA immer hedonistischer wurden und die Homoehe erlaubten. Bob Morrison warnte, dass bald alle Amerikaner verpflichtet würden, an Homoehen teilzunehmen, ähnlich wie im Vietnamkrieg, als noch die Wehrpflicht galt.
(Quelle 1), (Quelle 2)

Christopher Monckton, britischer Adliger und Mitglied von UKIP, veröffentlichte einen Beitrag bei World Net Daily. Er warnte, dass Schwule eine der Quellen von AIDS seien. Schließlich hätten sie im Schnitt über das gesamte Leben verteilt 500–1000 Sexualpartner, teilweise sogar bis zu 20.000. Donnie Swaggart attackierte Homo-Aktivisten. Diese würden am liebsten Christen so wie die Terroristen des Islamischen Staats enthaupten, wenn sie nur könnten. Pastor Earl Carter, der Schwule steinigen will, hofft, dass sie nach dem Sex “aus ihren Ärschen bluten”.
(Quelle 1), (Quelle 2), (Quelle 3)

Tony Perkins machte Obama für die zunehmende Christenverfolgung in der Welt verantwortlich. Er symbolisiere mit seinem Eintreten für die Homoehe, dass ihm christliche Werte egal seien. Diktatoren auf der ganzen Welt könnten sich sicher sein, dass ihnen keine Strafe drohe, wenn sie gläubige Christen diskriminierten. Ähnlich äußerte sich auch der Abgeordnete Doug Lamborn. Obama trete international für Homorechte, aber nicht für Religionsfreiheit ein. Perkins und andere Evangelikale reisten in den Vatikan zu einer Konferenz über “Komplementarität von Mann und Frau” zu der auch Vertreter anderer Religionen geladen wurden.
(Quelle 1), (Quelle 2), (Quelle 3)

Weihnachten nähert sich und Linda Harvey hat zufälligerweise auch das perfekte Geschenk im Angebot. Ihr neues Buch, in dem sie “beweist”, dass Homosexuelle nicht existieren, sondern nur verwirrt sind und das den Verwirrten den Weg zurück zur Heterosexualität weisen soll. Wie aussichtsreich dieser Versuch ist, ließ sich diesen Monat erneut beobachten. John Smid lebte mehrere Jahren offen schwul, schloss sich dann der Ex-Gay-Bewegung an und war zwei mal mit Frauen verheiratet. Jetzt hat er einen Mann geheiratet.
(Quelle 1), (Quelle 2)

Rick Wiles warnte, dass die US-Regierung Viren entwickele, um Menschen in willenlose Zombies zu verwandeln. Außerdem würde Obamas Außenpolitik auf einen Krieg gegen Israel hinsteuern. Er werde noch weit mehr Menschen töten als Stalin und Mao.
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Michael Savage attackierte den US-Präsidenten scharf. Die USA würden nicht mehr der Bibel folgen, die die Grundlage der Verfassung darstelle. Derzeit herrschten Zustände wie in Sodom und Gomorra, die Lage sei gefährlicher als in der Weimarer Republik. Obama müsse des Amtes enthoben werden, bevor er zum Diktator werde. Dass er in seinen Reden so oft Muslime und Afrikaner anspreche, habe einen bestimmten Grund. Er hoffe auf die Stimmen aus diesen Staaten, um sich zum UN-Generalsekretär wählen zu lassen, womit er die ganze Welt beherrschen würde.
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Bryan Fischer hat in der Homosexuellenbewegung ein neues Vorbild gefunden. Diese habe es geschafft das Wort “homosexuell” so oft zu benutzen, dass es positiv klinge. Ebenso müsse man es mit dem Wort “Amtsenthebungsverfahren” machen. Cliff Kincaid und Rick Wiles hofften, dass die US-Marines schon bald Obama festnehmen würden, da er ein kommunistischer Agent sei. Alex Jones spekulierte darüber, dass der US-Präsident einem Attentat zum Opfer fallen könnte. Die gleichen Drahtzieher die ihn gezielt aufgebaut hätten, könnten ihn nun ermorden lassen, um ihn auf die Stufe eines gottgleichen Märtyrers zu heben.
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Larry Pratt von den Gun Owners of America deutete an, dass Politiker, die gegen das Recht auf freien Waffenbesitz eintreten, erschossen werden sollten. Der 2. Zusatzartikel der US-Verfassung, der den Bürgern das Recht auf eine Schusswaffe einräumt, habe auch den Zweck, dass Politiker das Volk fürchten müssen.
(Quelle 1), (Quelle 2)

Im August erschoss ein weißer Polizist den schwarzen Jugendlichen Michael Brown in der Stadt Ferguson. Der Todesfall führte zu einer Debatte über rassistisch motivierte Polizeigewalt. Diesen Monat ließ ein Gericht die Anklage gegen den Polizisten fallen, weil sie keine Anhaltspunkte für Fehlverhalten sah. In der Folge kam es zu Protesten und Ausschreitungen unter der afro-amerikanischen Bevölkerung in Ferguson.

Louie Gohmert vermutete, dass Obama die gesamte Situation inszeniert habe, um gewalttätige Reaktionen von Konservativen zu provozieren, die man dann als die Bösen hinstellen könne. Glenn Beck war der Ansicht, dass der Freispruch des Polizisten erfolgte, um die amerikanische Linke zu provozieren. Die amerikanische Rechte habe er durch die Masseneinwanderung bereits verärgert. Beide Lager könnten gegeneinander einen Bürgerkrieg oder Rassenkrieg führen. In dieser Situation könnte Obama sich als starker Mann inszenieren, der Rettung verspricht.
(Quelle 1), (Quelle 2)

Rick Wiles und Larry Pratt unterhielten sich über die Lage in Ferguson. Vermutlich handele es sich um eine Operation unter falscher Flagge, die nur dazu diese, alle Waffen zu beschlagnahmen und einen Bürgerkrieg loszutreten. Vermutlich musste Verteidigungsminister Chuck Hagel diesen Monat deswegen zurücktreten, weil er sich geweigert habe, dieses militärische Vorhaben zu unterstützen.
(Quelle)

Der Polizist der Brown erschossen hatte, gab vor Gericht an, das Gefühl gehabt zu haben, einem Dämon gegenüberzustehen. Bryan Fischer sagte, dass Brown, der kurz zuvor ein Geschäft beraubt hatte, tatsächlich von einem mörderischen Dämon besessen war.
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Pat Robertson erklärte, rassistische Polizeigewalt sei in vergangenen Jahrzehnten oft vorgekommen, sei inzwischen aber eher die Ausnahme. Die Polizei verhalte sich meist korrekt. Der Beamte, der die Todesschüsse abgegeben hatte, habe sich nur gegen Brown gewehrt. Wenn er das Gesetz nicht überschritten hätte, wäre ihm nichts passiert. (Tatsächlich wusste der Polizist nicht von Browns krimineller Tat kurz zuvor.)
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Die Einwanderungsdebatte wird nach wie vor erbittert geführt. Durch die jüngste Machtverschiebung im Parlament scheint ein überparteilicher Kompromiss nicht mehr machbar. Obama erklärte daher, seine politischen Ziele per Exekutivanordnung durchzusetzen.

Kris Kobach, Staatssekretär von Kansas, warnte, dass eine hispanische Bevölkerungsmehrheit in den USA ethnische Säuberungen gegen Weiße durchführen könnten. Zudem wollten die mexikanischen Einwanderer Teile der USA abspalten und die alte Grenze aus der Zeit des spanischen Kolonialreiches wiederherstellen. Der texanische Abgeordnete Lamar Smith behauptete, dass die Demokraten nur deswegen so viele Einwanderer ins Land ließen, weil sie am Wahltag auf deren Stimme hofften.
(Quelle 1), (Quelle 2)

Sandy Rios forderte den Kongress dazu auf, Obama wegen seines Alleingangs in der Einwanderungsfrage seines Amtes zu entheben. Er sei ein Muslim und plane ohnehin, die Wahlen im Jahr 2016 ausfallen zu lassen. Ohnehin sei er schlimmer als Bill Clinton. Dass Obama seine Entscheidung ausgerechnet zu Thanksgiving verkündet hatte, zeige, dass er die höchsten Feiertage der Amerikaner nicht würdige. Der Abgeordnete Mike Kelly forderte ebenfalls ein Amtsenthebungsverfahren. Wayne Allyn Root wünscht sich für Obama ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk. Er hofft, dass einer der Ebola-infizierten Einwanderer es in die Küche des Weißen Hauses schafft und dem Präsidenten sein Festmahl zubereitet.
(Quelle 1), (Quelle 2), (Quelle 3), (Quelle 4)

Michael Savage griff zu einer NS-Analogie. Genauso wie Hitler bestimmte Gebiete im Rahmen seiner Lebensraum-Politik deutsch besiedeln wollte, wolle Obama bestimmte Gebiete mexikanisch besiedeln. Die jüngsten Entscheidungen des Präsidenten kämen einem Bürgerkrieg gleich. Andere Gegner der Einwanderungsreform beklagten, dass Obamas jüngste Pläne genau mit dem mexikanischen Revolutionsfeiertag zusammenfielen.
(Quelle 1), (Quelle 2), (Quelle 3)

Phyllis Schlafly warnte, die jüngste Entscheidung des US-Präsidenten sei schlimmer als der japanische Angriff auf Pearl Harbor im Zweiten Weltkrieg. Damals hätten die Amerikaner wenigstens gewusst, mit was sie es zu tun hatten. Ebenso würden viele der neuen Einwanderer das System der USA nicht richtig verstehen. Frühere Einwanderer seien noch zu 200 Prozent echte Amerikaner gewesen. Amerika würde Selbstmord begehen, weil das Land durch die Immigration noch stärker zu den Demokraten tendieren würde.
(Quelle 1), (Quelle 2), (Quelle 3)

Langsam verschwindet das Thema Ebola aus den Medien. Es wird daher auch im Bible Belt weit seltener angeschnitten. Gänzlich verstummt ist die Debatte jedoch nicht. Tea-Party-Ikone Judson Philips forderte den neuen Mehrheitsführer im Senat, Mitch McConnell auf, den Regierungsbetrieb in Washington komplett zu blockieren, sollte Obama ausländische Ebola-Patienten ins Land bringen. Andere Stimmen warfen Obama vor, mit seinem Eintreten gegen die Seuche seine umstrittene Gesundheitsreform auch auf Afrika auszuweiten. Zudem könnten die USA weniger Geld für Israel ausgeben, wenn sie in die Bekämpfung der Krankheit investierten. Larry Klayman warf Obama vor, nur Staaten mit nicht-weißer Bevölkerungsmehrheit zu helfen, weil er ein afrikanischer Rassist sei. Er ermutige IS-Terroristen, sich mit Ebola zu infizieren und in die USA einzureisen. Joseph Farah warf Obama vor, gezielt Ebola zu verbreiten. Er zeige ein Denken, das in der Vergangenheit zu Gaskammern und Gulags geführt habe.
(Quelle 1), (Quelle 2), (Quelle 3), (Quelle 4)

Kamal Saleem, nach eigenen Angaben ehemaliger Islamist, nun evangelikaler Konvertit, warnte, dass in den USA schon bald schwedische Verhältnisse einziehen würden. Im Jahr 2020 sei mit der Einführung der Scharia zu rechnen. Diesen Monat fand erstmals ein islamischer Gottesdienst in der Washington National Cathedral statt. Bryan Fischer war erbost. Dies sei ein Verstoß gegen das Gebot “Du sollst keine anderen Götter neben mir haben!”. Der Gottesdienst habe die Kirche genauso beschädigt, wie ein etwaiger Bombenanschlag. General Jerry Boykin warf Obamas Beraterin Valerie Jarrett vor, auf eine iranische Atombombe hinzuarbeiten, da sie selbst Iranerin sei. Zwar wurde Jarrett im Iran geboren, allerdings von us-amerikanischen Eltern. Den größten Teil ihres Lebens verbrachte sie in den USA. Stan Solomon warf Obama vor, insgeheim muslimisch und mit einem Mann verheiratet zu sein.
(Quelle 1), (Quelle 2), (Quelle 3), (Quelle 4), (Quelle 5)

Die Christliche Rechte wandte sich erneut dem Nahostkonflikt zu. Mat Staver erklärte, dass jede Nation, die sich gegen Israel und das jüdische Volk gestellt habe, untergegangen sei. Das alte Ägypten, das babylonische Reich und Nazi-Deutschland seien von Gott gestraft worden. So dürfe es den USA nicht ergehen, sie müssten sich stärker für Israel einsetzen. Michael Savage kommentierte den jüngsten palästinensischen Übergriff auf eine Synagoge. Den Juden hätten ihre Gebete nicht geholfen. Hätten sie Schusswaffen bei sich gehabt, wäre der der Angriff leicht abzuwehren gewesen. Israel sei komplett vom Liberalismus infiltriert.
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Laut Bryan Fischer ist die sog. “Flat Tax” eine gute Idee. In der Bibel forderte Gott den Zehnten, also einen Steuersatz von 10 Prozent. Dies sei als Anweisung zu verstehen, auch in den USA ein möglichst simples Steuersystem einzuführen.
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Ebenso deutete Fischer an, dass die Ermordung und Vertreibung der amerikanischen Ureinwohner durch die Europäischen Kolonialherren gerechtfertigt gewesen sei. Er stellte sie auf eine Stufe mit alttestamentarischen Völker, die durch die Juden vernichtet wurden.
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Mat Staver äußerte sich kritisch zur jüngst erfolgen Marihuana-Legalisierung in einigen US-Bundesstaaten. Dies gefährde Menschenleben. Ein bekiffter Kranführer könnte Unfälle mit Personenschaden herbeiführen.
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Bryan Fischer fasst bereits die nächsten Präsidentschaftswahlen ins Auge. 2016 sollten die Republikaner nicht darüber zerstreiten, wer ins Weiße Haus einziehen möchte. Schließlich gebe es derzeit zu viele exzellente Kandidaten. Fischer schlug ein evangelikales Konklave vor. Die Republikaner sollten sich den kritischen Fragen der Christlichen Rechten stellen, die dann den geeigneten Kandidaten küren würden.
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Eine Fernsehzuschauerin wollte von Pat Robertson wissen, wie sie sich ihrem Mann gegenüber verhalten solle. Dieser habe wegen schnellen Fahrens bereits mehrere Strafzettel erhalten. Robertson wusste sie jedoch sogleich zu beruhigen. Er selbst habe einen Sportwagen und genieße die Geschwindigkeit. Die reine Geschwindigkeitsüberschreitung sei noch keine Sünde. Erst wenn man unachtsam rase und andere Verkehrsteilnehmer gefährde, errege man Gottes Zorn.
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Jedes Jahr macht die Christliche Rechte einen neuen “Krieg gegen Weihnachten” aus. Diesen November war es wieder soweit. Die Debatte hängt sich an der Frage auf ob man jemandem “Frohe Weihnachten” oder “Frohes Fest” wünscht. Ein Anbieter für Hausartikel habe die unchristliche Bezeichnung verwendet, aber kein Problem damit gehabt, das heidnische Fest Halloween zu bewerben, so die American Family Association. Sie riet zu einem Boykott.
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