Chiles Präsidentin Michele Bachelet kündigte in einer Fernsehansprache ihr Vorhaben an, das strikte Verbot für Abtreibung zu lockern. Sofort formierte sich in konservativen Kreisen Widerstand.
Bachelet will dazu eine Gesetzesvorlage in den Kongress einbringen. "Darin soll Abtreibung erlaubt werden, wenn das Leben der Mutter bei einer Schwangerschaft in Gefahr ist, der Fötus keine Überlebenschancen hat oder die Schwangerschaft durch Vergewaltigung ausgelöst wurde."
Nach aktuellen Schätzungen werden derzeit in Chile bis zu 160.000 illegale Schwangerschaftsabbrüche pro Jahr vorgenommen.
In Chile hat die katholische Kirche viel Macht und eine starke Lobby. "Die Abgeordnete Jacquelin Van Rysselberghe von der konservativen UDI-Partei sagte: 'Ich wundere mich darüber, dass wir heute das Recht auf Freiheit über das Recht auf Leben stellen'."